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12.11.2013 Bilfinger steigert Ergebnis im dritten Quartal

Der Engineering- und Servicekonzern Bilfinger hat sich im dritten Quartal 2013 positiv entwickelt. Leistung, Auftragseingang und Auftragsbestand haben zum Ende September auf Vorjahresniveau aufgeschlossen, das bereinigte EBITA übertraf in den Monaten Juli bis September den Wert des Vergleichszeitraums. Allerdings sind unverändert große Anstrengungen im vierten Quartal erforderlich, um die gesteckten Ziele für das Geschäftsjahr 2013 zu erreichen. Angesichts der positiven Tendenzen der Geschäftsentwicklung geht Bilfinger unverändert davon aus, das bereinigte Ergebnis gegenüber dem Vorjahr zu steigern. Dazu tragen auch Initiativen zur Erhöhung der Bruttomarge und zur Reduzierung der allgemeinen Geschäftskosten bei.

Verhandlungen über Verkauf der Concessions-Projekte weit fortgeschritten

Wie bereits berichtet, hat Bilfinger entschieden, sich von seinem Segment Concessions zu trennen. Die Verhandlungen mit dem an der Londoner Börse notierten Infrastrukturfonds BBGI zur Übernahme des zum Verkauf stehenden Projektportfolios sind weit fortgeschritten. BBGI plant zur Finanzierung der Transaktion eine Kapitalerhöhung. Nach heutiger Einschätzung könnten, abhängig von der Zustimmung von Projektbeteiligten, einige Projekte noch im laufenden Jahr, das verbleibende Portfolio in 2014 an den Käufer übergehen. Hinzu kommt der bereits berichtete Verkauf zweier kanadischer Projekte an BBGI, der voraussichtlich im vierten Quartal 2013 wirksam wird. Insgesamt erwartet Bilfinger aus den beiden Transaktionen mit BBGI einen Brutto-Veräußerungserlös in der Größenordnung von 270 Mio. €, der Veräußerungsgewinn wird bei über 50 Mio. € liegen. Die Veräußerungskosten sowie die Aufwendungen zur Abwicklung der eingestellten Aktivitäten belaufen sich nach heutiger Einschätzung auf über 10 Mio. €.

Die Autobahnen M6 Duna und M6 Tolna in Ungarn sowie die A1 in Deutschland hält der Konzern weiterhin in seinem Bestand. Angesichts der Verkehrsentwicklung steht das Autobahnprojekt A1 auf dem Prüfstand.

Trennung vom defizitären deutschen Straßenbau

Darüber hinaus hat Bilfinger einen Vertrag zur Veräußerung des deutschen Straßenbaugeschäfts geschlossen. Käufer der Bilfinger Infrastructure GmbH ist die Betam GmbH in Frankfurt am Main. Grund hierfür ist, dass die Gesellschaft auf dem mittelständisch geprägten deutschen Markt für Sanierung und Reparatur von Straßen nur eingeschränkt wettbewerbsfähig ist.

Infolgedessen hat die Gesellschaft das Ergebnis des Geschäftsfelds Construction per 30. September 2013 mit einem Verlust in der Größenordnung von 15 Mio. € belastet. Der Verkauf führt zu einem zusätzlichen Aufwand in Höhe von 5 Mio. €, der als Sondereinfluss im EBITA bereinigt wurde. Die Bilfinger Infrastructure GmbH beschäftigt rund 240 Mitarbeiter und erbrachte in den vergangenen Jahren eine Jahresleistung von rund 100 Mio. €.

Leistung, Auftragseingang und Auftragsbestand erreichen Vorjahresniveau

Der im ersten Quartal des Jahres aufgetretene Rückstand bei Leistung, Auftragseingang und Auftragsbestand konnte bis Ende September weitgehend ausgeglichen werden, die Kennzahlen erreichten das Niveau des Vorjahres. Die Leistung belief sich auf 6.235 Mio. €. In einem weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld legte der Auftragseingang leicht auf 6.095 Mio. € zu. Der Auftragsbestand zum Ende des dritten Quartals summierte sich auf 7.291 Mio. €.

Positiver Ergebnistrend im Jahresverlauf

Das bereinigte EBITA lag nach 9 Monaten mit 253 Mio. € noch unter dem Vorjahreswert in Höhe von 268 Mio. €, es konnte jedoch im dritten Quartal bei anhaltendem positiven Trend auf 107 (Vorjahr: 104) Mio. € gesteigert werden. Dies gilt insbesondere für das Geschäftsfeld Industrial, in dem im dritten Quartal Leistung und Ergebnis auch organisch zugenommen haben. Bei Power sind in den ersten 9 Monaten Leistung und Ergebnis bei konstanter Marge leicht zurückgegangen. Das niedrigere EBITA im Geschäftsfeld Building and Facility ist ausschließlich eine Folge des Wegfalls der Nigeriaaktivitäten, auf vergleichbarer Basis hat das Ergebnis zugenommen. Im Geschäftsfeld Construction hat die Situation im Bereich Infrastructure das Ergebnis stark belastet.

Das Konzernergebnis belief sich auf 116 (Vorjahr: 219) Mio. €. Das um Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen und um die beschriebenen Sondereinflüsse bereinigte Konzernergebnis aus fortzuführenden Aktivitäten betrug 151 (Vorjahr: 169) Mio. €, das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortzuführenden Aktivitäten 3,42 (Vorjahr: 3,83) €.

Prognose für 2013 präzisiert

Bilfinger stellt bei seiner Ergebnisprognose auf das bereinigte EBITA und auf das bereinigte Konzernergebnis aus fortzuführenden Aktivitäten ab. Dies dient der Herstellung der Vergleichbarkeit im Zeitablauf.

Trotz der deutlichen Volumenreduzierung im Geschäftsfeld Construction und des Effekts aus der Entkonsolidierung des Nigeriageschäfts im Segment Building and Facility erwartet Bilfinger für das Gesamtjahr 2013 eine stabile Leistung von knapp 8,6 Mrd. €. Basis dafür bilden auch die bislang schon erfolgten Akquisitionen.

Das bereinigte EBITA wird im laufenden Geschäftsjahr auf rund 400 (Vorjahr: 378) Mio. € steigen. Beim bereinigten Konzernergebnis aus fortzuführenden Aktivitäten plant das Unternehmen eine Zunahme auf einen Wert über 240 (Vorjahr: 231) Mio. €. In einem Marktumfeld, das nach wie vor durch Investitionszurückhaltung und Preisdruck insbesondere in den Segmenten Industrial sowie Building and Facility geprägt ist, will Bilfinger diesen Anstieg des Ergebnisses über die geplante Leistungssteigerung im Dienstleistungsbereich sowie kontinuierliche konzernweite Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung erreichen.


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