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16.04.2014 Mieten in Hamburg stabil – Kaufpreise für Wohnungen steigen bis 19 %

Hamburg, teure Perle: Wer in der Elbmetropole leben will, muss dafür tief in die Tasche greifen. Die Kaltmieten für angebotene Wohnungen liegen im 1. Quartal 2014 mit 11 Euro pro Quadratmeter mehr als ein Drittel über dem Deutschlandschnitt von 6,90 Euro. Doch trotzdem bewegt sich der Mietmarkt gegen den Trend, denn die Mieten sind mit nur 1 Prozent Steigerung stabil, wie der aktuelle Marktbericht Hamburg von immowelt.de, einem der führenden Immobilienportale, zeigt. In anderen Großstädten wie München (+6 Prozent) oder Berlin (+14 Prozent) klettern die Preise dagegen kontinuierlich nach oben.

Hamburg ist eine Mieterstadt: 76 Prozent der Appartements werden nicht vom Eigentümer bewohnt, sondern sind vermietet. Dass die Preise im zweiten Jahr in Folge relativ stabil bleiben, liegt wohl daran, dass die Wohnungsbaumaßnahmen der Stadt greifen: Im Juli 2011 hatte der Senat einen Vertrag mit den Bezirken geschlossen, um gemeinsam den Wohnungsbau anzukurbeln. Seitdem sind 18.000 im Bau oder bereits fertiggestellt.

Mieten liegen in den Randgebieten unter der 10-Euro-Marke
Für eine Weltmetropole relativ kostengünstig wohnen Hamburger in den süd- und nordöstlichen Randgebieten: In Harburg ist der Quadratmeter für 8,50 Euro zu haben. Unter der 10-Euro-Marke bleiben auch der bevölkerungsreichste Stadtteil Wandsbek mit 9,90 Euro pro Quadratmeter im Nordosten, Hamburg-Mitte mit 9,80 Euro südlich des Zentrums und Bergedorf mit 9,30 Euro.

Im Gegensatz zu den anderen Stadtteilen gibt es in Hamburg-Zentrum bei den Angebotsmieten einen Preissprung von 12 Prozent. Wer im Herzen der Elbmetropole wohnen möchte, zahlt im 1. Quartal dieses Jahres 13,80 Euro pro Quadratmeter. Die große Nachfrage und die neuen Luxus-Appartements in der Hafencity, Europas größtem innerstädtischen Stadtentwicklungsprojekt, haben die Mieten nach oben getrieben. Besonders bei Singles ist das schicke Neubauviertel direkt zwischen Wasser und City beliebt: In 70 Prozent der Haushalte lebt nur eine Person.

Konstant hohe Mieten an Alster und in Elbvororten
Mietwohnungen in den exquisiten Gegenden der Hansestadt sind Mangelware. Der Markt ist so gut wie leer gefegt. Für die wenigen angebotenen Objekte in den angesagten Edelvierteln liegen die Durchschnittsmieten verhältnismäßig hoch. So verlangen Eigentümer beispielsweise in Rotherbaum 14,30 Euro pro Quadratmeter. Doch nicht nur die Lage an der Außenalster ist kostspielig: Auch in den Elbvororten Blankenese (13,40 Euro) und Othmarschen (13,50 Euro) sind die Mieten hoch.

Eigentumswohnungen in Harburg am günstigsten
Während sich der Hamburger Mietmarkt gegen den Strom entwickelt, steigen die Wohnungspreise erneut: Im 1. Quartal 2014 liegen die Angebotspreise für Wohnungen bei durchschnittlich 3.481 Euro pro Quadratmeter und somit 5 Prozent über dem Vorjahresniveau von 3.324 Euro. Am günstigsten ist Eigentum derzeit noch in Harburg. In dem Stadtteil, dessen Image durch die „Internationale Bauausstellung Hamburg“ aufpoliert wurde, liegen die Quadratmeterpreise für Wohnungen im Schnitt bei 2.369 Euro. Auf der gegenüberliegenden Seite der Elbe in Othmarschen (4.624 Euro) und Blankenese (4.511 Euro) kosten Wohnungen fast doppelt so viel.

Sehr begehrt ist Eigentum derzeit in Bergedorf: In dem infrastrukturell gut angeschlossenen Stadtteil an der Grenze zu Schleswig-Holstein liegen die Angebotspreise für Wohnungen bei 2.673 Euro pro Quadratmeter. Das entspricht einer Steigerung von 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im preislichen Mittelfeld liegen Eigentumswohnungen mit Quadratmeterpreisen von 3.621 Euro in Eimsbüttel. In dem Bezirk, der mit rund einer Viertelmillion Einwohnern eine Großstadt in der Millionenstadt ist, wurden im letzten Jahr neben Hamburg-Nord und Wandsbek die meisten Baugenehmigungen erteilt. Auch in den nächsten Jahren wollen die Behörden Bauwilligen den Weg ebnen: Eine Vereinbarung zwischen Senat und Bezirken begrenzt die Bearbeitungszeit für Bauanträge wann immer möglich auf 6 Monate. So soll sich der Markt in Zukunft entspannen.

Datenbasis für die Berechnung der Durchschnittspreise in Hamburg waren 9.100 auf immowelt.de inserierte Angebote. Verglichen wurde jeweils das 1. Quartal 2014 mit dem Vorjahreszeitraum. Die Mietpreise sind Nettokaltmieten bei Neuvermietung, die Kaufpreise sind Angebots-, keine Abschlusspreise.




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