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16.01.2014 Die Superreichen der Welt halten ein Fünftel des Vermögens in Immobilien

Privates Vermögen prägt zunehmend die Immobilienmärkte der Welt. So hat sich der Eigenkapitaleinsatz in Immobiliengroßtransaktionen ab US$ 10 Mio. seit 2009 nahezu verdreifacht.

Der aktuellen gemeinsamen Analyse des internationalen Immobiliendienstleistungs¬unternehmens Savills und des weltweit führenden UHNW-Informationsdienstleisters zu Ultra High Net Worth Individuals (UHNWIs), Wealth-X, halten die annähernd 200.000 UHNWIs der Welt mittlerweile etwa ein Fünftel ihres Vermögens in Immobilien.

In dem heute veröffentlichen Report Around The World in Dollars and Cents schätzt Savills den Gesamtimmobilienwert weltweit auf ca. US$ 180 Billionen, wovon es sich bei 72 % um eigengenutzte Wohnimmobilien handelt. Von dem ‚investierbaren‘ Immobilienbestand im Wert von US$ 70 Billionen, der regelmäßig gehandelt wird – darunter Gewerbeimmobilien im Wert von US$ 20 Billionen – wird über die Hälfte von Privatpersonen sowie privaten Unternehmen und Organisationen erworben. Institutionelle Investoren, Immobilien-AGs und Unternehmen der öffentlichen Hand verlieren in der Folge am globalen Immobilienmarkt zunehmend an Bedeutung.

Ca. 3 % bzw. US$ 5,3 Billionen des weltweiten Immobilienvermögens befinden sich im Besitz von UHNWIs. Diese vermögendsten 0,003 % der Weltbevölkerung halten ein Immobilienvermögen von jeweils durchschnittlich US$ 26,5 Millionen.

„Bei globalem Immobilienbesitz handelt es sich überwiegend um eigengenutzte Wohnimmobilien; jedoch gewinnen Privateigentümer in der Welt der gehandelten Investment-Immobilien zunehmend an Bedeutung“, sagt Yolande Barnes, Head of Savills World Research. „Seit der nordatlantischen Schuldenkrise 2008 sind Staatsfonds, Vermögensverwaltungsgesellschaften, Privatbanken und Family Offices in Deals eingetreten, die für Geschäftsbanken uninteressant wurden.“

Sie führt weiter aus: „In den führenden Weltmetropolen macht die Bereitschaft von Privatvermögen, Fremdkapital zu ersetzen bzw. ein Projektentwicklungsrisiko zu tragen, mittlerweile den Unterschied zwischen durchgeführten Transaktionen und nicht realisierten Projekten aus.“ Savills zufolge waren ca. 35 % (bzw. 6.200) der weltweiten „big-ticket“-Deals (> US$ 10 Mio.) in 2012 nur dank privater Mittel möglich.

Mykolas D. Rambus, CEO von Wealth-X, bestätigt die zunehmende Bedeutung von privatem Vermögen: „Laut unserer Prognose wird die Zahl der UHNWIs bis 2018 um 22 % steigen. Wir gehen davon aus, dass deren Gesamtvermögen von aktuell US$ 27,8 Billionen bis dahin auf US$ 36 Billionen anwächst. Dies bietet großartige Chancen für die Akteure des globalen Immobilienmarktes, das richtige Produkt an den richtigen Standorten zu realisieren.“

Geografische Verteilung des UHNWI-Vermögens (Rangfolge nach Immobilien-bestand)

Mit insgesamt 80 % des Gesamtwertes entfällt der weitaus größte Anteil am in Privatbesitz befindlichen Immobilienbestand auf europäische und asiatische UHNWIs. Savills zufolge halten europäische UHNWIs 31 % ihres Vermögens in Immobilien, asiatische 27 %, der Gesamtwert liegt bei ca. US$ 4,2 Billionen.

Das Unternehmen hat ferner analysiert, wie sich Privatkapital in der Immobilienwelt bewegt und dabei festgestellt, dass der Großteil der Investments (92 %) in der jeweiligen Heimatregion erfolgt. Nordamerika sticht am deutlichsten als einheimisch geprägter Markt heraus – hier zeichnen US-Bürger für 99 % aller UHNWI-Investments verantwortlich.

Inzwischen verzeichnen sowohl Industrie- als auch Schwellenländer deutlich höhere Cross-Border-Investitionen. Knapp die Hälfte (44 %) der UHNWI-Investoren in Afrika und zwei Drittel (66 %) in Lateinamerika kommen von jeweils anderen Kontinenten.

Die europäischen Immobilienmärkte sind am größten und internationalsten, da sie gemessen an der Transaktionsgröße den höchsten Anteil an Investitionen aus dem Ausland aufweisen. Dabei ist London der herausstechende globale Zielmarkt für private Immobilieninvestments aus praktisch jedem Winkel der Erde.

„In den letzten Jahren konnten wir eine Tendenz auf Seiten der UHNWIs hin zu Trophy-Immobilien in ‘sicheren Häfen‘ zum Zwecke des Kapitalzuwachses und der Vermögenssicherung beobachten“, sagt Barnes. „Für die Zukunft gehen wir davon aus, dass einige damit beginnen werden, auf langfristige, ertragsorientierte Anlagen zu fokussieren.“

„UHNWIs werden zukünftig in direkterem Wettbewerb mit institutionellen Investoren stehen. Da sie jedoch opportunistischer ausgerichtet und weniger an formale Kriterien gebunden sind, dürften sie sich eher zu Wegbereitern und Vorreitern entwickeln als Unternehmen.“


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