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12.03.2014 Höchster Investmentumsatz in Europa seit 2007 dank Cross-Border-Investoren

Dem aktuellen European Investment Bulletin von Immobiliendienstleister Savills zufolge, wurde 2013 mit einem Gesamttransaktionsvolumen von € 141 Mrd. der höchste europaweite Investmentumsatz seit 2007 bzw. ein Anstieg um 21 % gegenüber dem Vorjahr erzielt. 77 % dieses Investmentumsatzes wurde in den Core-Märkten UK, Deutschland und Frankreich generiert. Prozentual noch stärker war das Wachstum in den peripheren Märkten. Die Märkte in Griechenland (+ 1011 %), Irland (+ 210 %) und Italien (+138 %) erzielten neben UK (+ 43 %), Polen (+ 28 %) und Deutschland (+ 20 %) die höchsten Zuwächse im Transaktionsvolumen gegenüber dem Vorjahr. Vor allem in Griechenland stieg das Investitionsvolumen als Folge der Privatisierung des Verkaufs öffentlicher Gebäude um das Zehnfache auf € 900 Mio. Für 2014 prognostiziert Savills zweistellige Zuwächse in Irland (+32 %), Schweden (+ 30 %) und Frankreich (+ 24 %) und damit eine Rückkehr zu normaler Aktivität. Auch für Spanien (+19 %) wird eine zweistellige Zuwachsrate erwartet, da das Interesse an diesem Markt anhaltend hoch ist und die Investoren der Auffassung sind, dass die Preise die Talsohle erreicht haben.

Cross-Border-Investoren spielen laut Savills eine bedeutende Rolle im Aufschwung der peripheren Investmentmärkte. Bei diesen Käufern handelt es sich vorwiegend um opportunistische Fonds, die an höheren Renditen interessiert sind. So stieg der Anteil an Cross-Border-Investments in Spanien signifikant von 36 % in 2012 auf 78 % in 2013. Auch Italien verzeichnete im gleichen Zeitraum einen deutlichen Anstieg von 64 % auf 79 %. Zusammen mit Polen (91 %) wiesen Spanien und Italien unter den Märkten, die Bestandteil der Analyse sind, den höchsten Anteil an Cross-Border-Investments auf. In den Core-Märkten dominierten einheimische Investoren mit Anteilen zwischen 67 % in Frankreich und Deutschland bis 88 % in Schweden weiterhin das Geschehen.


Marcus Lemli, Head of European Investment bei Savills, sagt: „Für das kommende Jahr erwarten wir eine weitere Internationalisierung der Investoren in den Core Märkten sowie eine breitere Investorenbasis in den peripheren Märkten. Ausländische Investoren dominieren in vielen europäischen Märkten die Investitionstätigkeit. Außereuropäische Käufer haben ihren Anteil am Investitionsvolumen in der betrachteten Region von 25 % in 2012 auf annähernd 30 % ausgebaut. Dies wird getrieben durch großvolumige Deals der globalen Käufer in Europa. Investoren aus den USA, der größten globalen Quelle von Cross-Border-Kapital, sind meist Private-Equity-Fonds, die tendenziell größere Portfoliokäufe präferieren. Staatsfonds aus dem Nahen Osten und dem asiatisch-pazifischen Raum, die zweite derzeit in Europa aktive Hauptgruppe von Global Playern, sind auf Investments in der Größenordnung von mindestens € 100 Mio. aus.“

Der Analyse zufolge verzeichneten 2013 alle Assetklassen ein höheres Transaktionsvolumens als im Vorjahr, wobei der Anstieg im Industriesektor mit + 27 % am deutlichsten ausfiel. Mit einem Anteil von 47 % am Gesamtinvestitionsvolumen im Durchschnitt der untersuchten Märkte dominiert der Bürosektor weiterhin das Transaktionsgeschehen. Dies stellt einen leichten Rückgang gegenüber dem Anteil von 51 % in 2012 dar, da der Markt ausgewogener wird.

In Bezug auf die Renditeentwicklung stellt Savills heraus, dass die Spitzenrenditen für CBD-Büroobjekte in London, Paris und den Top-6-Büromärkten Deutschlands mit durchschnittlich 4,2 % zum Jahresende 2013 auf das Niveau von 2007 zurückgekehrt sind. Im Durchschnitt lag die Spitzenbürorendite im 4. Quartal 2013 bei durchschnittlich 5,2 % und damit 19 Basispunkte unter Vorjahresniveau. Damit sind die Renditen das sechste Quartal in Folge rückläufig.

Julia Maurer, Savills European Research, erläutert: „Die Polarisierung von Core- und peripheren Renditen hält an. Wir gehen davon aus, dass sich die Spitzenrenditen mit einigen Ausnahmen in den meisten Segmenten und Märkten stabil entwickeln. So wird zum Beispiel für Deutschland, das bei Investoren den Status eines sicheren Hafens genießt, ein weiterer Renditerückgang prognostiziert, ebenso wie in Irland, das global agierende Investoren fest auf dem Radar haben. Auch in Spanien könnten die Anfangsrenditen sinken.“

Die Shoppingcenter-Spitzenrenditen lagen der Analyse zufolge im 4. Quartal 2013 bei durchschnittlich 5,8 % gegenüber 6 % im Vorjahr. Im Gegensatz dazu liegen die Spitzenrenditen für Logistikobjekte aktuell bei 7,4 % gegenüber 7,7 % im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Savills geht davon aus, dass die Spitzenrenditen für Logistikobjekte in der Hälfte der analysierten Märkte zurückgehen, da sich der Sektor zunehmend als Anlageklasse etabliert. Dies ist vor allem auf das Wachstum des eCommerce und den Eintritt einiger großer US-amerikanischer und britischer institutioneller Investoren in die Märkte des europäischen Festlands zurückzuführen.

* Das Savills European Investment Bulletin umfasst die folgenden Märkte: Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, Spanien, UK.


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