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04.11.2013 Steigendes Neugeschäft beflügelt Stimmung der Kreditgeber

Die Stimmung unter den Kreditgebern im gewerblichen Immobilienfinanzierungsmarkt ist deutlich positiver als noch vor drei Monaten: Das FAP-Barometer springt um satte 1,15 Punkte auf den Wert von 2,04 Punkten.
51,3 Prozent geben ein zunehmendes Neugeschäft zu Protokoll. Im Vorquartal lag dieser Wert bei 40,0 Prozent. Das entspricht einem deutlichen Zuwachs von 28,3 Prozent und ist ein wichtiger Grund für die gute Stimmung bei den Finanzierern. Dabei steigt insbesondere der Anteil der finanzierten Kreditvolumina zwischen 50 und 100 Millionen Euro im Neugeschäft von 17,5 im Vorquartal auf jetzt 25,6 Prozent. Kredite über 100 Millionen Euro kommen auf einem Anteil von 2,6 Prozent (Vorquartal 2,5 Prozent). Zwischen 10 und 50 Millionen Euro liegen bei 53,8 Prozent (Vorquartal: 52,5 Prozent) und unter 10 Millionen Euro bei 17,9 Prozent (Vorquartal: 27,5 Prozent).

Curth-C. Flatow, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von FAP, kommentiert: "Der Optimismus ist zurück, und das hat gute Gründe: Die Konjunktur läuft mehr als ordentlich, die Arbeitslosigkeit ist auf Rekordtief, Merkel bekommt ein abhörsicheres Handy - und die Immobilienwirtschaft brummt."

Nach den Immobilientypen gefragt bleibt es allerdings bei der konservativen Ausrichtung der Kreditgeber, die Fokussierung auf den Klassiker "Büroimmobilie" hat sogar noch zugelegt (24,2 Prozent im 4. Quartal gegenüber 21,2 Prozent im Vorquartal). Das Interesse an Wohnimmobilienfinanzierungen nimmt hingegen leicht ab (18,1 Prozent gegenüber 20,2 Prozent im Vorquartal). Nischenprodukte wie Parkhäuser bleiben nur für eine Minderheit interessant, werden aber grundsätzlich von einigen Kreditgebern berücksichtigt.

Ein weiterer Hauptgrund für die gute Laune sind die Rahmenbedingungen für Finanzierungen, die aktuell von 45,5 Prozent der Befragten als progressiver zum Vorquartal gewertet werden - gegenüber 28,3 Prozent bei der vorhergehenden Befragung. Haben im 3. Quartal noch 2,2 Prozent der Kreditgeber die Finanzierungsbedingungen als restriktiver gesehen, ist dieser Wert nun auf Null gesunken. Der Anteil derer, die die Finanzierungsbedingungen als gleichbleibend werten, ist von knapp 70 auf 54,5 Prozent gesunken.

Finanzierung von Bestand und Projektentwicklung

Bei der Finanzierung von Immobilienbeständen streuen die LTV-Werte zwischen 40 und 120 Prozent, schwerpunktmäßig liegen sie bei 69 Prozent. Im Quartalsvergleich sind sie leicht gesunken. Die Margen reichen von 80 bis 425 Basispunkte, im Mittel liegen sie bei 185 - deutlich weniger als in den Vorquartalen mit 196 bzw. 200 Basispunkten.

In der Projektentwicklungsfinanzierung streuen die LTC-Werte zwischen 50 und 90 Prozent, der Schwerpunkt liegt bei 69 Prozent. Die Margen reichen von 100 bis über 500 Basispunkte, schwerpunktmäßig bei 136 im unteren und 243 Basispunkten im mittleren Bereich. Im Quartalsvergleich bedeutet das einen Anstieg der Margen in der Projektentwicklungsfinanzierung.

Aktuelle Frage: volkswirtschaftliche Auswirkungen der Regulierungsvorschriften

Befragt nach den volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Regulierungsvorschriften (Basel III, Solvency II etc.) geben 76,5 Prozent der Befragten an, dass sich die Kredithürden weiter erhöhen werden. Allerdings geben die Finanzierungsprofis mit noch größerer Mehrheit (82,4 Prozent) an, dass die vergangene Finanzkrise bereits die größten Auswirkungen auf das Kreditvergabevolumen bewirkt hatte. Die aktuelle Euro-Krise wird sich nach Meinung von 97,0 Prozent der Befragten nicht weiter auf die Kreditvergabe auswirken.



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