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06.10.2013 Analysten beurteilen Immobilienaktien wieder weniger positiv

Erstmals seit einem Jahr hat sich die Stimmung unter den Immobilienaktien-Analysten für die kommenden drei Monate verschlechtert. Das ist das Ergebnis des aktuellen Dr. ZitelmannPB-Immobilienaktien-Barometers. Der Wert des Stimmungsindikators sank in der kurzfristigen Perspektive von +0,7 auf +0,4. Dabei erwartet eine Mehrheit der Experten stagnierende Kurse in den kommenden drei Monaten.

In der mittelfristigen 12-Monats-Sicht ging der Wert des Barometers ebenfalls zurück: von +0,8 auf +0,6. Dennoch gehen alle befragten Analysten davon aus, dass die Kurse deutscher Immobilienaktien in den kommenden zwölf Monaten entweder steigen oder auf konstantem Niveau bleiben werden. Im Vorjahr hatte das Barometer +0,4 angezeigt.

Ein Indikatorwert von +2 würde ausdrücken, dass die Analysten für die kommenden drei (kurzfristige Sicht) bzw. zwölf (mittelfristige Sicht) Monate Kurssteigerungen von über 15% erwarten. Ein Wert von -2 stünde dementsprechend für erwartete Kursverluste von mehr als 15%.

Für die nächsten drei Monate erwarten sechs Analysten stagnierende Kurse, während vier Analysten Kursanstiege von 5% bis 15% voraussagen. Für die nächsten zwölf Monate rechnen sechs Analysten bei Immobilienaktien mit leicht steigenden Kursen. Vier Analysten prognostizieren dagegen stagnierende Kurse.

Gewerbeimmobilienaktien: Erwartungen überwiegend positiv Der Indikatorwert bei Gewerbeimmobilienaktien für die kommenden drei Monate fiel von +0,8 auf +0,5 und damit auf den gleichen Wert wie zu Jahresbeginn. Die Hälfte der Analysten erwarten steigende Kurse, die andere Hälfte geht von stagnierenden Kursen aus.
Auch in der mittelfristigen Sicht fiel das Barometer leicht von +0,7 auf +0,6. Weiterhin rechnet eine Mehrheit von aktuell 60 Prozent der Umfrageteilnehmer damit, dass die Kurse um 5% bis 15% ansteigen werden. Die übrigen Analysten erwarten stagnierende Kurse.

Wohnimmobilienaktien: Stimmung trübt sich etwas ein Wohnimmobilienaktien bewerteten die Analysten wieder etwas kritischer. Auf Sicht von drei Monaten fiel der Barometerwert von +0,4 auf +0,3. Vier Analysten rechnen damit, dass die Kurse um 5% bis 15% steigen werden. Fünf Experten erwarten stagnierende Kurse aus und ein Analyst prognostiziert leicht fallende Kurse.

Auch in der 12-Monatsbetrachtung trübte sich die Stimmung bei den Wohnimmobilienaktien etwas auf. Der Wert ging von +0,8 auf +0,5 zurück. Dennoch erwarten sechs Analysten leicht steigende Kurse. Lediglich ein Experte rechnet mit leichten Kursverlusten. Die übrigen drei Analysten gehen von stagnierenden Kursen aus.

Statements von 3 der insgesamt 10 befragten Analysten

Helmut Kurz, Analyst beim Bankhaus Ellwanger & Geiger:
Die Umfrage erfolgte vor der Wahl, daher bestehen also vor allem im Bereich der Wohnimmobilien größere Unsicherheiten je nach Wahlausgang.

Stefan Scharff, Analyst bei SRC Research Es könnte sein, dass wir bei einigen Tankern unter den Wohnimmobilienaktien den Peak schon gesehen haben. Gewerbeimmobilienaktien mit gutem Objekt- und Mieterprofil könnten im Jahresendspurt und auch für 2014 die bessere Wahl sein. Voraussetzung ist, dass sich die Konjunktur halbwegs hält, was bei den chronischen Konjunktursorgen in Südeuropa aber leider keine Selbstverständlichkeit ist.

Ulf van Lengerich, Analyst bei der Solventis Wertpapierhandelsbank Der Konsolidierungsdruck am deutschen Immobilienmarkt ist hoch. Deutsche Wohnen/GSW und Prime Office/Oaktree dürften nur der Anfang sein. Insbesondere kleinere Immobilien-AGs sind nur bedingt kapitalmarktfähig und werden zwangsläufig in den Fokus strategischer Investoren geraten.

Methodik der Erhebung:
Das Dr. ZitelmannPB-Immobilienaktien-Barometer ist der Stimmungsindikator für den deutschen Immobilienaktienmarkt. Bei den wichtigsten Analysten für deutsche Immobilienaktien fragt die Dr. ZitelmannPB. GmbH quartalsweise ab, wie sich der Immobilienaktienmarkt nach ihrer Einschätzung in den kommenden drei bzw. zwölf Monaten entwickeln wird. Dabei wird auch separat nach der Kursentwicklung von Gewerbe- und Wohnimmobilienaktien gefragt. Für die Beantwortung steht dem Analysten eine Skala von +2 (stark steigend) bis -2 (stark fallend) zur Verfügung. Das Barometer bildet den Durchschnitt aller Analysteneinschätzungen ab.

An der aktuellen Umfrage haben Analysten aus folgenden Instituten teilgenommen:
Baader Bank, Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bankhaus Lampe, Close Brothers Seydler, Equinet, HSH Nordbank, Sphene Capital, Solventis Wertpapierhandelsbank, SRC Research und Warburg Research.


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