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05.11.2013 Vermietungsboom in der Londoner City durch chinesische Banken?

Savills, einem der führenden, international tätigen Immobiliendienstleistungs-Unternehmen zufolge besteht die Möglichkeit, dass chinesische Kreditinstitute in den nächsten zehn Jahren insgesamt über 2 Mio. sq.ft. Bürofläche in der City of London anmieten werden, was annähernd der Hälfte des durchschnittlichen jährlichen Vermietungsumsatzes entspricht. Dies könnte das Vermietungsvolumen in London wieder auf ein ähnliches Niveau bringen wie zu Zeiten des Bankenbooms, als die Branche für einen deutlich höheren Flächenumsatz verantwortlich zeichnete als die 2 % im Durchschnitt der letzten Jahre.

Die in Kooperation von Savills UK und China erstellte Researchanalyse beleuchtet Kreditinstitute in China in ihrer Rolle als Büronutzer und die Faktoren, die deren Standortentscheidungen beeinflussen. Demzufolge gelten Immobilien als eine der besten Anlageoptionen, die chinesischen Banken offen stehen. So zählten China Taiping, die China Merchants Bank, Ping An, Taikang Life, die Bank of China sowie die Bank of Communications in den letzten Jahren zu den größten Käufern von Büroflächen in Shanghai und Peking. Darüber hinaus waren die Agricultural Bank of China und die China Construction Bank unter den Top-Käufern in Hong Kong. Erwerb zur Eigennutzung hat sich als eine Art des Investments etabliert. Hohe Mieten in Peking, Shanghai und Hong Kong sowie kurze Mietvertragslaufzeiten machen diese Investmentart noch attraktiver.

Stephen Down, Head of Central London Investment bei Savills, sagt: „Der chinesische Finanzsektor verzeichnete in der Zeit von 2008 bis 2011 ein Wachstum von 472 % auf 612 % des BIP, und es wird davon ausgegangen, dass dieser Wert bis 2016 auf 800 % steigt. Spekulationen zufolge dürften sich chinesische Investitionen in der westlichen Welt bis 2020 auf über US$ 1 Billion summieren. Die weltweit größten Institutionen sind in China zu Hause, und mit zunehmender Integration dieser Unternehmen in die Weltwirtschaft, ist eine entsprechende Flächennachfrage in der City of London zu erwarten.“

Der Researchanalyse von Savills zufolge werden großflächige Standorte in zentralen Lagen bevorzugt. So belegt zum Beispiel die Bank of China in Hong Kong Central einen kompletten Büroturm mit 941.000 sq.ft. und die China Merchants Bank hat für RMB 3,9 Mrd. (£ 400 Mio.) ein Grundstück mit einer überbaubaren Fläche von 614.000 sq.ft. in der Financial Street in Peking erworben. In der Größenordnung vergleichbare Transaktionen auf dem Londoner Büromarkt wären 30 Gresham Street, EC2 (£ 400 Mio.), 5 Canada Square (£ 383 Mio.) und das Lloyds Building (£ 260 Mio.). Darüber hinaus sind chinesische Kreditinstitute bereit einen Aufschlag zu zahlen, um sich geeignete Flächen in der gewünschten Lage zu sichern; auf dem chinesischen Festland bewegt sich dieser im Bereich von 30 – 50 % über Marktniveau. Andere wiederum haben ganze Gebäudeblocks in Randbezirken erworben, um Mitarbeiter an einem Standort zusammenzuführen und auf künftiges Wachstum vorbereitet zu sein.

Philip Pearce, Head of Central London Leasing bei Savills, fügt hinzu: „Ob nun in Pudong oder Hong Kong Central, durch Anmietung, Kauf oder in Verbindung mit einem Büro in peripherer Lage – für chinesische Banken ist es ein Muss, im Zentrum des Finanzdistrikts angesiedelt zu sein. Nachdem die größten Banken Chinas bereits damit begonnen haben, Flächen in London anzumieten und dabei Raum für mehr Mitarbeiter vorsehen, als sie aktuell beschäftigen, gehen wir davon aus, dass auch die schwächer entwickelten Kreditinstitute ihre Präsenz in London in den nächsten zehn Jahren schrittweise ausbauen werden, zunächst in Form von kleineren Geschäftssitzen.“

Aktuell sind lediglich 200.000 sq.ft. Bürofläche in der City of London an chinesische Kreditinstitute vermietet, darunter One Lothbury an die Bank of China, 81 King William Street an ICBC und 125 Old Broad Street an CICC.



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