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12.03.2014 Offene Immobilienfonds in der Abwicklung – Verkaufspreise teils mehr als 20% unter den Buchwerten

Soeben veröffentlichte DTZ seinen aktuellen Bericht zum Status der deutschen offenen Immobilienfonds (OIFs), die sich derzeit in Abwicklung befinden oder eingefroren sind, und den Auswirkungen der Verkaufsbestrebungen der OIF auf die Märkte. Der Bericht zeigt, dass sich der Trend aus dem Jahr 2013 fortsetzt und auch in diesem Jahr die für die Objekte vereinbarten Verkaufspreise unterhalb der Buchwerte liegen dürften. Damit eröffnen sich interessante Investitionsmöglichkeiten, vor allem in Deutschland, Benelux und Südeuropa.
Laut BVI-Statistik verwalten die deutschen OIFs weltweit ein Immobilienvermögen im Wert von 82 Mrd. EUR. Auf die eingefrorenen und die sich in Abwicklung befindlichen Fonds entfallen davon 17 Mrd. EUR, die bis spätestens zum Jahr 2017 im Zuge der Abwicklungen den Besitzer wechseln werden sollen. Auf kurze Sicht dürfte sich der Preisdruck jedoch in Grenzen halten, da bis 2016 nur ca. 4 Mrd. EUR von insgesamt 17 Mrd. EUR abzustoßen sind.

Seit 2012 wurden durch diese Fonds bereits Immobilien im Wert von 5,6 Mrd. EUR in Europa veräußert. Bemerkenswerterweise zählten OIFs mit längeren Abwicklungsfristen zu den ersten und aktivsten im Verkauf und konnten so das derzeit starke Anlegerinteresse ausnutzen, um möglichst hohe Verkaufspreise zu realisieren.

Magali Marton, Head of CEMEA Research von DTZ und Autorin des Berichtes, sagt: „Im Jahr 2013 wurden Objekte für insgesamt 2,7 Mrd. EUR verkauft. Dies bedeutet gegenüber 2012 einen leichten Rückgang. Doch hat sich im Vergleich zum Vorjahr die Bandbreite der Länder, in denen Objekte veräußert wurden, deutlich erweitert. Während 2012 vor allem Immobilien im Vereinigten Königreich und in Frankreich veräußert wurden, lag der räumliche Schwerpunkt im Jahr 2013 in den Benelux-Ländern Mittel-, Ost- und Südeuropa. Die Verkäufe in diesen Märkten summierte sich auf 1,3 Mrd. EUR nach nur 0,1 Mrd. EUR im Jahr 2012. Konnten 2012 noch Verkaufspreise vereinbart werden, die durchschnittlich 7% über den Buchwerten lagen, so wurden 2013 europaweit Abschläge von durchschnittlich 13% gewährt.“

Das Bestandsportfolio der eingefrorenen und sich in Abwicklung befindlichen OIFs umfasst europaweit eine Fläche von 4,7 Mio. m². Der Schwerpunkt des Bestandes liegt in Deutschland (32%), gefolgt von Benelux (19%) und Südeuropa (weitere 15%). In diesen drei Regionen stehen 2014 relativ umfangreiche Verkäufe an.
Hans Vrensen, Global Head of Research von DTZ, ergänzt: „Die in diesen Teilmärkten im Jahr 2013 erfolgten Verkäufe wurden mit erheblichen Abschlägen auf die Buchwerte realisiert. In Südeuropa und Benelux lagen die Abschläge für Verkäufe aus Fonds, deren Kündigungsfrist 2013 auslief, bei über 20% und in Deutschland bei immerhin 8%. Wir rechnen auch für 2014 bei den Fonds, deren Kündigungsfrist im Verlauf des Jahres ausläuft, mit ähnlich hohen Abschlägen im Bereich von 10-30%. Die angestrebten Verkäufe dürften hochattraktive Chancen für opportunistische Fonds bieten, die sich für Immobilienprodukte außerhalb von Core in ganz Europa interessieren.“


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