13.01.2014 J.P. Morgan Asset Management: 2014 wird alles anders
„Dieses Jahr wird anders“, betont Tilmann Galler, Marktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. Auch wenn bei dieser Aussage üblicherweise Vorsicht geboten sei, verläuft laut dem Experten bereits der Start in das Jahr 2014 anders als in der Vergangenheit: „Seit Beginn der globalen Finanzkrise ist es das erste Jahr, das mit erfreulichen Wachstumsprognosen startet, die nicht nach unten, sondern vielmehr nach oben korrigiert werden.“ Galler erläutert: „In den Phasen vor einer Rezession machen wir immer denselben Fehler und gehen davon aus, dass die guten Zeiten ewig anhalten werden. Im Krisenumfeld sind wir dagegen der Überzeugung, die schlechten Zeiten halten ewig an. Das ist völlig menschlich, aber beide Male gleichermaßen irrational“, so der Stratege, denn es stehe im Wider¬spruch zu dem, was wir aus der Vergangenheit hätten lernen können. „Letztendlich gewinnt der Zyklus immer die Oberhand, und das sollte sich 2014 in der entwickelten Welt auch zeigen. Mit ihren stärkeren Impulsen können die Industrieländer endlich wieder ihren Beitrag zu einem nachhaltigen globalen Wachstum leisten.“
So zeigten die zuletzt veröffentlichten unabhängigen Wirtschaftsprognosen von Consensus Economics, dass Nordamerika, Westeuropa und Japan knapp 40 Prozent des für 2014 erwarteten Wachstums der globalen Wirtschaftsleistung beisteuern sollten: Ein Plus von 25 Prozent gegenüber 2013, einem Jahr, in dem ganze 40 Prozent des globalen Wachstums aus China kamen, obwohl sich die Konjunktur dort abschwächte. Wenn diese Prognosen zutreffen, wird Westeuropa zwar erneut hinter den USA liegen, aber dennoch einen Beitrag von rund 10 Prozent zum globalen Wachstum beitragen können. Selbst dieses magere Plus kann 2013 übertreffen, denn Westeuropa verzeichnete im letzten Jahr so gut wie gar kein Wachstum. Auch für Japan sind die Wachstumsaussichten besser, als dies 2013 der Fall war – zumindest so lange es Premierminister Abe gelingt, seine Wirtschaftspolitik fortzusetzen.
Entscheidend ist laut Galler, dass aus den USA ebenfalls mit positiven Konjunkturnachrichten gerechnet werden kann: „Der Streit über die Schuldenobergrenze und die Diskussion über einen möglichen Staatsbankrott der Vereinigten Staaten im Herbst haben nicht unbedingt zur Vertrauensbildung beigetragen. Die Konjunkturerholung scheint darunter jedoch nicht allzu sehr gelitten zu haben. Auch die Haushaltskürzungen von rund 2,5 Prozentpunkten des Bruttoinlandsprodukts richteten keinen größeren Schaden an. Denn nachdem die USA 2013 ein Wachstum von fast 3 Prozent erzielen konnten, obwohl die Regierung der Wirtschaft so viel Nachfrage entzogen hat, muss man sich fragen, wie viel die größte Volkswirtschaft der Welt wohl 2014 zulegen kann, wenn die Fiskalpolitik die Konjunktur kaum noch belastet. Und selbst die ‚Inflationsfalken‘ rechnen nicht damit, dass die US-Notenbank Fed vor 2015 an der Zinsschraube dreht. Vielleicht sogar noch später“.
Der Marktstratege ist allerdings überzeugt, dass 2014 das Ende der neuen quantitativen Lockerung eintritt und die US-Notenbank Fed ihre Anleihekäufe bis zum Jahresende vollständig einstellen wird. Aber nach sechsmonatiger Überredungsarbeit habe sie die Märkte anscheinend überzeugt, dass eine Drosselung nicht dasselbe ist wie eine Straffung: „Solange die US-Arbeitslosenquote nicht deutlich unter 6 Prozent sinkt, werden die USA voraussichtlich noch eine ganze Weile keine echte Straffung der Geldpolitik in Form höherer kurzfristiger Zinsen erleben“, sagt Galler.
Für Großbritannien deute der Durchschnitt der unabhängigen Prognosen für 2014 ein Wachstum von etwa 2,5 bis 3 Prozent an. Die Eurozone habe nach sechs Quartalen in Folge mit negativer Wirtschaftsleistung die Rezession Mitte 2013 nur knapp überwunden: „Die Peripherieländer haben noch viel zu tun, um ihre Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen und ihre Haushalte zu sanieren. Die extrem niedrigen Inflationsraten zu Beginn von 2014 machen diese Aufgabe noch schwieriger. Große Sorgen bereiten in diesen Ländern zudem die Kreditkosten für gewöhnliche Unternehmen. Doch mit etwas Glück haben auch diese angeschlagenen Volkswirtschaften mittlerweile das Schlimmste überstanden“, betont der Experte.
