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15.04.2014 Nur die kontrollierte Geldanlage verspricht dauerhaft attraktive Erträge

Privatanleger sollten bei der vielversprechenden Investition in Unternehmensanleihen auf den Grundsatz "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" setzen. Die Experten des Schweizer Vermögensverwalters Genève Invest raten daher grundsätzlich davon ab, im wenig regulierten außerbörslichen Bereich aktiv zu werden. "In diesem Bereich werden – insbesondere im Hinblick auf die Blue Chips – oft unverhältnismäßig hohe Beträge nur einer einzigen oder einigen wenigen Gesellschaften anvertraut. Das kann nicht im Interesse privater Anleger sein, weil die Risiken dabei schlicht unkontrollierbar sind", gibt Thomas Freiberg, Portfoliomanager bei Genève Invest, zu bedenken.

Stattdessen lohnt der Rückgriff auf Anleihen, die über Börsen gehandelt werden. "Das dort vorhandene breite Angebot bietet nämlich die Möglichkeit, das eingesetzte Kapital auf viele Schuldner zu verteilen und das Gesamtrisiko dadurch entsprechend zu reduzieren", so der Tipp des Experten. Zwar weisen die meisten der besagten Anleihen eine hohe Mindeststückelung von 50.000 oder sogar 100.000 Euro auf, Vermögensverwaltern mit entsprechender technischer Ausstattung ist es aber möglich, diese auf mehrere Kunden zu verteilen und so auch bei kleinerem Depotvolumen für eine breite Streuung zu sorgen.

"Wird der Fokus bei der Anleiheauswahl eben nicht auf die großen Blue Chips sondern auf Corporate Bonds aus der zweiten und dritten Unternehmensreihe gelegt, lassen sich selbst im aktuellen Niedrigzinsumfeld noch jährliche Renditen von bis zu sieben Prozent erzielen. Dies gilt allerdings nur dann, wenn die Zahl der Ausfälle auf ein Minimum reduziert werden kann", führt Thomas Freiberg aus. Interessant sind seiner Einschätzung nach deshalb in erster Linie Schuldverschreibungen von Unternehmen mit konstant hohem Cashflow. So hätten die vergangenen Jahre gezeigt, dass Gesellschaften mit stabilen Zahlungsüberschüssen auch in der Finanzkrise keine Probleme bei der Bedienung von Zinsen sowie der planmäßigen Tilgung hatten, so der Experte. Wichtige Kenngrößen seien zudem das Verhältnis zwischen Schulden und dem zukünftig erwarteten operativen Gewinn sowie der Gesamtverschuldungsgrad.

Von sogenannten Mittelstandsanleihen rät Thomas Freiberg daher ab. Diese Anleihen, wie sie von Privatanlegern wegen ihrer geringen Stückelung von 1.000 Euro sowie des oft bekannten Markennamens gerne gekauft werden, erfüllen diese Bedingungen häufig nicht. "Mit ca. 15 Prozent fällt die Ausfallquote in diesem Segment deshalb auch deutlich höher aus als bei größeren Emittenten", berichtet der Portfoliomanager von Genève Invest.


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