11.11.2013 münchner immobilien fokus: Diskussionen über Preisexplosion
Rund 300 Gäste strömten am 6. November in den Großen Saal des Münchner Literaturhauses, um sich bei der Expertenrunde des münchner immobilien fokus über die aktuelle Preisentwicklung am Immobilienmarkt München und den steuerlichen Aspekt des Themas zu informieren. Nicht zuletzt wegen der Neuigkeiten aus Berlin zum „Paket für bezahlbares Bauen und Wohnen“, auf das sich Union und SPD in ihren Koalitionsverhandlungen kurz vor der Veranstaltung verständigt hatten, wurde es ein Abend mit angeregten Diskussionen und konträren Meinungen.
Regine Funke-Lachotzki, Wirtschaftsprüferin, Steuerberaterin und Partnerin der Kanzlei convocat GbR, erörterte im ersten Vortrag des Abends zum gewerblichen Grundstückshandel und der Spekulationssteuer, wie wichtig es gerade in Zeiten steigender Grundstückspreise ist, die steuerlichen Konsequenzen zu bedenken. Grundsätzlich können Wertsteigerungen im Privatvermögen steuerfrei realisiert werden. Private Veräußerungsgeschäfte i.S.d. § 23 EStG und die Verwirklichung eines gewerblichen Grundstückshandels stellen neben den Einkünften aus Kapitalvermögen aber eine Ausnahme dieses Grundsatzes dar. Dass gewerblicher Grundstückshandel bereits vorliegt, wenn man mehr als drei Objekte in fünf Jahren veräußert, war vielen Gästen der Veranstaltung neu. Regine Funke-Lachotzkis Rat an das Publikum: „Prüfen Sie in jedem Fall vor einer geplanten Veräußerung die steuerlichen Auswirkungen. Nur so können Sie spätere unliebsame steuerliche Konsequenzen vermeiden!“
Thomas Aigner, Geschäftsführer der Aigner Immobilien GmbH, präsentierte als Mitglied des Gutachterausschusses für Grundstückswerte München aktuelle Zahlen zur Preisentwicklung in München. Bemerkenswert ist derzeit die Entwicklung, dass die Anzahl der Beurkundungen, sowohl von Bestands- als auch Neubauwohnungen, zurückgeht. Im Jahr 2012 wurden rund 2000 Wohnungen weniger verkauft als 2011. Und der Trend setzt sich fort: Nach ersten Hochrechnungen des Gutachterausschusses München werden in diesem Jahr nur mehr rund 12.000 Wohnungen in München verkauft. Allerdings tut dies den Preisen keinen Abbruch: Der offizielle Wert des Gutachterausschusses für den Durchschnittspreis für Eigentumswohnungen im Neubau in durchschnittlichen und guten Wohnlagen liegt Ende Oktober 2013 bei 5.950 Euro/m² (31.12.2012: 5.050 Euro)! Thomas Aigner rechnet damit, dass bis zum Jahresende die 6.000 Euro-Marke sogar noch deutlich überschritten wird.
Angesichts dieser Preisentwicklungen wurde in der anschließenden Expertenrunde mit den beiden Referenten sowie den Mitbegründern der fokus-Reihe - Agnes Fischl, Rechtsanwältin, Steuerberaterin, Fachanwältin für Erbrecht, Partnerin der Kanzlei convocat und Lutz Paproth, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht und Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Partner der Kanzlei Paproth, Metzler, Dr. Ertel & Partner – auch über die Gefahr einer Immobilienblase in München diskutiert. „In München wird es keine Immobilienblase geben. Hier gibt es keinen spekulativen Bau auf Vorrat ohne Berücksichtigung der aktuellen Nachfrage, keine Finanzierung mit 100% Fremdfinanzierung wie es in südeuropäischen Ländern oft der Fall war“, so die Meinung der Experten.
Einstimmigkeit auf dem Podium herrschte vor allem beim aktuellen Thema Mietpreisbremse. „Eine Stadt wie München braucht günstigen Wohnraum! Aber eine Preisbremse ist Planwirtschaft statt Marktwirtschaft! Sie bewirkt den Rückzug von Investoren vom Münchner Markt!", stellte Thomas Aigner klar. Nach der Planungsprognose der Stadt München wird die Zahl der Einwohner bereits 2014 die 1,5 Millionengrenze überschreiten. Konkret rechnet die Stadtverwaltung mit rund 15.000 neuen Einwohnern jedes Jahr. Verwunderlich, dass daher an einer Bedarfsprognose von nur 7.000 Wohnungen pro Jahr festgehalten wird. Die Experten des münchner immobilien fokus und ihre Gäste waren sich am Ende des Abends einig, dass nur die verstärkte Ausweisung von Bauland bzw. Baurecht dazu führen kann, dass auf dem Münchner Immobilienmarkt eine Entspannung eintritt. Stadt und Immobilienentwickler müssen dabei auf gemeinsame Maßnahmen wie den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, die Schaffung von attraktiven Subzentren oder die Nachverdichtung von bestehenden Gebäudestrukturen im Stadtgebiet setzen.
Im April 2014 wird die renommierte Netzwerkveranstaltung fortgesetzt. Agnes Fischl, Thomas Aigner und Lutz Paproth freuen sich auf neue Podiumsgäste, spannende Themen aus der Immobilienwirtschaft und ein interessiertes Publikum.
Kurzporträt zum münchner immobilien fokus
Der münchner immobilien fokus stellt seit 2009 eine wichtige Branchenplattform für Eigentümer, private und institutionelle Investoren, Projektentwickler, Bauträger und Banken dar. Zwei Mal im Jahr treffen sich hier Unternehmer und Entscheider zum Expertengespräch. Die Veranstalter – die Aigner Immobilien GmbH, die Kanzlei convocat GbR und die Kanzlei Paproth, Metzler, Dr. Ertel & Partner – besetzen das Vortragspodium stets mit hochkarätigen Immobilienexperten und haben sich über den münchner immobilien fokus einen Namen als Netzwerker gemacht, die Menschen miteinander ins Gespräch bringen.
