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24.03.2014 Asiatische Immobilieninvestoren weiten Anlagestrategie weltweit aus

Nach Angaben des Immobilienberatungsunternehmens Colliers International erweitern asiatische Immobilieninvestoren ihre geographische Präsenz weltweit und insbesondere in den USA, Australien und Europa. Der aktuelle Report von Colliers International „Riding the Next Wave of Asian Buying Spree“ zeigt, dass diese Investoren Kapital von ihren Heimatmärkten ins Ausland verlagern.

Während sie sich bislang auf ihr Herkunftsland oder ihre -region konzentriert haben, stieg die Investitionssumme im Ausland in den letzten Jahren insgesamt kontinuierlich von etwa einer Milliarde US-Dollar zu Beginn des Jahrhunderts auf über 30 Milliarden US-Dollar im Jahr 2013. Dieser Trend wurde durch neue gesetzliche Rahmenbedingungen 2009 beschleunigt, die Auslandsinvestitionen erleichtern.

Ignaz Trombello MRICS, Head of Investment bei Colliers International in Deutschland: „Neben der wachsenden globalen Liquidität begründet sich das Investitionswachstum asiatischer Investoren im Ausland sowohl auf internen als auch externen Faktoren. Die wichtigsten externen Faktoren sind die höheren Renditen auf den US-amerikanischen und europäischen Märkten, das aufgrund wirtschaftlicher Erholung entstandene dortige Wachstumspotenzial und die Attraktivität von Immobilien in den so genannten Gateway-Städten in den USA, Europa und Australien. Bei den internen Faktoren spielen die für dieses Jahr anvisierten Maßnahmen der Regierungen von Hong Kong und Singapur eine Rolle, mit denen der Überhitzung auf dem Immobilienmarkt begegnet werden soll, sowie die Lockerung der Gesetzesvorgaben asiatischer Länder bei Immobilieninvestitionen im Ausland.“

Werden chinesische Käufer die Märkte dominieren?

Investoren aus Hong Kong, China und Singapur bilden die größte Gruppe bei Immobilientransaktionen außerhalb Asiens und werden es auch in den kommenden Jahren bleiben. Trombello: „Die chinesischen Auslandsinvestitionen schossen 2009 in die Höhe und erreichten 2013 die Rekordsumme von neun Milliarden US-Dollar. Wir gehen davon aus, dass sich immer mehr chinesische Immobilieninvestoren auf das Ausland fokussieren, um den Anforderungen ihrer lokalen Kunden gerecht zu werden.“

Weitere Investoren aus China werden diesem Trend folgen, weil sie sich in Bezug auf Investitionen in ausländischen Immobilienmärkten zunehmend sicherer fühlen. Chinesische Investoren haben ihre Präsenz auf ausländischen Märkten erfolgreich ausgebaut, indem sie unterschiedliche Transaktionsarten durchgeführt haben, die sich von der Direktinvestition über Joint Ventures mit regionalen Partnern bis hin zu Projektentwicklungen erstrecken.

Südkorea ist ein weiteres wichtiges, asiatisches Land, das im Ausland aktiv ist. 2013 stiegen die ausländischen Immobilieninvestitionen dabei um mehr als die Hälfte. Der nationale Pensionsfonds aus Seoul wird zukünftig weiterhin im Ausland investieren, um die Gesamtrenditen zu steigern. Auch hier wurde eine gesetzliche Grundlage geschaffen, die es südkoreanischen Investoren erleichtert, ausländische Immobilien zu erwerben.

Wohin fließt das Geld?

Der Colliers-Report beschreibt zudem die ersten beiden „Investitionswellen“ asiatischer Immobilieninvestoren im Ausland seit 2000. Die erste Welle fokussierte sich dabei auf Core-Immobilien in London und Sydney. Diese Gateway-Städte sind aufgrund ihrer hohen Transparenz weiterhin nachgefragt. Vor der weltweiten Finanzkrise wurde zudem auch in andere europäische Städte wie Paris, München und Madrid investiert. Während dieser ersten Welle konzentrierten sich asiatische Investoren hauptsächlich auf Trophy-Immobilien in den Großstädten.

Im Zuge der kommenden Welle werden asiatische Investoren nach Angaben von Colliers ihren Fokus auch auf periphere Lagen großer Metropolen richten, darunter East London und Downtown Manhattan, wo die Immobilienpreise attraktiver sind als in den A-Lagen.

Während sich asiatische Investoren zu Beginn ihrer Auslandsengagements auf Wohnimmobilien konzentrierten, stieg mit der allmählichen wirtschaftlichen Erholung und der wachsenden Investitionstätigkeit auch die Nachfrage nach Gewerbeimmobilien. Demnach sind Büroimmobilien zur beliebtesten Asset-Klasse asiatischer Auslandsinvestitionen geworden. Ihr prozentualer Anteil stieg von 45 Prozent im Jahr 2001 auf 60 Prozent im Jahr 2013.

„Zudem verzeichnen wir ein sich veränderndes Risikoprofil asiatischer Investoren im Ausland, die zunehmend in für sie unkonventionelle Asset-Klassen wie beispielsweise Hotels oder Value Add-Produkte investieren oder Refurbishments und Projektentwicklungen in sekundären Lagen der Gateway-Städte, wo die Preise attraktiver sind als in den traditionellen A-Lagen. Angesichts der Liquidität und der mangelnden Möglichkeiten in ihren Heimatmärkten werden asiatische Investoren auch weiterhin höhere Renditechancen wahrnehmen“, so Trombello abschließend.



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