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09.05.2014 Konjunkturelle Aussichten für Immobilieninvestments bleiben günstig

Die konjunkturellen und zinspolitischen Aussichten für Immobilieninvestments bleiben günstig. Der Aufschwung in der Eurozone gewinnt insbesondere in den Peripherieländern an Fahrt, zugleich dürften die Zinsen auf niedrigem Niveau verbleiben oder nur sehr moderat steigen. Immobilien bleiben damit mit einer klar besseren Verzinsung im Vergleich zu Staatsanleihen ein attraktives Investment für institutionelle Investoren. Auf Grund der teils nicht mehr angemessenen Anfangsrenditen von Core-Objekten geraten jetzt zunehmend Value add-Immobilien in den Blick der Investoren. Darin waren sich die Experten auf dem 5. Institutional Real Estate Symposium der BNP Paribas Real Estate Investment Management in München am vergangenen Montag einig, zu dem Reinhard Mattern, Vorsitzender der Geschäftsführung von BNP Paribas REIM Germany, annähernd 100 Investoren, Banker und Berater begrüßen konnte.

Ihren positiven Konjunkturausblick begründete Evelyn Herrmann, Eurozone Economist von BNP Paribas, insbesondere mit dem zunehmenden Verbrauchervertrauen in den Peripherieländern der Eurozone, das zu einem signifikanten Nachfrageplus führen werde und damit das Wachstum dort beflügelt. Gleichwohl sieht Herrmann auch Risiken für die Eurozone: die Gefahr einer nachlassenden Exportnachfrage auf Grund eines zu starken Euros und möglicher konjunktureller Rückschläge in den Schwellenländern; die unverändert stockende Kreditversorgung der Wirtschaft insbesondere in Südeuropa, die eine Wachstumsbremse darstellt; die zu niedrige Inflation, die schon beim nächsten konjunkturellen Rückschlag zur Deflation zu werden droht.

Stefan Janotta, Head of Research BNP Paribas REIM Germany, arbeitete heraus, dass es trotz der dynamischen Entwicklung der europäischen Immobilienmärkte nur teilweise Zeichen einer Blasenbildung gibt und unverändert Einstiegschancen vor allem im Value add-Bereich bestehen. An Hand der Parameter, die ursächlich für die letzte Marktkrise waren, zeigte er, dass zentrale Indikatoren wie starkes Überangebot an Flächen, eine zu üppige Kreditversorgung und Immobilienrenditen teils niedriger als Staatsanleihen aktuell alle nicht zu finden sind.

Nur in einigen CEE-Märkten sieht Janotta ein signifikantes Überangebot im Bürosegment; genauso riet er zur Vorsicht mit Blick auf London, da dort die Anfangsrenditen in einigen Teilmärkten inzwischen deutlich Richtung Staatsanleihen gefallen sind. Mit Blick auf Einstiegschancen bietet der deutsche Markt auf Grund des erreichten Preisniveaus noch selektiv Möglichkeiten. In einigen ausländischen Märkten sieht er jedoch, abhängig von der Nutzungsart, noch attraktive Anlagemöglichkeiten.

Im Anschluss diskutierte eine Expertenrunde, an der Rodney Bysh, Geschäftsführender Gesellschafter Feldberg Capital, Martin Höchtl, Deutsche Pfandbriefbank AG, Holger Wachter, BNP Paribas REIM, und Oliver Weinrich, Vorstand Drescher & Cie Immo Consult AG, teilnahmen. Konkret ging es um die Frage, ob Value add-Objekte eine Investmentalternative für Institutionelle Investoren sind und ob sie das Potenzial haben, zu Core-Objekten entwickelt zu werden. Ausgangspunkt der Diskussion war dabei die Erkenntnis, dass aktuell von verschiedenen Seiten Value add-Objekte zu Konditionen auf den Markt kommen, die aus Rendite-Risiko-Gesichtspunkten durchaus für ein Investment sprechen. Die Runde stimmte darin überein, dass eine solche Aufwertung bei ausgewählten Objekten mit geeigneten Maßnahmen und entsprechenden Investitionen durchaus möglich ist. Dabei sei eine genauere Prüfung beim Erwerb nötig , um das Aufwertungspotenzial klar fassen zu können. Gefragt seien dann im Vergleich zu Core-Objekten eine deutlich höhere Asset Management-Leistung und die Einbindung von Spezialisten mit lokaler Expertise sowie mit Erfahrungen im Umgang mit „Aschenputtel-Immobilien“.

Am Nachmittag stellte dann Prof. Steffen Sebastian vom Regensburger IREBS Institut für Immobilienwirtschaft die neue Produktlandschaft für institutionelle Anleger nach dem KAGB vor. Stefan Rief vom Fraunhofer Competence Center Workspace Innovation präsentierte den Arbeitsplatz von morgen und beleuchtete die Auswirkungen dieser Entwicklung auf Büroimmobilien. Schließlich analysierte der Zukunftsforscher Matthias Horx die Megatrends unserer Zeit.


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