News RSS-Feed

02.10.2013 Transaktionsvolumen am Wohnungsportfoliomarkt 14 % im Plus

Der Investmentmarkt für Wohnungsportfolios zeigte auch im 3. Quartal des laufenden Jahres keine Anzeichen nachlassender Aktivität. Im Gegenteil: In den vergangenen drei Monaten wechselten insgesamt knapp 60 Wohnungsportfolios mit einem Gesamtvolumen von ca. 2,9 Mrd. Euro den Eigentümer. Das Transaktionsvolumen der ersten drei Quartale summiert sich damit auf ca. 8,8 Mrd. Euro – ein Plus von 14 % gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres. „Weder die Unsicherheit hinsichtlich der politischen Rahmenbedingungen im Vorfeld der Bundestagswahlen, noch die Diskussionen um eine mögliche Zinswende hatten einen spürbaren Effekt auf die Nachfrage nach deutschen Wohnimmobilien“, konstatiert Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation, mit Blick auf den außerordentlich hohen Umsatz. „Die Investoren sind auch weiterhin in Kauflaune“, ergänzt er mit Blick auf die kommenden Monate.

Nach wie vor sind es vor allem einheimische Akteure, die auf der Käuferseite agieren. Knapp drei Viertel des gesamten Transaktionsvolumens entfielen auf deutsche Käufer. Das verbleibende Volumen entfällt nahezu vollständig auf europäische Käufer, wobei Investoren aus Österreich (7 %), Luxemburg (6 %) und der Schweiz (5 %) am aktivsten waren. Auch auf der Verkäuferseite dominieren deutsche Investoren mit einem Anteil von 66 % des Transaktionsvolumens. Auf Rang 2 folgen US-amerikanische Akteure mit einem Anteil von 16 %, die damit per Saldo etwa 0,9 Mrd. Euro desinvestiert haben. Diese zumeist antizyklisch agierenden Investoren nutzen das derzeitige Marktumfeld, um Verkäufe zu realisieren. Zum Teil haben sie die in diesem Jahr veräußerten Bestände lediglich ein bis zwei Jahre gehalten. So verkaufte Cerberus einen Teil des erst im vergangenen Jahr erworbenen Speymill-Portfolios an die Deutsche Wohnen.

Die Deutsche Wohnen war im bisherigen Jahresverlauf auch insgesamt einer der größten Einzelkäufer und steht damit stellvertretend für die Gruppe der Immobilien-AGs, die mit großem Abstand die aktivste Käufergruppe waren. Insgesamt kauften sie Wohnungsportfolios für ca. 2,9 Mrd. Euro und investierten damit nahezu drei Mal so viel wie Versicherungen und Pensionskassen, die mit einem Ankaufvolumen von knapp 1,2 Mrd. Euro die zweitgrößte Käufergruppe bilden. Da beide Akteursgruppen nicht erst seit diesem Jahr zu den größten Nettokäufern zählen, haben sie sich in den vergangenen Jahren zu wichtigen Anbietern am hiesigen Wohnungsmarkt entwickelt. So bringen es die deutschen Wohnimmobilien-AGs inzwischen auf etwa 750.000 Wohneinheiten im Eigenbestand. Dies entspricht etwa 8 % aller Wohnungen in Deutschland, die sich im Eigentum professioneller Anbieter* befinden. Auch die Versicherungen, für die sich eine exakte Zahl nicht ermitteln lässt, dürften mehrere hunderttausend Wohnungen in Deutschland besitzen.

Da beide Investorengruppen weiterhin nach Kaufgelegenheiten suchen und die Fundamentaldaten nach wie vor für den deutschen Wohnungsmarkt sprechen, wird das Transaktionsvolumen wahrscheinlich auch mittelfristig auf hohem Niveau bleiben. „Wir rechnen mit einem starken Schlussquartal und einem Gesamtjahresumsatz von etwa zwölf Milliarden Euro“, so Matthias Pink, bei Savills verantwortlich für das Research in Deutschland. „Das günstige Umfeld aus niedrigen Zinsen und Mietwachstum wird uns noch einige Jahre erhalten bleiben, so dass deutsche Wohnimmobilien in den Portfolios von Multi-Asset-Investoren weiterhin übergewichtet werden dürften“, vermutet Pink.
* professionelle Anbieter: privatwirtschaftliche, kommunale und andere öffentliche Wohnungsgesellschaften, Wohnungsgenossenschaften sowie Kirchen


Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!