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30.09.2013 Deutscher Markt für Studentenwohnungen gewinnt an Professionalität

Auf dem deutschen Immobilienmarkt etabliert sich zusehends das Segment Studentenapartments und zeigt deutliche Tendenzen einer Professionalisierung. Zu dieser Markteinschätzung gelangt Dr. Gerd Hoor LL.M., Partner bei der internationalen Kanzlei Osborne Clarke. „Nachdem in den vergangenen Jahren Spezialisten das Marktsegment moderner Apartmenthäuser für Studierende auch in Deutschland erschlossen haben, treten nun vermehrt andere Marktteilnehmer auf den Plan“, so Hoor. Sowohl institutionelle Investoren als auch Privatanleger seien inzwischen bereit, in studentische Wohnobjekte zu investieren.

Private Anleger als neue Zielgruppe

Private Anleger wurden in Deutschland bislang über Spezialfonds angesprochen, die indirekte Investitionen in das studentische Wohnen ermöglichen. Aktuell werden mehrere Apartmenthäuser für Studierende geplant oder errichtet, in denen gezielt Wohnungseigentumseinheiten an private Anleger veräußert werden. Diese Privatanleger sind in der Regel mit dem modernen Studentenwohnen wenig vertraut und haben einen entsprechend hohen Informationsbedarf, der nach einer Strukturierung durch professionelle Marktteilnehmer verlangt. Bemerkenswert seien in diesem Zusammen-hang die durchaus erzielbaren hohen Preise von zum Teil über 6.000 Euro/m², sagt Hoor.

Aktuell werden beispielsweise in Köln-Zollstock von der GBI AG rund 170 Studenten-Apartments gebaut, deren Fertigstellung zum Wintersemester 2014 geplant ist. Offenbar stößt das Projekt auf großes Interesse bei privaten Investoren.

Institutionelle Investoren, wie Versicherungen, Pensionskassen und Family Offices sind demgegenüber erfahrener, was konkrete Anlageentscheidungen betrifft. Nach Hoors Ansicht haben diese institutionellen Anleger inzwischen den neuen Markt des studentischen Wohnens sondiert und streben aktuell Kooperationen mit Spezialisten für studentisches Wohnen an, zum Teil zögen sie aber auch die Bildung eigenen Know-Hows vor.

Ein weiterer Aspekt der aktuellen Entwicklung ist die Bündelung mehrerer Objekte, um das Risiko zu streuen. Beim späteren Betrieb der Studentenwohnimmobilie kristallisiert sich mittlerweile neben der "klassischen" Lösung eines Bewirtschaftungsvertrags das Modell der Generalpacht als bevorzugte Alternative heraus. Hier pachtet der Betreiber das gesamte Objekt im eigenen Namen und betreibt es auf eigene Rechnung.

Trends aus Großbritannien

Professionelle Investoren zielen bei dieser Anlageklasse auf ein zeitlich begrenztes Investment von einigen Jahren und nicht die gesamte Nutzungsdauer der Immobilie ab. Dementsprechend wird schon im Zeitpunkt der Anlageentscheidung auch der künftige Exit bedacht. Verkäufer von Studentenapartments in Betrieb sind derzeit in Deutschland noch selten, da der Markt vergleichsweise jung ist. Im anglo-amerikanischen Raum, der als Vorbild für diese Anlageklasse hierzulande dient, zeichnen sich folgende Trends ab: Einzelne oder mehrere Objekte mit großen Volumina werden durch Asset- oder Share Deals übertragen. Hinzu kommen zunehmend Investoren, die sich auf den Sekundärmarkt spezialisiert haben und Immobilien vom Erstinvestor erwerben.



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