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01.11.2013 Fonds entdecken Logistikimmobilien

Bei geschlossenen Fonds spielten Logistikimmobilien in der Vergangenheit fast keine Rolle. Nun wurde der seit Jahren erste reine Logistikimmobilien-Fonds emittiert. Offene Immobilienfonds sind hingegen schon seit längerem in dieser Nische aktiv.

Im Gegensatz zu klassischen Büro- oder Wohnimmobilieninvestments spielen bei Logistikimmobilien Wertsteigerungen keine Rolle. Dafür generieren Logistikobjekte – wie zum Beispiel Lagerhallen oder Distributionszentren – in der Regel signifikant höhere Mietrenditen als klassische Nutzungsarten. Geschlossene Logistikimmobilienfonds gab es in den vergangenen Jahren so gut wie nicht. Vor kurzem jedoch brachte Aquila Capital den rund 21 Mio. Euro schweren Real EstateINVEST 1 auf den Markt. Der Fonds investiert in vier deutsche Logistikimmobilien, die zu 100 Prozent an die Otto-Group-Tochter Hermes vermietet sind.

Offene Immobilienfonds dauerhaft aktiv
Die offenen Immobilienfonds haben in der Vergangenheit deutlich stärker auf Logistik- und Industrieimmobilien gesetzt. Aufgrund der speziellen Eigenschaften – höhere Cashflows und geringere Wertschwankungen – können sich Logistikimmobilien sehr gut zur Portfolio-Diversifizierung eignen. Die 15 von Scope bewerteten Offenen Immobilienfonds hatten zum Jahresende 2012 einen durchschnittlichen Logistikanteil von 3,7 Prozent in den Portfolios – gemessen am Verkehrswert. Insgesamt verfügten die Fonds über 67 Logistikimmobilien, deren Volumen sich insgesamt auf 2,2 Mrd. Euro belief. Die Zukäufe des Jahres 2012 spiegeln diesen Trend wider. Die aktiven Fonds der vier großen KAGen investierten im vergangenen Jahr 140 Mio. Euro in diesen Sektor. Am aktivsten war dabei der grundbesitz europa der Deutschen Asset & Wealth Management.

Den größten Logistik-Anteil unter den offenen Fonds hatte Ende 2012 der UniInstitutional European Real Estate mit 9,84 Prozent, gefolgt vom Deka-ImmobilienEuropa mit 9,06 Prozent. Den geringsten Anteil hat der hausInvest mit einer Logistikquote von 0,92 Prozent.

Höhere Mietrenditen bei Logistikimmobilien
Ein Blick auf die Mietrenditen bestätigt die Rolle der Logistikimmobilien als Cash-Generator. Die Nettomietrenditen der Logistikobjekte in den Portfolios der offenen Fonds lagen im vergangenen Jahr 84 Basispunkte über denen der restlichen Fondsimmobilien. Die gewichtete durchschnittliche Nettomietrendite der Logistikobjekte lag bei 7,2 Prozent, bei den übrigen Fondsimmobilien lag dieser Wert bei 6,4 Prozent.

Neben den offenen Immobilienpublikumsfonds haben auch Spezialfonds die Nutzungsart Logistik für sich entdeckt und zählen mit zu den wichtigsten Investoren im deutschen Logistikimmobilienmarkt. So hat zum Beispiel die zum Deka-Konzern gehörende KAG WestInvest seit Oktober 2008 einen auf Logistik fokussierten Spezialfonds im Angebot – den WestInvest TargetSelect Logistics. Das Fondsportfolio umfasst mittlerweile acht Objekte mit einem Gesamtverkehrswert von rund 203 Mio. Euro. Der Fonds wurde von Scope mit der Note AA bewertet. Wettbewerber IVG Institutional Funds legte 2012 einen Logistikfonds auf, der mittlerweile mindestens zwei Objekte in Deutschland erworben hat. Und auch die UBS Real Estate KAG hat im Sommer 2012 den UBS (D) German Logistics Property Fund 2 an den Markt gebracht.

Das gesamte Transaktionsvolumen auf dem deutschen Logistikmarkt ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Lag es 2010 bei 1,06 Mrd. Euro, waren es 2011 rund 1,2 Mrd. Euro und 2012 etwa 1,7 Mrd. Euro (Quelle: JLL). Dieser Trend setzte sich 2013 fort: CBRE gibt bereits für Q1 bis Q3 2013 ein Transaktionsvolumen von 1,7 Mrd. Euro an.

Moderates Wachstum 2014
Scope erwartet, dass das Interesse der offenen und der Immobilien-Spezialfonds an Logistikimmobilien weiter anhalten wird. Ein Grund dafür sind die zum Teil überhitzten Büro- und Wohnimmobilienmärkte. Investoren und Anbieter weichen zunehmend auf andere Asset-Klassen aus, die interessante Rendite-Risiko-Profile bieten. Logistikimmobilien gehören derzeit definitiv dazu. Trotz des zunehmenden Interesses werden Logistikobjekte in den Portfolien offener und geschlossener Fonds weiter eine Nischenrolle spielen.


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