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24.10.2013 Flächenumsatz auf dem Hamburger Logistikmarkt spürbar abgenommen

Der Hamburger Logistikmarkt (inklusive Umland) erzielt in den ersten drei Quartalen dieses Jahres einen Flächenumsatz von 300.000 m². Damit bleibt die Hansestadt deutlich unter den Ergebnissen der umsatzstarken Vorjahre und erreicht in etwa das Niveau der von 2008 und 2009. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt der Rückgang gut 29 %. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).

„Zurückzuführen ist die Abnahme in erster Linie auf eine geringere Nachfrage im mittleren und großflächigen Hallensegment, in dem zurzeit nur zögerlich neue Verträge abgeschlossen werden“, erläutert Hans-Jürgen Hoffmann, Bereichsleiter Industrial Investment & Services der BNP Paribas Real Estate GmbH. „Wahrscheinlich macht sich hier die schwache Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts zum Jahreswechsel mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung bemerkbar. Darüber hinaus entfällt mit rund 45 % ein recht hoher Anteil des Flächenumsatzes auf Eigennutzer; durch die günstigen Finanzierungsbedingungen und die zum Teil bestehenden Flächenengpässe entwickeln sie zunehmend maßgeschneiderte Hallen für sich.“

Die Branchenverteilung des Flächenumsatzes wird mit knapp 61 % von den Logistikdienstleistern dominiert, die damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch um 17 Prozentpunkte zulegen können. Neben dem bisher größten Abschluss von DHL Supply Chain in Allermöhe (40.000 m²) hat auch eine hohe Vertragsanzahl zu dem guten Abschneiden dieser Nachfragegruppe beigetragen. Mit knapp 24 % des Umsatzes liegen Handelsunternehmen auf dem zweiten Platz. In diese Kategorie fällt unter anderem der zweitgrößte Abschluss der Firma WAS - Werner A. Schulz mit 20.000 m² in Rosengarten. Wie im Vorjahr steuerten darüber hinaus lediglich Verträge von produzierenden Unternehmen einen nennenswerten Anteil zum Resultat bei (knapp 11 %).

Der im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Flächenumsatz resultiert insbesondere aus einem geringeren Ergebnis in den mittleren Größenklassen zwischen 5.000 und 12.000 m² sowie einer geringen Anzahl von Großverträgen. Während der Bereich über 20.000 m² bis Ende des dritten Quartals 2012 bereits vier Verträge verzeichnete, entfiel darauf mit DHL bisher lediglich ein Abschluss. Im kleineren Hallensegment bis 5.000 m² war dagegen ein ähnlich lebhaftes Marktgeschehen wie im Vorjahreszeitraum zu verzeichnen. Auf die zwei kleinsten Kategorien entfällt zusammen mehr als die Hälfte des Flächenumsatzes. Dabei haben insbesondere die Verträge bis 3.000 m² zugelegt (+14 Prozentpunkte) und erreichen 38 %.

Kaum Veränderung beim Flächenangebot
Die Angebotssituation auf dem Hamburger Markt hat sich kaum verändert. In stark nachgefragten Lagen mit guter Verkehrsanbindung besteht ein Mangel an modernen und großflächigen Hallen. Hierzu zählen vor allem gute Lagen von Billbrook, Allermöhe oder auch Norderstedt. Durch den Nachfrageüberhang der vergangenen Jahre sichern sich Projektentwickler zum einen zunehmend geeignete Grundstücke und entwickeln moderne Logistikflächen vereinzelt auch spekulativ - wie derzeit beispielsweise in Waltershof. Zum anderen stehen im westlichen Hafenbereich aber auch größere Logistikflächen leer.

Die Höchstmiete hat sich im dritten Quartal nicht verändert und liegt seit längerer Zeit bei 5,60 €/m². Sie wird für hochwertige Hallenflächen in guten Lagen erzielt, die über eine gute Autobahnanbindung verfügen und in der Nähe des Hafens und der Containerterminals liegen - wie in Altenwerder, Finkenwerder oder Allermöhe. Insgesamt ist das Mietpreisniveau im Marktgebiet jedoch leicht gestiegen.

Die Verteilung des auswertbaren Vermietungsumsatzes auf die einzelnen Mietpreisklassen unterstreicht die hohe Nachfrage nach modernen Hallenflächen. Wie im Vorjahreszeitraum entfällt mehr als die Hälfte des Ergebnisses auf Mietpreise über 4,50 €/m². Das oberste Segment konnte dabei noch um knapp 9 Prozentpunkte auf rund 43 % zulegen. Mit fast 29 % entfallen darüber hinaus größere Umsatzanteile auf die Klasse zwischen 4,00 und 4,50 €/m². Im Bereich bis 4,00 €/m² wurden knapp 19 % des Ergebnisses abgeschlossen, nachdem im Vorjahr noch rund ein Viertel auf dieses Segment entfiel.

Perspektiven
„Nach einem relativ ruhigen Jahresstart des Hamburger Lager- und Logistikflächenmarkt war insbesondere im zweiten Quartal eine deutliche Umsatzsteigerung zu verzeichnen. Das aktuelle Quartal konnte daran zwar nicht ganz heranreichen, insgesamt ist jedoch eine leichte Marktbelebung festzustellen. Darüber hinaus befinden sich einige größere Verträge in Verhandlung, die den Flächenumsatz erhöhen sollten. Vor diesem Hintergrund erscheint ein Jahresergebnis im Bereich des zehnjährigen Durchschnitts von rund 450.000 m² durchaus realistisch. Auf der Angebotsseite ist davon auszugehen, dass die verfügbaren Flächen leicht reduziert werden. Für die Spitzenmiete wird zunächst keine Veränderung erwartet“, so Hans-Jürgen Hoffmann.


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