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11.04.2014 Positiver Trend bei Büro-Investments in Deutschland setzt sich fort

Der bereits seit 2012 zu beobachtende Trend, dass Investoren wieder stärker in die Assetklasse Büro investieren, hat sich auch im ersten Quartal 2014 eindrucksvoll fortgesetzt. Mit einem Transaktionsvolumen von 3,9 Mrd. € wurde das bereits sehr gute Vorjahresergebnis um gut 40 % übertroffen. Dies ergibt die Analyse von BNPPRE (BNP Paribas Real Estate).

„In der langfristigen Betrachtung wurde der Durchschnittswert sogar um gut 62 % überschritten und das mit Abstand zweitbeste Ergebnis nach 2007 erzielt“, berichtet Sven Stricker, Geschäftsführer und Head of Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH. „Mitverantwortlich hierfür ist vor allem auch die Rückkehr von Büroportfolios, die mehrere Jahre lang kaum ins Gewicht fielen. An erster Stelle zu nennen ist hier der Verkauf des sogenannten Leo I Portfolios mit ehemaligen hessischen Landesimmobilien, das die Patrizia AG für rund eine Milliarde Euro erworben hat und in einen Spezialfonds einbringen wird. Trotzdem entfällt mit gut 52 % mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens auf Einzeldeals.

Bemerkenswert ist dabei vor allem, dass lediglich zwei Verkäufe im dreistelligen Millionenbereich dazu beigetragen haben. Mit anderen Worten: Gerade im kleinteiligen und mittleren Marktsegment waren Anleger besonders aktiv und haben Büroimmobilien, nicht zuletzt im Zusammenhang mit den guten bis sehr guten gesamtwirtschaftlichen Prognosen für Deutschland, wieder großes Vertrauen entgegen gebracht.“

An den Big-Six-Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München) stieg das Transaktionsvolumen um 11 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf knapp 2,34 Mrd. €. Innerhalb der einzelnen Städte waren aber erhebliche Unterschiede zu erkennen. Vor allem Düsseldorf erwischte einen Traumstart und hat den Umsatz mit 618 Mio. € mehr als verdreifacht. Noch etwas mehr investiert wurde in Frankfurt mit 628 Mio. € (+62 %), das sich damit an die Spitze aller Standorte setzte. Eine positive Entwicklung verzeichnete auch Hamburg mit plus 16 %, wo ein Investmentumsatz von 374 Mio. € registriert wurde. An den übrigen Standorten liegt das Transaktionsvolumen in den ersten drei Monaten noch unter dem vergleichbaren Vorjahresergebnis. München kommt auf 361 Mio. € (-40 %), Berlin auf 293 Mio. € (-32 %) und Köln auf bislang lediglich 64 Mio. € (-68 %).

Auch an B-Standorten und Mittelstädten wurde durchaus umfangreich in Büroimmobilien investiert. Auf die Städte über 250.000 Einwohner entfallen rund 295 Mio. € mit Einzeldeals und in der Kategorie zwischen 100.000 und 250.000 Einwohnern wurden 138 Mio. € registriert. In kleine Städte unter 100.00 Einwohnern flossen allerdings nur gut 50 Mio. €.

Größere Verkäufe über 50 Mio. € konnten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwas zulegen. Mit gut 65 % liegt ihr Anteil knapp 13 Prozentpunkte höher als im ersten Quartal 2013. Dagegen weist die zweitgrößte Kategorie von 25 bis 50 Mio. € einen Verlust auf und kommt nur noch auf gut 13 %. Damit rutscht sie auf den dritten Platz und fällt hinter die Größenklasse zwischen 10 und 25 Mio. € zurück, die knapp 16 % zum Transaktionsvolumen beisteuert und ihr Ergebnis aus dem Vorjahr in etwa halten konnte. Kleinere Deals unter 10 Mio. € mussten leichte Einbußen hinnehmen und sind mit knapp 6 % am Investmentumsatz beteiligt.

Zwar waren viele Anleger am Marktgeschehen beteiligt, bezogen auf das Umsatzvolumen standen aber zwei Investorentypen im Vordergrund. Auf Rang eins haben es Spezialfonds geschafft, die 37,5 % zum Ergebnis beitragen. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass sich dahinter auch eine Reihe eigenkapitalstarker Anleger, zum Beispiel Pensionskassen, Versicherer, Sparkassen, verbergen, die über diese Vehikel an den Investmentmärkten aktiv sind. Als Beispiel steht der Spezialfonds der Patrizia AG, der das Leo I Portfolio erworben hat und in den eine Reihe der angesprochenen Anleger investiert hat. Platz zwei belegen Equity/Real Estate Funds mit 21 %. Dieses Führungsduo hat sich von den drittplatzierten offenen Fonds (knapp 10 %) bereits spürbar absetzen können.

Die ungebrochen starke Nachfrage, in Verbindung mit einem weiterhin begrenzten Angebot an absoluten Core-Objekten, hat die Spitzenrenditen im ersten Quartal an einigen Standorten noch einmal sinken lassen. Zu beobachten war dies in Berlin, Hamburg und München. Am teuersten bleibt nach wie vor München mit einer Netto-Anfangsrendite von 4,30 %, vor Hamburg mit 4,55 %. Auf den weiteren Plätzen folgen Berlin mit 4,60 %, Frankfurt mit 4,65 %, Düsseldorf mit 4,75 % und Köln mit 4,85 %. Die durchschnittliche Spitzenrendite an den Big-Six-Standorten liegt bei 4,62 % und damit deutlich unter dem Mittelwert der letzten zehn Jahre.

Perspektiven
„Nicht nur der Jahresauftakt, sondern auch die weiteren Aussichten für Büro-Investments deuten auf ein sehr gutes Jahresergebnis hin. Hierfür spricht einerseits die sich weiter aufhellende konjunkturelle Entwicklung, andererseits die Tatsache, dass sich bereits eine ganze Reihe großer Verkaufsprozesse in Bearbeitung befinden, die das Transaktionsvolumen weiter spürbar erhöhen werden. Vor diesem Hintergrund bestehen durchaus realistische Chancen, das hervorragende Vorjahresergebnis noch einmal übertreffen zu können“, fasst Sven Stricker zusammen.


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