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12.02.2014 Aurelis spendet historische Gießformen an das Deutsche Museum

Seit über einem Jahrhundert lagerten die Gießformen und Gussmodelle in den denkmalgeschützten Hallen des ehemaligen Bahnausbesserungswerkes in Neuaubing. Bei den Umbauarbeiten zur Boulderwelt, die im September dieses Jahres ihre Tore für alle Kletterbegeisterten öffnen soll, wurden die Formen auf dem Dachboden der historischen Halle gefunden. Die Modelle stammen alle aus unterschiedlichen Zeiten: So sind einige eindeutig alte Gussmodelle für Ersatzteile von Reisewagen aus der Zeit der Königlich Bayerischen Staatsbahn. Aber auch modernere Formen der Deutschen Bundesbahn wurden gefunden, ebenso wie Modelle für den Weichenbau in Neuaubing. Nun hat die Aurelis als Eigentümerin und Entwicklerin des Triebwerks den Fund dem Deutschen Museum geschenkt.

„Dieser Fund zeigt einmal mehr, dass das Triebwerk Neuaubing ein außergewöhnliches Projekt mit Geschichte ist“, so Stefan Wiegand, Geschäftsführer der Aurelis Süd, bei der Übergabe der Gussmodelle an das Deutsche Museum. Über 1.000 Modelle, teils in tadellosem Zustand, haben die Jahre im ehemaligen Ausbesserungswerk Neuaubing überdauert und zeugen von der Eisenbahngeschichte des Areals. Besonders eindrucksvoll ist die Sammlung, weil sie – zumindest bereichsweise – die Zeit erstaunlich vollständig überstanden hat. Bereits 1904 wurde die Halle, in der die Modelle gefunden wurden, errichtet und mit Betriebsbeginn des Ausbesserungswerkes 1906 bis zur Schließung im Jahr 2001 als Gießerei, Schlosserei und Dreherei genutzt.
Das Deutsche Museum wird die Modelle nun zunächst vorsichtig reinigen und katalogisieren, bevor Sie als Exponate z.B. in den Bereichen Gießerei, Eisenbahn oder Maschinenelemente sowie der Objektforschung zur Verfügung stehen
„Mit diesen Modellen kann man nicht nur die Geschichte des deutschen Bahnwesens und die Weiterentwicklung der Waggons und Gerätschaften, sondern insbesondere auch die Entwicklung der Gießereitechnik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr gut nachvollziehen“, sagen Dr. Ulrike Sturm-Hentschel und Ralf Spicker, die sich als Kuratoren für Schienenverkehr und Gießerei des Deutschen Museums über die Schenkung der Aurelis freuen. Nun hoffen die Kuratoren nur noch, dass auch die fehlenden Dokumente zu den Gussmodellen gefunden werden.

Das Triebwerk München im Kontext:
Bis 2001 unterhielt die Deutsche Bahn AG auf dem Areal das Ausbesserungswerk Neuaubing, eines der größten Werke zur Reparatur und Instandhaltung von Güter- und Personenwagen, Triebwagen, Bauteilen und Weichen in Bayern. Insgesamt umfasst das Gelände mehr als 400.000 m² Grundstücksfläche und ist damit eine der größten Projektentwicklungen in der Landeshauptstadt. Die Fläche liegt im Südwesten der Stadt, wenige hundert Meter entfernt von den Autobahnen A96 und A99. Auch über die S-Bahn-Station Neuaubing ist die Münchner Innenstadt in wenigen Minuten erreichbar.

Das Areal unterteilt sich in den Gewerbeteil, das „Triebwerk München“, mit rund 140.000 m² Nettobauland sowie 110.000 m² Ausgleichs-, Biotop- und anderen Grünflächen. Auf dem daneben liegenden, zukünftigen Wohngebiet „Gleisharfe“ mit 36.000 m² Nettobauland und 48.000 m² Grün können um die 500 Wohnungen entstehen. Auf einem weiteren, größtenteils bewaldeten Grundstück mit 73.000 m² ist derzeit die Elektronikzentralwerkstatt der Deutschen Bahn AG angesiedelt.

Auf dem gewerblich genutzten Gelände des „Triebwerk“ befinden sich mehrere denkmalgeschützte Werkhallen mit historischen Backstein-Fassaden und einer in München selten zu findenden Industriearchitektur. Naturschutzfachlich hoch bewertete Biotopflächen, die umfassend geschützt werden, prägen darüber hinaus den Charakter des Standorts. Die Aurelis plant, das Gelände Stück für Stück zu entwickeln und zu revitalisieren.


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