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24.04.2014 Internationale Retailer nutzen Pariser Highstreet-Lagen als Entrée

Einer aktuellen Researchanalyse zum französischen Retailmarkt von Savills, einem der führenden, weltweit tätigen Immobiliendienstleistungs-Unternehmen zufolge hat sich die Anzahl der ausländischen Retailunternehmen, die 2013 ihren ersten französischen Store in einer Highstreet-Lage von Paris eröffneten, gegenüber dem Vorjahr annähernd verdoppelt. So siedelten sich im Jahr 2013 Unternehmen aus 21 verschiedenen Ländern mit neuen Retailflächen in der französischen Hauptstadt an. 2012 waren sie aus 18 verschiedenen Ländern gekommen, 2011 aus 11. Auch der Anteil internationaler Marken in Paris stieg von 27 % in 2012 auf 39 % in 2013. Diese Zahlen sprechen deutlich dafür, dass ausländische Retailunternehmen die Highstreet-Lagen von Paris weiterhin für ihren Eintritt in den französischen Markt nutzen. Savills geht davon aus, dass dieser Trend anhält und prognostiziert, dass es sich zum Jahresende bei mehr als 40 % der Retailer in der Stadt um internationale Unternehmen handeln wird. Auch Tiffany & Co. sowie Ferragamo befinden sich unter den Labels, die in diesem Jahr neue Stores eröffnen.

Dieses zunehmende Interesse internationaler Retailunternehmen an Paris ist dem Bericht zufolge teilweise auf die steigende Zahl internationaler Touristen – vor allem aus China - zurückzuführen, die alljährlich die Stadt besuchen. 2013 wurden 1,4 Millionen chinesische Touristen in Paris registriert, für 2014 wird von 1,8 Millionen ausgegangen. Kennzahlen von FT China Confidential zufolge gibt ein chinesischer Tourist während seines Aufenthaltes in der Stadt 47 % seines Geldes direkt für Einkäufe aus.

Christophe Gouny, Head of Retail bei Savills Frankreich, sagt: „Paris ist eine der wichtigen Shoppingadressen Europas – die Millionen ausländischer Besucher, die Jahr für Jahr in die Stadt kommen, machen sie zu einem attraktiven Standort für internationale Retailunternehmen. Das Luxussegment zeigt sich besonders dynamisch, und diese Unternehmen eröffnen bevorzugt Stores in den traditionellen Spitzenlagen. Die starke Nachfrage nach solchen hochwertigen Einzelhandelsflächen sorgt für Aufwärtsdruck bei den Mieten.“

Den Savills-Kennzahlen zufolge lagen die Mieten für Zone-A-Flächen auf der Champs Elysees, der Top-Einzelhandelslage von Paris, im 1. Quartal 2014 bei € 18.000/m² p.a. und damit 12,5 % über Vorjahresniveau. In den Konkurrenzlagen Rue du Faubourg Saint Honoré, Rue Saint Honoré und Avenue Montaigne blieben die Spitzenmieten stabil bei € 10.000/m² p.a., wobei allerdings etliche Transaktionen in diesen Lagen im 1. Quartal zu höheren Mieten abgeschlossen wurden, was den Aufwärtsdruck auf die Mieten in den namhaften Einkaufsvierteln bestätigt.

Die Anzahl der Neueröffnungen in Pariser Highstreet-Lagen stieg 2013 insgesamt um 9,2 % gegenüber dem Vorjahr, wobei sich die Zahl neuer Stores im Luxussegment im gleichen Zeitraum verdreifachte. So eröffneten unter anderem Labels wie Dior, Chanel, Fendi, Versace, Moncler, Berlutti, Breitling, Omega und Cartier im Jahr 2013 neue Geschäfte.

Die Researchanalyse von Savills zeigt ferner auf, dass das Food- und das Kosmetiksegment in Paris florieren, ersteres vor allem durch das Interesse internationaler Lebensmittelkonzerne. Hier zeigen sich US-amerikanische Ketten besonders aktiv. So eröffnete Burger King im Dezember 2013 im Bahnhof Saint Lazare seine erste Filiale in Paris, ebenso planen Bruegger’s Bagels und Steak’n Shake für 2014 Neueröffnungen in Paris. Die hochwertigen Kosmetiklabels haben die Anzahl der Neueröffnungen in 2013 gegenüber dem Vorjahr annähernd verdoppelt. Zu den bedeutendsten Neueröffnungen des Jahres zählten Caudalie mit ihrem ersten Shop in Paris sowie Roger & Gallet. Auch Kiehl’s eröffnete zwei neue Flächen, während Chanel mit einem Shop ausschließlich für Kosmetikartikel und Parfüms in der Rue Saint Honoré startete.

Ebenso testet Dior für seine Kosmetiklinie den Pariser Markt in einem temporären Shop in der Rue Saint Honoré und unterstreicht laut Savills damit die anhaltende Popularität des Pop-Up-Store-Konzepts in Paris. Auch andere Marken wie Häagen Dazs, Converse und Happy Socks haben temporäre Shops in den wichtigen Einkaufsstraßen eröffnet. Darüber hinaus treten Pop-Ups vermehrt in Kaufhäusern und Shopping Malls auf, wo sie sich leichter etablieren lassen. Über die Weihnachtszeit waren zum Beispiel Urban Outfitters und Topshop in den Galeries Lafayette, Uniqlo im BHV (Bazar de l’Hôtel de Ville) und Toys R Us im Bahnhof Saint Lazare zu finden.

Lydia Brissy, Director European Research bei Savills, merkt an: „Pop-Up-Stores bieten Retailern eine sehr gute Möglichkeit, einen Markt zu testen, bevor sie sich auf eine Fläche und ein Einkaufsviertel festlegen. Insgesamt kurbeln die steigenden Touristenzahlen sowie die Verbesserung der Konsumstimmung die Aktivitäten auf den Pariser Shoppingmeilen deutlich an und wir gehen davon aus, dass dieser Trend anhält, da sich sowohl das inländische als auch das touristische Konsumverhalten positiv entwickelt.“



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