News RSS-Feed

12.03.2014 Wohnungsmieten im Ruhrgebiet um 3,5 Prozent gestiegen

In der Region zwischen Duisburg und Dortmund sind die Mieten für Wohnraum in den letzten 12 Monaten im Durchschnitt nur verhalten gestiegen. Den größten Sprung machten dabei die Mieten in Essen und Hagen. Für eine 3-Zimmer-Wohnung von mittlerem Wohnwert stiegen dort die Mieten um 8 bis 10 Prozent. Auch in Dortmund ist ein lebendiger Markt zu beobachten mit Mietsteigerungen bis zu 4 Prozent. Stagnation jedoch ist in Städten wie Duisburg, Mülheim oder Gelsenkirchen zu verzeichnen. Dies geht aus dem Preisspiegel NRW-Wohnimmobilien 2014 des Immobilienverbands Deutschland, IVD West, hervor. Die daraus vorab veröffentlichten Zahlen für das Ruhrgebiet wurden heute in Essen vorgestellt.

Mit durchschnittlich 7 Euro pro Quadratmeter liegt Essen bei der Nettokaltmiete im mittleren Wohnwert auch an der Spitze des Mietpreisrankings im gesamten Ruhrgebiet. Auf Platz zwei liegt hier die Nachbarstadt Mülheim an der Ruhr, wo in diesem Segment eine Durchschnittsmiete von 6,50 Euro verlangt wird. Im drittplatzierten Dortmund lässt sich mit einem Mietpreis von 5,70 – alle Werte sind Schwerpunktpreise und bilden die Situation im jeweils gesamten Stadtgebiet ab – schon deutlich günstiger Wohnraum finden.

Dazu sagt Klaus Spieker, Vorstandsmitglied des IVD West für die Region: „Wir konstatieren einen ausgeglichenen Markt im Verhältnis Mieter/Vermieter. Natürlich gibt es einzelne preisliche Ausreißer wie bei Neubauten in der Dortmunder Innenstadt – die sind es aber auch wert.“
Am Rande des östlichen Ruhrgebiets ist dagegen immer noch deutlich günstigerer Wohnraum im Angebot. So liegen die Mieten beispielsweise in Unna, Iserlohn oder Witten teils deutlich unter der 5-Euro-Schwelle. (Alle genannten Werte beziehen sich auf Angaben zur monatlichen Nettokaltmiete pro Quadratmeter für eine 3-Zimmer-Wohnung mittleren Wohnwerts, Baujahr nach 1948.)

Im Bereich der Kaufimmobilien profitiert das Ruhrgebiet inzwischen von Entwicklungen an der Rheinschiene. „Die Knappheit an Renditeobjekten an 1A Standorten bringt wieder mehr überregionale Investoren in die Ruhrgebietsstädte“, stellt dazu Axel Quester, stellv. Vorsitzender des IVD West, fest. Dazu motivieren die weiterhin niedrigen Zinsen nicht nur private Nutzer, sondern auch Mittelständler und Freiberufler, Betriebsstätten respektive Firmensitze zu erwerben. Dies tut dem gesamten Standort gut und stabilisiert nachhaltig die Nachfrage nach Wohnraum. Allerdings sei im Luxussegment bei Eigentumswohnungsprojekten eine gewisse Sättigung zu verzeichnen, insbesondere in Essen und Mülheim.

Die Preise für Eigentumswohnungen bleiben in den großen Ruhrgebietsstädten durch die Bank stabil. Einzig in Dortmund sind in allen Lagen Anstiege zu verzeichnen, so bis zu 8 Prozent in mittlerer Lage. Hier bildet der Quadratmeterpreis mit 1.300 Euro auch die Spitze in der gesamten Region. Diese Entwicklung begründet Klaus Spieker mit gewissen Nachholeffekten, jahrelang seien kaum entsprechende Produkte angeboten worden.

Anders sieht es im Mietwohnungsneubau aus. Es werden ruhrgebietsweit kaum neue Mietwohnungen gebaut. In den einfachen Lagen der Ruhrgebietsstädte sind darüber hinaus die Bestände, die schwerpunktmäßig aus den 50er und 60er Jahren stammen, erneuerungsbedürftig, Investitionen finden jedoch nur sehr zurückhaltend statt. Dass diese Situation sich weiter verschärfen wird, erklärt Axel Quester mit zu geringen Renditeerwartungen für Investoren. „Mit den heutigen Baukosten sind solche Investments kaum darstellbar, weder im Neubau noch bei der Grundsanierung – und Dank der angekündigten Regulierungen durch die Politik wird sich die Situation eher noch verschlimmern.“



Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!