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27.02.2014 Wie viel Haus oder Wohnung ist eigentlich bezahlbar?

Bevor die Planungen eines Immobilienerwerbs konkret werden, sollte eine wichtige Frage stehen: wie viel Haus oder Wohnung ist eigentlich bezahlbar? Wie viel des Einkommens und des Vermögens kann für die Finanzierung aufgewendet werden und was bleibt am Ende zum Leben?

Die persönliche Finanzsituation setzt sich aus den grundlegenden drei Bausteinen Eigenkapital, Reserven und monatliches Budget zusammen. Dabei handelt es sich, neben dem reinen Nettoeinkommen, auch um Anlagen und sonstige Vermögensgegenstände. Auf der Ausgabenseite schlagen nicht nur reine Kennzahlen zu Buche, sondern auch der persönlichen Lebensstil.

Baustein 1: Eigenkapital
Generell gilt: Ein höherer Eigenkapitalanteil führt zu einem geringeren Beleihungswert. Damit sinkt die Zinsbelastung und das Darlehen wird günstiger. Mit dem Einsatz von weniger Eigenkapital wird die Finanzierung teurer und risikoreicher. Eine Vollfinanzierung ist zwar in vielen Fällen möglich, jedoch mit höheren Risiken verbunden und fordert ein langfristig sicheres und hohes Einkommen.

Im Idealfall sollten mindestens 20 Prozent des Kaufpreises und die Nebenkosten für Grunderwerbsteuer sowie Notar- und Grundbuchkosten aus eigenen Mitteln bedient werden können. Wie sich ein unterschiedlicher Einsatz von Eigenkapital auf die Höhe der monatlichen Raten auswirkt, kann schnell mit dem Baufinanzierungsrechner von Baufi24.de ermittelt werden.

Baustein 2: Reserven
Das komplette Vermögen bis auf den letzten Cent als Eigenkapital für die Finanzierung aufzuwenden ist jedoch ebenfalls nicht ratsam. Eine Sicherheitsreserve von drei bis sechs Netto-Monatseinkommen sollte für Unvorhergesehenes zurückbehalten werden. Gerade wenn Kinder im Haushalt sind oder die Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist, können schnell nicht geplante Ausgaben anfallen. Hier sind Rücklagen sinnvoll, damit nicht die ganze Finanzierung in Gefahr gerät. Eine überraschend notwendige Auto-Reparatur sollte beispielsweise auf keinen Fall zu finanziellen Problemen oder zu einer mit hohen Zinskosten verbundenen Inanspruchnahme eines Dispokredites führen.

Baustein 3: monatliches Budget
Ein realistisches Bild über die monatlichen Ausgaben für die Lebenshaltung ist wichtig, um eine solide Finanzierung abschließen zu können. Dieses Vorgehen schützt vor späteren Überraschungen oder dem Entstehen eines Gefühls der Einengung. Für die Lebenshaltungskosten setzen Banken bestimmte Grundbeträge an. Eine vierköpfige Familie wird in der Regel mit einem monatlich notwendigen Lebenshaltungs-Budget von 1.200 bis 1.400 Euro angesetzt. Eine weitaus wichtigere Rolle als die Einschätzung der Kreditinstitute, spielen dabei allerdings der persönliche Lebensstil und die damit verbundenen Gewohnheiten. Hier schlägt die Stunde des Haushaltsbuches. Eine klare Aufstellung aller persönlichen Lebenshaltungskosten ist ratsam. Neben Versicherungen, Kfz-Kosten, Telefonie und Lebensmittel, sollten auch Posten wie Urlaub, Hobbies, Medikamente, Kinderbetreuung und Geschenke berücksichtigt werden. Eventuell aktuelle Mietzahlungen sowie die nach dem Kauf anfallenden Neben- und Unterhaltskosten für die Immobilie sollten ebenso aufgelistet werden.

Auch wenn der Lebensstil bis zu einen gewissen Grad eingeschränkt werden kann, ist es nicht vorteilhaft, so eng zu planen, dass ein kompletter Verzicht auf bisherige Gewohnheiten erzwungen wird. Auf einen Planungshorizont von 20 bis 30 Jahre gesehen, ist dies in den wenigsten Fällen haltbar.

Fazit: gut geplant ist sicher finanziert
„Vor Abschluss einer Finanzierung ist es absolut empfehlenswert, sich ein genaues Bild der persönlichen Finanzlage zu verschaffen und besser alles detailliert zu durchleuchten, als später eine, unter Umständen teuere und schmerzhafte, Überraschung zu erleben.“ rät Stephan Scharfenorth, Geschäftsführer des Baufinanzierungsportals Baufi24.de. Bauherren und Immobilienkäufer sollten sich bereits vor sie sich auf die Suche nach dem geeigneten Objekt machen, in jedem Fall ihren persönlichen Finanzierungsspielraum kennen.

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