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20.11.2013 Finanzmärkte und Weltwirtschaft auf Erholungskurs

Die Deka-Gruppe sieht die Finanzmärkte und die globale Wirtschaft in den nächsten beiden Jahren auf Erholungskurs. Für die meisten Regionen der Weltwirtschaft und in Europa prognostizieren die Experten der Deka, des Wertpapierhauses der Sparkassen-Finanzgruppe, für 2014 und 2015 erfreuliche Wachstumsraten. Die eingesetzten Lösungsstrategien haben zu einer Eindämmung von Finanz- und Eurokrise und damit zur Beruhigung der Märkte geführt: „Die Kombination aus finanzieller Repression mit ultraniedrigen Zinssätzen und Aufkäufen von Staatsanleihen hat das Vertrauen in das Funktionieren der Finanzmärkte gestärkt. Den neuen zentralen europäischen Institutionen wie ESM und Bankenunion sowie der EZB ist es in der Eurokrise gelungen, den Glauben an den Zusammenhalt des Euro zurückzubringen“, resümiert Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank auf dem diesjährigen Prognosefrühstück. Allerdings sei die Krise – vor allem aufgrund der hohen Schulden – noch nicht gelöst.

Das globale Wirtschaftswachstum soll nach den Prognosen der Deka-Gruppe in den kommenden beiden Jahren über drei Prozent (3,3% für 2014 und 3,6% in 2015) wachsen. Basis dieser Entwicklung ist vor allem der ökonomische Nachholbedarf der von der Eurokrise besonders betroffenen westeuropäischen Länder.

Weniger optimistisch sind die Einschätzungen des makroökonomischen Umfelds in Teilen der Schwellenländer, wie beispielsweise Indien, Brasilien oder China. Die in diesen Ländern bereits seit 2012 abgeschwächte Wirtschaftsdynamik wird in den kommenden beiden Jahren voraussichtlich weiter an Kraft verlieren.

Für Euroland erwartet die Deka-Gruppe entgegen der von einigen Beobachtern befürchteten deflationären Entwicklung weiterhin niedrige Inflationsraten (1,2% für 2014 und 1,5% in 2015). In Deutschland sei mit leicht erhöhten Raten von 1,6% im kommenden Jahr und 2,1% in 2015 zu rechnen. Die Experten der Deka-Gruppe gehen von einer Weiterführung der ultraexpansiven Geldpolitik und einem anhaltenden Niedrigzinsumfeld in den nächsten Jahren aus. Eine Fortsetzung dieser Geldpolitik, warnt Kater, ziehe jedoch Kollateralschäden nach sich. „Im Ergebnis steigen die Belastungen für die deutschen Sparer, denn immer größere Teile ihres Geldvermögens werden zu Phantomersparnissen“, betont der DekaBank-Chefvolkswirt.

Aus Sicht von Frank Hagenstein, Chefanlagestratege der Deka, stellen Kursrückgänge an den entwickelten Aktienmärkten weiterhin Einstiegsgelegenheiten dar. Angesichts attraktiver Dividendenrenditen im Vergleich zu Unternehmensanleihen und hoher Verpflichtungen institutioneller Anleger (z.B. Pensionsfonds) bleiben Aktien das attraktivste Investment. Allerdings sind die Prognosen nicht mehr ganz so positiv wie zu Beginn des Jahres 2013. Hagenstein weist darauf hin, dass die jüngsten Kurssteigerungen primär liquiditätsgetrieben waren.
Das erhöhe die Gefahr von Kursrücksetzern. „Weitere Zuwächse an den Aktienmärkten bedürfen daher deutlicher Gewinnsteigerungen der Unternehmen“, so Hagenstein.

Auf der Rentenseite rechnet der Chefanlagestratege der Deka mit moderaten Zinssteigerungen bei Staatsanleihen der Kernmärkte und empfiehlt deshalb eine leichte Untergewichtung. High-Yield-Anleihen sollten im Jahr 2014 dagegen zu den begünstigten Rentensegmenten gehören. Sie bieten Renditepuffer für den Fall steigender Zinsen und profitieren von der anhaltenden Rotation innerhalb dieser Anlageklasse.

Potenzielle Risiken sieht Frank Hagenstein in einem stärkeren Renditeanstieg bei länger laufenden Staatsanleihen der Kernländer. Das könnte die positive Konjunkturdynamik ausbremsen, was wiederum Mittelabflüsse aus den Schwellenländern zur Folge haben könnte. Ein Überstrahleffekt auf die entwickelten Märkte wäre eine mögliche Konsequenz. Auch die Ungleichgewichte im chinesischen Finanzsystem sind ein Unsicherheitsfaktor. Darüber hinaus stehe Spanien bei Ausbleiben des Aufschwungs vor einer Ratingherabstufung. Weitere mögliche Bankenstützungen, bedingt durch die Ergebnisse des Stresstests der EZB, könnten hier das anhaltend hohe Staatsdefizit zusätzlich vergrößern.



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