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25.09.2013 Schroder Property: REITs vielerorts günstig wie nie

Dieses Jahr ist vieles anders – das spüren auch Immobilientitel weltweit. Denn aufgrund einiger signifikanter Ereignisse treffen Anleger nun Investmententscheidungen, ohne sich auf die zugrundeliegenden Fundamentaldaten zu konzentrieren. Das Ergebnis: Immobilientitel im Allgemeinen und REITs im Speziellen wurden unrechtmäßig abgestraft.

Andrew Robbens, Produktspezialist für globale Immobilienaktien bei Schroder Property, zeigt auf, welche Märkte besonders darunter gelitten haben und wo Anleger jetzt bei Schnäppchen zugreifen sollten.

China und Hongkong:

Besonders hart hat es Hongkong getroffen. Der dortige Markt leidet zum einen unter der wirtschaftlichen Abkühlung in China. Zum anderen sorgen sich die Investoren um die Zinsen in den USA. Doch eigentlich ist die chinesische Wirtschaft längst über den Berg, wie aktuelle, deutlich stärkere Wirtschaftsdaten zeigen, die durchaus überraschen – etwa der Anstieg bei der Betriebsleistung und beim Export.

Hongkong sollte profitieren, wenn Chinas Wirtschaft wieder anzieht. Doch die Rede von Fed-Chef Ben Bernanke hat dafür gesorgt, dass die Aktienpreise von auf Büro- und Einzelhandelsimmobilien spezialisierten Hongkonger Unternehmen auf keinen grünen Zweig zu kommen scheinen. Und das, obwohl die Leerstände deutlich zurückgehen und sich auch die Mietniveaus stabilisieren. Für Anleger ist das gut, denn so bieten sich viele Einstiegschancen. Viele Firmen werden mit Abschlägen von 35 bis 45 Prozent auf ihren Nettoinventarwert gehandelt. In der Vergangenheit waren das oft 20 bis 25 Prozent.

Außerdem sollten Anleger bedenken, dass im gewerblichen Bereich jedes Jahr rund zwei Millionen Quadratmeter an neun Flächen benötigt werden, nur um die normale Nachfrage decken zu können. Und bisher sind davon in diesem Jahr nicht einmal die Hälfte fertiggestellt worden. In China ist zudem die Nachfrage nach Unternehmen groß, die qualitativ hochwertige Immobilien in ihrem Bestand haben.

USA:

Während andere höher rentierte Aktien sich als relativ wetterfest erwiesen haben, machen amerikanische REITs den Löwenanteil der Titel des letzten Ausverkaufs aus. Über die Gründe wird viel spekuliert. Wir glauben, alle diese Theorien sind äußerst schwach – vor allem wenn es um die Beurteilung von qualitativ hochwertigen US-REITs mit großer Marktkapitalisierung geht.

Sobald die Zinsen steigen, gibt es Bedenken, dass auch die Fremdkapitalkosten für Immobilienunternehmen steigen. Doch besonders die größeren Qualitätsunternehmen haben nicht nur deutlich weniger Fremdkapital in ihren Bilanzen als noch vor ein paar Jahren, die Konditionen für dieses Fremdkapital sind meist langfristig verhandelt. Mit anderen Worten: Mittelfristig bleiben die gefürchteten Auswirkungen eines Zinsanstiegs aus. Bei Small Caps sieht das Bild schon anders aus. Wenn Anleiherenditen und Zinsen steigen, könnte es für diese Firmen eng werden, neu Kaufgelegenheiten zu finanzieren.

Bei den großen amerikanischen REITs werden unsere Erwartungen allerdings übertroffen. Jetzt, wo die US-Wirtschaft auf eine Erholung zusteuert und Firmen wieder einstellen, steigt auch die Nachfrage nach Immobilien – vor allem nach solchen mit überragenden Charakteristika in attraktiven Lagen. Und über eben solche verfügen die großen REITs. Anleger dürfen sich also in diesem Marktsegment über noch bessere Ergebnisse freuen, denn eine wirtschaftliche Erholung bringt die Angebotsseite unter Druck.

Fazit:

Die aktuellen Schwierigkeiten von Immobilienaktien sind wahrscheinlich nur das Ergebnis eines Überverkaufs, der in kritischen Marktphasen durchaus normal ist. Sobald auch die Bedenken über steigenden Zinsen und ein schwächeres Wirtschaftswachstum in China abklingen, sollten auch die Preise endlich wieder die zugrundeliegenden Fundamentaldaten widerspiegeln.

Nun ist eine gute Zeit für Optimisten: Es gibt eine große Anzahl qualitativ hochwertiger Immobilienunternehmen, die mit attraktiven Abschlägen gehandelt werden. Fügt man diesem Szenario noch das begrenzte Angebot in den Industrieländern hinzu, wird deutlich, dass selbst eine moderate Erholung der Wirtschaft den Immobilientiteln in die Hände spielt.


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