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16.10.2013 Experten erwarten geringere Volumina an notleidenden Immobilienkrediten

Die Anzahl an zukünftig auf den Markt kommenden notleidenden Immobilienkrediten wird – im Vergleich zum Vorjahr – wesentlich geringer eingeschätzt. Die Entwicklungen der Bestimmungsgrößen wie Fremdkapitalquote, Laufzeiten und Finanzierungsvolumen zeigen, dass Banken derzeit an ihren notleidenden Krediten festhalten. Dennoch sind weniger Banken im Bereich der gewerblichen Immobilienfinanzierung aktiv.

Dies sind die zentralen Erkenntnisse der „Erhebung zur aktuellen Finanzierungslage und zur Situation notleidender Immobilienfinanzierungen in Deutschland“ der gemeinsamen Forschungsstelle „Distressed Real Estate Debt“ der CORESTATE Capital AG und dem Real Estate Management Institute (REMI) der EBS Universität für Wirtschaft und Recht.

„Sicherlich ein Grund für das verhaltene Eintreten der erwarteten Transaktionswelle für 2013/2014 ist das derzeit günstige Zinsniveau. Die Banken werden dank des Anleihen-Kaufprogramms der Europäischen Zentralbank mit günstigem Kapital versorgt, somit hat sich der Druck, die notleidenden Kredite abzustoßen, verringert“, erklärt Ralph Winter, Gründer CORESTATE Capital AG. "Dennoch werden weiterhin vereinzelt notleidende Immobilienportfolien auf den Markt kommen, die wiederum nur durch ein professionelles Immobilienmanagement stabilisiert und repositioniert werden können."
Der Forschungsschwerpunkt der Studie liegt auf der Bewertung der Finanzierungslage gewerblicher Immobilien aus Bankensicht. Die Erhebung ist die konsequente Weiterführung der Arbeiten der CORESTATE Forschungsstelle am EBS REMI seit der Gründung im November 2011. „Die diesjährige Studie zeigt, wie sehr sich die Erwartungen der Finanzexperten seit dem letzten Jahr verändert haben“, so Prof. Dr. Nico B. Rottke, Gründer und Leiter des Real Estate Management Institute der EBS Universität für Wirtschaft und Recht. „Dies untermauert unser Vorhaben, die Befragung jährlich durchzuführen. Nur so können wir die Entwicklungen auf dem Markt für gewerbliche Immobilienfinanzierungen analysieren und die Bedeutung notleidender Immobilienkredite richtig einschätzen.“

Den Fragebogen erhielten knapp 60 Führungskräfte aus dem Bankensektor, darunter Vorstandsvorsitzende, Vorstandsmitglieder und Geschäftsführer von insgesamt 32 privaten Geschäftsbanken, Landesbanken und Pfandbriefbanken. Gemessen an der Bilanzsumme von € 2.563 Mrd., repräsentieren die teilnehmenden Institute 72 Prozent der Bilanzsumme aller in Deutschland operierenden Banken mit uneingeschränkter Neugeschäftsaktivität im Bereich der gewerblichen Immobilienfinanzierung.

„Die Studie zeigt auch, dass sich der Markt für gewerbliche Immobilienfinanzierungen nach wie vor im strukturellen Wandel befindet“, betont Prof. Dr. Rottke. "Banken schreiten mit der Umsetzung, der ihnen auferlegten Regularien fort und verschärfen ihre Kreditvergaberichtlinien oder ziehen sich aus dem Neugeschäft gänzlich komplett zurück."

Die Forschungsstelle wird ihre wissenschaftliche Arbeit auf Basis dieser Ergebnisse fortsetzen. Es ist geplant, die Umfrage jährlich zu wiederholen, um neue Entwicklungen und Trends in der Branche für alle Teilnehmer transparent und zugänglich zu machen.


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