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27.02.2014 Lieber Sicherheit in der Tasche als Steuervorteile in Aussicht

Viele Kapitalanleger legen ihr Geld in Immobilien an, weil Betongold als sichere und lukrative Investition gilt. Das Finanzierungsverhalten der Kapitalanleger hat sich jedoch in den vergangenen Jahren verändert. Während Anlagesicherheit immer wichtiger wird, verliert die Steuer- und Renditeoptimierung zunehmend an Bedeutung. „Knapp 15 Prozent der Kapitalanleger brachten 2013 mehr als 50 Prozent des Kaufpreises durch Eigenmittel ein, 2008 waren es gerade mal sechs Prozent. Zudem wird jetzt auch immer öfter zu erhöhten Tilgungssätzen von zwei oder auch drei Prozent gegriffen“, weiß Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen.

Der Wegfall von Steuervorteilen bei Lebensversicherungen Anfang 2009 und die sinkenden Renditen von Anlageprodukten haben u.a. dazu geführt, dass private Investoren Immobilien heute anders abbezahlen als noch vor 2008. Während gerade bei Kapitalanlegern lange Zeit die Steueroptimierung im Vordergrund stand, setzen sie heute vor allem auf Werterhalt und Wertzuwachs. „Die lange Zeit von Kapitalanlegern praktizierte Tilgungsaussetzung spielt heute kaum noch eine Rolle. Die bisherigen Tilgungsersatzmittel erscheinen vielen Kunden heute unberechenbarer denn je. Kapitalanlegern ist es zu riskant, die Rückzahlung des Kredites auszusetzen, um das Geld anderweitig anzulegen und die Zinsaufwendungen steuerlich geltend zu machen“, erklärt Goris.

Laut Interhyp können Haus- und Wohnungskäufer, die ihre Immobilie vermieten wollen, von Eigennutzern im aktuellen Zinsumfeld einiges lernen.

Eigenkapital
Interhyp beobachtet, dass sich der Anteil der Kapitalanleger, die 50 Prozent und mehr an Eigenkapital einbringen, seit 2008 mehr als verdoppelt hat. Hintergrund sind die mangelnden Anlagemöglichkeiten am Markt und der Wunsch, das Geld direkt in Immobilien anzulegen – anstatt es bei geringer Verzinsung auf Tagesgeldkonten zu parken oder in Aktien zu investieren. Denn auch für Kapitalanleger gilt: Wer mehr Eigenmittel aufnimmt, braucht weniger Kredit. Das senkt das Finanzierungsrisiko. Obwohl infolge von Steuerersparnissen unter Umständen auch Finanzierungen mit weniger Eigenmitteln lohnen können, sollten Kapitalanlagen nicht eigens aufgrund der steuerlichen Begünstigungen erworben werden. „Zinszahlungen können zwar steuerlich abgesetzt werden. Kapitalanleger sollten aber auch den Vermögensaufbau durch eine schnelle Entschuldung nicht aus den Augen verlieren. Besonders, wenn künftige Mieteinnahmen die Rente aufbessern sollen“, meint Goris.

Tilgungsrate
Das aktuelle Zinstief mit Konditionen von unter drei Prozent auch für Darlehen mit langen Zinsbindungen führt zu extrem niedrigen Monatsraten bei Immobilienkrediten. Kapitalanleger sollten sich davon aber nicht verführen lassen. Denn: Die Raten sind dann niedrig, wenn eine Standardtilgung von einem Prozent angenommen wird. Solche Rückzahlungskonzepte sind jedoch mit Blick auf die geringe Schuldenrückführung nicht empfehlenswert. Interhyp rät auch hier zu Tilgungsraten von zwei Prozent und mehr. Experte Goris: „Selbst bonitätsstarke Kreditnehmer sollten Mietausfälle sowie unerwartete Ausgaben wie Reparaturen und Nachzahlungen bedenken – und dafür Rücklagen bilden.“ Auch Volltilgerkredite können sinnvoll sein. Deren Tilgungsraten sind so berechnet, dass das Darlehen mit Ende der Zinsbindung komplett abbezahlt ist.

Zinsfestschreibung
Um das derzeitige Zinsniveau zu nutzen und um das Risiko einer hohen Restschuld zur Anschlussfinanzierung zu minimieren, empfiehlt Interhyp derzeit für sicherheitsbewusste Kapitalanleger eine Zinsbindung von 15 bis 20 Jahren. Wer eine so lange Zinsbindung wählt, muss sich nicht in fünf oder zehn Jahren mit der Prolongation beschäftigen und zum Beispiel im Jahr 2019 oder 2024 ein höheres Zinsniveau befürchten.


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