Die globale Wirtschaft hat laut des Strategen also immer noch einen schwierigen und auch holprigen Weg vor sich, vor allem Teile der Eurozone und einige Schwellenländer mit hohen Leistungsbilanzdefiziten. Doch der grundlegende Tenor der Botschaft für das neue Jahr stimmt zuversichtlich: „Aller Voraussicht nach wird 2014 für die globale Wirtschaft anders sein, und anders bedeutet in diesem Fall besser“, so Tilmann Gallers Fazit.
So zeigten die zuletzt veröffentlichten unabhängigen Wirtschaftsprognosen von Consensus Economics, dass Nordamerika, Westeuropa und Japan knapp 40 Prozent des für 2014 erwarteten Wachstums der globalen Wirtschaftsleistung beisteuern sollten: Ein Plus von 25 Prozent gegenüber 2013, einem Jahr, in dem ganze 40 Prozent des globalen Wachstums aus China kamen, obwohl sich die Konjunktur dort abschwächte. Wenn diese Prognosen zutreffen, wird Westeuropa zwar erneut hinter den USA liegen, aber dennoch einen Beitrag von rund 10 Prozent zum globalen Wachstum beitragen können. Selbst dieses magere Plus kann 2013 übertreffen, denn Westeuropa verzeichnete im letzten Jahr so gut wie gar kein Wachstum. Auch für Japan sind die Wachstumsaussichten besser, als dies 2013 der Fall war – zumindest so lange es Premierminister Abe gelingt, seine Wirtschaftspolitik fortzusetzen.
Entscheidend ist laut Galler, dass aus den USA ebenfalls mit positiven Konjunkturnachrichten gerechnet werden kann: „Der Streit über die Schuldenobergrenze und die Diskussion über einen möglichen Staatsbankrott der Vereinigten Staaten im Herbst haben nicht unbedingt zur Vertrauensbildung beigetragen. Die Konjunkturerholung scheint darunter jedoch nicht allzu sehr gelitten zu haben. Auch die Haushaltskürzungen von rund 2,5 Prozentpunkten des Bruttoinlandsprodukts richteten keinen größeren Schaden an. Denn nachdem die USA 2013 ein Wachstum von fast 3 Prozent erzielen konnten, obwohl die Regierung der Wirtschaft so viel Nachfrage entzogen hat, muss man sich fragen, wie viel die größte Volkswirtschaft der Welt wohl 2014 zulegen kann, wenn die Fiskalpolitik die Konjunktur kaum noch belastet. Und selbst die ‚Inflationsfalken‘ rechnen nicht damit, dass die US-Notenbank Fed vor 2015 an der Zinsschraube dreht. Vielleicht sogar noch später“.
Der Marktstratege ist allerdings überzeugt, dass 2014 das Ende der neuen quantitativen Lockerung eintritt und die US-Notenbank Fed ihre Anleihekäufe bis zum Jahresende vollständig einstellen wird. Aber nach sechsmonatiger Überredungsarbeit habe sie die Märkte anscheinend überzeugt, dass eine Drosselung nicht dasselbe ist wie eine Straffung: „Solange die US-Arbeitslosenquote nicht deutlich unter 6 Prozent sinkt, werden die USA voraussichtlich noch eine ganze Weile keine echte Straffung der Geldpolitik in Form höherer kurzfristiger Zinsen erleben“, sagt Galler.
Für Großbritannien deute der Durchschnitt der unabhängigen Prognosen für 2014 ein Wachstum von etwa 2,5 bis 3 Prozent an. Die Eurozone habe nach sechs Quartalen in Folge mit negativer Wirtschaftsleistung die Rezession Mitte 2013 nur knapp überwunden: „Die Peripherieländer haben noch viel zu tun, um ihre Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen und ihre Haushalte zu sanieren. Die extrem niedrigen Inflationsraten zu Beginn von 2014 machen diese Aufgabe noch schwieriger. Große Sorgen bereiten in diesen Ländern zudem die Kreditkosten für gewöhnliche Unternehmen. Doch mit etwas Glück haben auch diese angeschlagenen Volkswirtschaften mittlerweile das Schlimmste überstanden“, betont der Experte.
Die globale Wirtschaft hat laut des Strategen also immer noch einen schwierigen und auch holprigen Weg vor sich, vor allem Teile der Eurozone und einige Schwellenländer mit hohen Leistungsbilanzdefiziten. Doch der grundlegende Tenor der Botschaft für das neue Jahr stimmt zuversichtlich: „Aller Voraussicht nach wird 2014 für die globale Wirtschaft anders sein, und anders bedeutet in diesem Fall besser“, so Tilmann Gallers Fazit.