Regine Funke-Lachotzki, Wirtschaftsprüferin, Steuerberaterin und Partnerin der Kanzlei convocat GbR, erörterte im ersten Vortrag des Abends zum gewerblichen Grundstückshandel und der Spekulationssteuer, wie wichtig es gerade in Zeiten steigender Grundstückspreise ist, die steuerlichen Konsequenzen zu bedenken. Grundsätzlich können Wertsteigerungen im Privatvermögen steuerfrei realisiert werden. Private Veräußerungsgeschäfte i.S.d. § 23 EStG und die Verwirklichung eines gewerblichen Grundstückshandels stellen neben den Einkünften aus Kapitalvermögen aber eine Ausnahme dieses Grundsatzes dar. Dass gewerblicher Grundstückshandel bereits vorliegt, wenn man mehr als drei Objekte in fünf Jahren veräußert, war vielen Gästen der Veranstaltung neu. Regine Funke-Lachotzkis Rat an das Publikum: „Prüfen Sie in jedem Fall vor einer geplanten Veräußerung die steuerlichen Auswirkungen. Nur so können Sie spätere unliebsame steuerliche Konsequenzen vermeiden!“
Thomas Aigner, Geschäftsführer der Aigner Immobilien GmbH, präsentierte als Mitglied des Gutachterausschusses für Grundstückswerte München aktuelle Zahlen zur Preisentwicklung in München. Bemerkenswert ist derzeit die Entwicklung, dass die Anzahl der Beurkundungen, sowohl von Bestands- als auch Neubauwohnungen, zurückgeht. Im Jahr 2012 wurden rund 2000 Wohnungen weniger verkauft als 2011. Und der Trend setzt sich fort: Nach ersten Hochrechnungen des Gutachterausschusses München werden in diesem Jahr nur mehr rund 12.000 Wohnungen in München verkauft. Allerdings tut dies den Preisen keinen Abbruch: Der offizielle Wert des Gutachterausschusses für den Durchschnittspreis für Eigentumswohnungen im Neubau in durchschnittlichen und guten Wohnlagen liegt Ende Oktober 2013 bei 5.950 Euro/m² (31.12.2012: 5.050 Euro)! Thomas Aigner rechnet damit, dass bis zum Jahresende die 6.000 Euro-Marke sogar noch deutlich überschritten wird.
Angesichts dieser Preisentwicklungen wurde in der anschließenden Expertenrunde mit den beiden Referenten sowie den Mitbegründern der fokus-Reihe - Agnes Fischl, Rechtsanwältin, Steuerberaterin, Fachanwältin für Erbrecht, Partnerin der Kanzlei convocat und Lutz Paproth, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht und Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Partner der Kanzlei Paproth, Metzler, Dr. Ertel & Partner – auch über die Gefahr einer Immobilienblase in München diskutiert. „In München wird es keine Immobilienblase geben. Hier gibt es keinen spekulativen Bau auf Vorrat ohne Berücksichtigung der aktuellen Nachfrage, keine Finanzierung mit 100% Fremdfinanzierung wie es in südeuropäischen Ländern oft der Fall war“, so die Meinung der Experten.
Einstimmigkeit auf dem Podium herrschte vor allem beim aktuellen Thema Mietpreisbremse. „Eine Stadt wie München braucht günstigen Wohnraum! Aber eine Preisbremse ist Planwirtschaft statt Marktwirtschaft! Sie bewirkt den Rückzug von Investoren vom Münchner Markt!", stellte Thomas Aigner klar. Nach der Planungsprognose der Stadt München wird die Zahl der Einwohner bereits 2014 die 1,5 Millionengrenze überschreiten. Konkret rechnet die Stadtverwaltung mit rund 15.000 neuen Einwohnern jedes Jahr. Verwunderlich, dass daher an einer Bedarfsprognose von nur 7.000 Wohnungen pro Jahr festgehalten wird. Die Experten des münchner immobilien fokus und ihre Gäste waren sich am Ende des Abends einig, dass nur die verstärkte Ausweisung von Bauland bzw. Baurecht dazu führen kann, dass auf dem Münchner Immobilienmarkt eine Entspannung eintritt. Stadt und Immobilienentwickler müssen dabei auf gemeinsame Maßnahmen wie den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, die Schaffung von attraktiven Subzentren oder die Nachverdichtung von bestehenden Gebäudestrukturen im Stadtgebiet setzen.
Im April 2014 wird die renommierte Netzwerkveranstaltung fortgesetzt. Agnes Fischl, Thomas Aigner und Lutz Paproth freuen sich auf neue Podiumsgäste, spannende Themen aus der Immobilienwirtschaft und ein interessiertes Publikum.
Kurzporträt zum münchner immobilien fokus
Der münchner immobilien fokus stellt seit 2009 eine wichtige Branchenplattform für Eigentümer, private und institutionelle Investoren, Projektentwickler, Bauträger und Banken dar. Zwei Mal im Jahr treffen sich hier Unternehmer und Entscheider zum Expertengespräch. Die Veranstalter – die Aigner Immobilien GmbH, die Kanzlei convocat GbR und die Kanzlei Paproth, Metzler, Dr. Ertel & Partner – besetzen das Vortragspodium stets mit hochkarätigen Immobilienexperten und haben sich über den münchner immobilien fokus einen Namen als Netzwerker gemacht, die Menschen miteinander ins Gespräch bringen.
