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07.05.2014 Berlin ist für Filialisten ein unverzichtbares Expansionsziel

Eine ungebrochen hohe Nachfrage, niedrige Leestände und Spitzenmieten auf einem konstant hohen Niveau kennzeichnen den Markt für Einzelhandelsflächen in Berlin. Im Jahr 2013 wies die bevölkerungsstärkste Stadt Deutschlands einen Einzelhandelsumsatz von 18 Mrd. Euro auf. Dazu beigetragen hat der weiterhin boomende Berlin-Tourismus - insgesamt verzeichnete Berlin mit 11,3 Mio. Gästeankünften und fast 27 Mio. Übernachtungen erneut ein Rekordjahr. Für nationale und internationale Filialisten ist die Hauptstadt ein unverzichtbares Expansionsziel. „Der Konkurrenzkampf um die besten Flächen ist dementsprechend hoch und Leerstände eher selten“, berichtet Marcus Kötschau, Bereichsleiter Retail Services bei Engel & Völkers Commercial Berlin.

Steigende Mieten am Ku´damm und in der Tauentzienstraße
Namhafte Anmietungen, hohe Frequenzzahlen sowie steigende Mietpreise sprechen für die Stärke der Top-Geschäftsstraßen Kurfürstendamm und Tauentzienstraße. „Insbesondere zahlungskräftige internationale Unternehmen möchten sich in der Top-Lage platzieren, wofür jedoch nur ein knappes Angebot an vermietbaren Flächen zur Verfügung steht“, berichtet Kötschau über die hohe Nachfrage. Der anhaltende Konkurrenzwettbewerb führt zu Mietpreissteigerungen. Im laufenden Jahr rechnet der Immobilienexperte mit Spitzenmieten auf dem Tauentzien von 280 EUR/m² und dem Ku’damm von 220 EUR/m².

Die Spitzenmieten in der Schloßstraße im Berliner Südwesten sind mit 100 EUR/m² aufgrund des verfügbaren Flächenangebots konstant. „Einzelhändler schätzen hier die stabile Einzelhandelslage, die einen breiten Kundenkreis - vor allem aus dem kaufkraftstarken Südwesten und dem Umland der Stadt - anspricht“, erläutert Kötschau.

Vollvermietung auf der Wilmersdorfer Straße
Die Berliner Nahversorgungslage Wilmersdorfer Straße ist erstmals seit einem längeren Zeitraum vollständig vermietet. Der konstant erzielte Spitzenmietpreis von 90 EUR/m² sowie die hohe Anzahl an Passanten, vorrangig aus dem umliegenden Einzugsgebiet, bestätigen den Eindruck einer funktionierenden und stabilen Lage. Der Drogeriemarkt Rossmann hat sich die derzeit letzte große Fläche innerhalb der 1a-Lage gesichert.

In unmittelbarer Nähe zur bekannten Shopping- und Businessmeile Friedrichstraße, steht die Eröffnung des Shopping-Centers am Leipziger Platz („LP 12 Mall of Berlin“), in dem rund 270 Geschäfte auf 76.000 m² Fläche Raum finden, kurz bevor. „Die langfristigen Auswirkungen sind bisher noch nicht zu beurteilen. Jedoch zeigten sich viele potenzielle Kunden im vergangenen Jahr eher abwartend bezüglich einer Anmietung auf der Friedrichstraße“, so Marcus Kötschau. Dennoch beziehen Top-Mieter wie das Einstein Kaffee, der Schmuckhändler Pandora oder die Feinkosthändler Lindner und Leonidas (Pralinen) neue Flächen. Denn es ist davon auszugehen, dass das Shopping-Center am Leipziger Platz aufgrund von neu entstehenden Synergien einen positiven Einfluss auf die etablierte 1a-Lage Friedrichstraße haben wird.

Hackescher Markt beliebt bei internationalen Filialisten
Von allen betrachteten 1a-Lagen Berlins weist der Hackesche Markt derzeit den geringsten Filialisierungsgrad auf. Individuelle und experimentelle Konzepte finden hier, wenn auch vermehrt in den Nebenlagen, weiterhin noch bezahlbare Flächen. Der Hackesche Markt gilt als Trendlage, in der sich auch verstärkt internationale Einzelhändler positionieren. „Insbesondere das Interesse französischer Konzepte ist auffällig“, betont Kötschau. So eröffneten in den vergangenen Monaten die Fashionlabels The Kooples, IKKS und Eleven Paris.

Der Alexanderplatz lockt weiterhin ein breitgefächertes Publikum an. Dem Mangel an freien insbesondere kleinteiligen bis mittelgroßen Flächen steht eine hohe Nachfrage seitens der Einzelhändler gegenüber, was zu steigenden Mietpreisen führt. Die Spitzenmietpreise liegen gegenwärtig bei 200 EUR/m². Mit der Fertigstellung des ALEA 101 werden zusätzlich rund 10.000 m² Einzelhandels- und Gastronomiefläche geschaffen. Neben der zeitnah eröffnenden Primark-Filiale wird sich zudem der Schuhfilialist CCC ansiedeln und für weiterhin hohe Besucherfrequenzen sorgen.

Attraktivität auch für Investoren
Überdies ist der Berliner Investment-Markt ein stark nachgefragtes Ziel von nationalen und internationalen Investoren, für die besonders Gewerbeimmobilien attraktive Anlagemöglichkeiten darstellen. Zahlreiche Objekte sind im Rahmen von Einzel- oder Portfoliodeals mit hohem Transaktionsvolumen gehandelt worden – beispielsweise das „Lindencorso“ (Friedrichstraße/ Ecke Unter den Linden) oder die zwei Shopping-Center „Forum Steglitz“ und „Schloss-Strassen-Center“ in der Schloßstraße.

Ausblick 2014
Die Nachfrage nach Flächen in den 1a-Lagen bleibt auch im Jahr 2014 ungebrochen hoch und übersteigt – insbesondere am Kurfürstendamm und Tauentzien – das Angebot. Internationale Top-Brands suchen weiterhin Ladenflächen in Berlin, um zu expandieren oder den ersten Schritt in den deutschen Markt zu gehen. „Positiv für expandierende Einzelhändler sind in Berlin die im Gegensatz zu anderen europäischen Top-Metropolen vergleichsweise noch moderaten Mietpreise in den Toplagen“, ergänzt Kötschau. Abzuwarten bleibt, wie sowohl Kunden als auch Einzelhändler die neuen Shopping-Center „BIKINI Berlin“ und „LP 12 Mall of Berlin“ annehmen und welche Auswirkungen diese – speziell „LP 12 Mall of Berlin“– auf umliegende 1a-Lagen haben werden.



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