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31.10.2013 Neues Ordinariatsgebäude in der Münchner Innenstadt für 130 Mio. Euro

Das Erzbistum München und Freising führt seine Verwaltung zusammen und baut derzeit zu diesem Zweck ein im Jahr 2006 erworbenes Gebäude in der Kapellenstraße 2-4 in der Münchner Innenstadt um. An dem neuen Hauptstandort des Erzbischöflichen Ordinariats werden etwa 400 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze haben. Aus Anlass eines aktuellen Medienberichts stellt die Erzdiözese klar, dass die Öffentlichkeit sowohl über den Kauf als auch über die Tatsache des Umbaus informiert wurde. Der in einem Bericht der „Abendzeitung“ erweckte Eindruck, dass dies gleichsam im Verborgenen geschehen solle, ist falsch. Die vorgetragene Behauptung, dass dazu eigens das Bauschild abgenommen worden sei, weist die Erzdiözese zurück. Die Medien wurden mit Pressemitteilungen und auch bei einem ersten Termin vor Ort informiert. Ein weiterer Pressetermin mit Ortsbegehung auf der Baustelle ist in Vorbereitung.

Begründung der Baumaßnahme

Bislang sind die Dienststellen des Erzbischöflichen Ordinariates München (EOM) auf mehrere Gebäude im Stadtgebiet verteilt; derzeit befinden sich größere Einheiten an neun zum Teil weit auseinander liegenden Standorten. Diese werden künftig auf drei nahezu benachbarte Gebäude konzentriert: das Gebäude in der Maxburgstraße 2, in dem sich derzeit unter anderem die Erzbischöfliche Finanzkammer befindet, das Gebäude in der Rochusstraße 5-7 (bisher große Teile des Ordinariats) und als neuen Hauptstandort das 2006 erworbene und derzeit im Umbau befindliche Gebäude in der Kapellenstraße. Hier sollen Arbeitsplätze für 400 Mitarbeiter entstehen, insgesamt arbeiten rund 800 Mitarbeiter im EOM. Frühere Standorte (etwa Prannerstraße 9 oder Schrammerstraße 3) werden aufgegeben.

Ziel der Zusammenführung ist die Bündelung der Aktivitäten, die Erhöhung der Effizienz der Verwaltung und bessere Kooperation durch räumliche Nähe. Zudem wird die Wirtschaftlichkeit der Verwaltung erhöht, Miet- und Unterhaltskosten werden reduziert. Die räumliche Zusammenführung ist inhaltlich mit den seit 2010 laufenden Umstrukturierungen in der Verwaltung verwoben. Die bisherige Vielzahl der Anlaufstellen wird gebündelt.

Zeitlicher Ablauf

2006
Erwerb des Gebäudes der ehemaligen Landesbodenkreditanstalt in der Kapellenstraße (siehe Pressemitteilung des EOM vom 2. März 2006)

2010
Sommer, Auszug des Voreigentümers

2011
Oktober, Beginn der Bauarbeiten mit Abbruch von Sondereinbauten

2012
Juli, Ende archäologische Grabungen im Innenhof (siehe Pressemitteilung des EOM vom 10. Juli 2012 sowie Ortstermin für die Presse am 13. Juli 2012)

2014
Oktober, geplanter Abschluss der Bauarbeiten

Kauf

Der Kaufpreis für das Gebäude in der Kapellenstraße belief sich auf 86 Millionen Euro (siehe auch Pressemitteilung des EOM vom 2. März 2006), dazu kamen die üblichen Nebenkosten eines Immobilienerwerbs (zum Beispiel Notarkosten) in Höhe von 4,1 Millionen Euro. Der Erwerb wurde aus dem Vermögen der Erzdiözese finanziert. Es handelt sich um eine nachhaltige Investition in eine werthaltige Immobilie. Der Kauf wurde von der Finanzkommission im Ordinariat bewilligt. Das für Vermögensfragen zuständige Metropolitankapitel München hat dem Kauf ebenso zugestimmt wie der Heilige Stuhl.

Baukosten

Die Kosten für den Umbau sind mit 42,15 Millionen Euro veranschlagt (Stand Dezember 2012). Zu Baubeginn im Oktober 2011 war mit 39,88 Millionen Euro kalkuliert worden. Die Erhöhung ist auf konjunkturelle Preissteigerungen zurückzuführen. Dazu kommen weitere 1,5 Millionen Euro für den Einbau eines Rechenzentrums, der zu Baubeginn noch nicht beschlossen war; zunächst sollte das Rechenzentrum in einem externen Gebäude realisiert werden, auf das nun verzichtet wird. Unter Berücksichtigung des Rechenzentrums ergibt sich damit eine Gesamtsumme von 43,7 Millionen Euro.

Die Baukosten, die aus Kirchensteuermitteln bestritten werden, wurden vom Diözesansteuerausschuss genehmigt. Diesem etwa aus Wirtschaftsprüfern und auch Bankkaufleuten bestehenden Kontrollgremium werden bei jeder der mehrmals im Jahr stattfindenden Sitzungen auch etwaige Kostensteigerungen der Baumaßnahme vorgelegt.

Maßnahmen

Größter Posten mit 64 Prozent der Kosten ist die komplette Überholung der Gebäudetechnik, die sich teils auf dem Stand der Nachkriegszeit mit provisorischen Nachbesserungen befunden hatte. Das Gebäude wird komplett energetisch saniert, beispielsweise mit hochgedämmten Wänden und Wandheizungen. Erneuert werden auch Sanitäranlagen, Elektrik, Datenleitungen oder Aufzüge. Das Gebäude wird barrierefrei erschlossen.

Weiterer großer Posten sind die erforderlichen Maßnahmen in der Gebäudesicherheit und im Brandschutz, um den Bau für heutige Anforderungen zu ertüchtigen. Dazu muss beispielsweise ein neues Treppenhaus gebaut werden, da Fluchtwege zu lang waren.

Der Innenhof wird mit einer Tiefgarage mit 55 Stellplätzen unterbaut, die vor allem Besuchern dienen sollen.

Der Eingangsbereich wird komplett neu gestaltet und auf die Ecke Kapellenstraße/Maxburgstraße verlegt. Es soll eine transparente Eingangssituation entstehen, die einen Durchblick in den Innenhof ermöglicht. Der frühere Eingang in der Kapellenstraße war für die Erfordernisse eines Dienstleistungsgebäudes nicht geeignet.

Die Raumstruktur des Gebäudes (Zimmer, Flure) wird im Wesentlichen belassen, Wände oder Decken werden lediglich verändert, insofern die technische Ausstattung (etwa Aufzüge) es erfordert.



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