News RSS-Feed

13.03.2014 Weniger Masse, mehr Klasse bei der MIPIM

Offizielle Besucherzahlen sind eine Sache, das tatsächliche Geschehen bei den Ausstellungsständen und in den Gesprächsboxen bei der MIPIM in Cannes, der weltweit wichtigsten Immobilien- und Standortmesse, ist manchmal eine andere. Während die Messeveranstalter davon ausgehen, dass so wie im Vorjahr wieder knapp 20.000 Besucher verzeichnet werden, sprechen Aussteller und Besucher durchwegs von deutlich geringerer Frequenz in den Ausstellungshallen des Palais des Festivals.

Franz Pöltl, Chef der Investmentabteilung des führenden österreichischen Immobiliendienstleisters EHL Immobilien, sieht das aber keineswegs negativ: "Die Spitzenvertreter der Unternehmen sind wieder in höherem Ausmaß auf der MIPIM als in den letzten Jahren. Zurückgegangen ist die Zahl der operativen Mitarbeiter. Uns geht es aber nicht darum, möglichst viele Kollegen, sondern die wirklichen Entscheidungsträger zu treffen, und in dieser Hinsicht funktioniert die MIPIM 2014 perfekt."

Die Konzentration auf die Topebene ist auch im Umfeld der Messe ablesbar. Während die Reduktion der von den Unternehmen entsandten Mitarbeiter den hohen Messekosten geschuldet ist, wird auf der anderen Seite bei der Repräsentation keineswegs gespart. "Einladungen zu diversen exklusiven Events, vorzugsweise auf Luxusyachten, gibt es heuer eindeutig mehr als in den Vorjahren", so Pöltl.

Wirtschaftlich ist besonders bemerkenswert, dass noch mehr Kapital als in den Vorjahren auf dem Markt ist und sich die Konkurrenz unter den Investoren um attraktive Investitionsmöglichkeiten weiter verschärft. Ungeachtet aller politischen Spannungen ist Russland ein beherrschendes Thema im Investmentbereich. Einerseits sind unter den Ausstellern auffallend viele russische Projektbetreiber, Städte und Regionen, andererseits suchen russische Investoren unverändert stark Investitionsmöglichkeiten außerhalb ihrer Heimatregion. „Die Ukraine-Krise hat diese Tendenz eher noch verstärkt“, so Michael Ehlmaier, Geschäftsführender Gesellschafter von EHL Immobilien. „Finanzstarke Investoren aus Russland und anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion sind mehr denn je daran interessiert, einen beachtlichen Teil ihres Vermögens im Westen zu veranlagen.“



Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!