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07.03.2014 Preise für Top-Wohnimmobilien in Central London steigen langsamer

Erstmals seit 2009 steigen die Preise für Luxuswohnimmobilien in Central London geringer als im mittleren Marktsegment in Großbritannien. Die internationale Immobilienberatung Knight Frank unterstreicht, wie stark sich die Preisspirale beruhigt hat.

Im Februar sind die Preise für Luxuswohnimmobilien in Central London den vierzigsten Monat in Folge in die Höhe geklettert. Das ist die längste Steigerungsperiode, seit Knight Frank den Prime Central London Sales Index monatlich auflegt (2004). Im letzten Jahr war der Preiszuwachs darüber hinaus der stabilste innerhalb der letzten Dekade.

„Der ununterbrochene Wertzuwachs setzte im November 2010 ein“, kommentiert Tom Bill aus dem Research für Wohnimmobilien von Knight Frank. Nach dem größten Immobiliencrash Europas in Folge der Finanzkrise nahm die Europäische Union im gleichen Monat Irland mit einem Rettungspaket von 85 Milliarden Euro unter ihren Schutzschirm.

Als Irland den Rettungsschirm im Dezember 2012 verließ, kletterten die Preise in Central London weiter. Doch die jährliche Steigerungsrate war in den einstelligen Bereich gerutscht. „Das Signal war klar: Hier handelte es sich um eine langsame Abkühlung, keinesfalls um einen dramatischen Preissturz wie in Irland“, sagt Bill.

2013 setzte sich der Preisaufschwung noch moderater fort. Die Steuererhöhungen wirkten sich aus, und immer mehr Interessenten suchten attraktive Kaufangebote auch außerhalb der traditionell beliebtesten Lagen für Luxusobjekte in Central London.

2013 haben sich die Preise monatlich zwischen 7 und 8,4 Prozent gesteigert. „Das ist sicher die stabilste Periode seit Mitte der Neunziger, also seitdem unser Index auf Monatsbasis verfügbar ist“, kommentiert Bill.

2009 scheint lange zurückzuliegen: Ein Jahr nach der Lehmann-Pleite summierte sich der jährliche Verlust per März auf -23,9 Prozent, fing sich per Dezember jedoch mit einem Plus von 6,1 Prozent. In Zeiten der Eurokrise erlangte London den Ruf eines sicheren Hafens für die Geldanlage.

Die Beruhigung auf dem Luxuswohnimmobilienmarkt in Central London zeigt sich auch darin, dass besonders teure Immobilien weniger Preissteigerungen erfahren als günstigere Objekte. Das jährliche Plus reicht von 12,8 Prozent für Immobilien in einem Wert von bis zu 2 Millionen Pfund bis hin zu 3,4 Prozent für Immobilien in einem Wert von mehr als 10 Millionen Pfund. Per Februar 2013 verzeichnete das oberste Preissegment noch einen Wertzuwachs von 6,1 Prozent, per Februar 2012 von 10,7 Prozent.

Im Februar diesen Jahres haben die Preise um 0,7 Prozent zugelegt. Auf Jahresbasis beträgt das Plus 7,5 Prozent. Im mittleren Segment haben sich Wohnimmobilien in Großbritannien dagegen um 9,4 Prozent verteuert. „Das mag manchen überraschen, wird doch immer wieder über eine mögliche Preisblase im Londoner Luxussegment spekuliert“, kommentiert Bill. Das letzte Mal, dass die Preise hier rapide fielen, war nach der Lehmann-Pleite in 2008/2009, und davor in 2005.

Da aktuell 21 Prozent weniger Objekte zum Verkauf angeboten werden als ein Jahr zuvor, werden die Preise zumindest kurzfristig noch steigen. „Viele Verkäufer glauben, dass die Preise weiter stark anziehen werden und halten deswegen ihre Immobilien zurück“, sagt Bill. „Doch diese Aussage ist in Central London lange nicht mehr so gültig wie früher.“


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