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06.11.2013 Koalitionsverhandlungen: Immobilienwirtschaft kann etwas aufatmen

Die Immobilienbranche diskutierte auf der gestrigen 8. Immobilienkonferenz bei der internationalen Wirtschaftskanzlei OLSWANG mit Verbands- und Politikvertretern erste Ergebnisse der Koalitions-Arbeitsgruppen und deren Auswirkungen auf den Markt. Der Moderator Dr. Christian Schede, Managing Partner bei OLSWANG in Deutschland, verstand es, die Brücke von den Forderungen der Wirtschaft zur Politik zu schlagen – von Steuerthemen über Energiewende bis zur Zukunft von ÖPP.

Christian Freiherr von Stetten, Mitglied des Deutschen Bundestages, berichtete erste positive Ergebnisse aus der Arbeitsgruppe Finanzen, Haushalt und Steuern: Die Vermögenssteuer sei vom Tisch, die Erbschaftssteuer und der Spitzensteuersatz müssten noch verhandelt werden. Zudem käme der Branche zugute, dass die steuerliche Abschreibung (AfA) für Immobilien von zwei auf voraussichtlich vier Prozent erhöht werden solle. Eine ebenfalls in Aussicht gestellte degressive AfA könnte ergänzend wirken, beispielsweise wenn das Wirtschaftswachstum sinke.
Die steuerliche Absetzbarkeit von energetischen Modernisierungsmaßnahmen, für die sich der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) besonders stark eingesetzt hatte, wird höchstwahrscheinlich umgesetzt werden. Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA, zeigte sich damit zufrieden, da Subventionierung von energieeffizienten Maßnahmen allein nicht ausreiche, um die Energiewende zu meistern. Auch die übrigen Eckpunkte im „Paket für bezahlbares Bauen und Wohnen“ der Arbeitsgruppe gingen in die richtige Richtung, resümierte Mattner und hob zugleich die Erfolge der politischen Arbeit des ZIA hervor.

Als Vertreter der Bauindustrie setzte sich Dr. Christian Glock, Mitglied der Geschäftsführung bei Bilfinger Hochbau, für ÖPP als ein spannendes und intelligentes Beschaffungsmodell ein. ÖPP sei ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Instrument, das die Privatwirtschaft verstärkt nachfrage. Christian Freiherr von Stetten stimmte dem zu und unterstrich, dass private Betreiber besser und effizienter bauen könnten. Für die SPD bleibe ÖPP allerdings ein rotes Tuch.

Thomas Zinnöcker, Vorsitzender der Geschäftsführung der GAGFAH Group, betonte, dass sich die Zukunft Europas in den Städten abspielen werde und dafür die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden müssten. Er sieht es als zentrale Aufgabe der Unternehmen, mit einer Stimme zu sprechen, um die Themen der Branche zu vermitteln und Politik mitzugestalten. Die Immobilienwirtschaft habe sich zu einer Schlüsselbranche der deutschen Wirtschaft entwickelt, die nicht ungehört bleiben dürfe.

Veranstalter der 8. Immobilienkonferenz Berlin mit mehr als 200 Teilnehmern waren British Chamber of Commerce in Germany, ZIA, IMMOEBS und OLSWANG. Unterstützt wurde die Veranstaltung von BF.direkt, EY Real Estate und forsa sowie vom Medienpartner Property Investor Europe.


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