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16.09.2013 Deckelung der Maklerprovision in Berlin ist abgewendet

Der Berliner Senat hat heute einen Vorschlag für die sogenannte "Maklertaxe" vorgestellt. Die Taxe solle ein Richtwert für die Höhe der Maklergebühren sein und an die Stelle der ortsüblichen Entlohnung treten. "Damit ist die Deckelung der Maklerprovision vom Tisch", stellt Hans-Joachim Beck, Leiter der Abteilung Recht und Steuern beim IVD Bundesverband, fest. Nach intensiven Gesprächen des IVD Berlin-Brandenburg mit dem Senat sei es gelungen, die ursprünglichen Pläne zur gesetzlichen Deckelung der Provision abzuwenden. Damit bleibe auch die Vertragsfreiheit gewährleistet. Die Taxe gelte nur dann, wenn keine Vereinbarung über die Höhe der Provision zwischen den Vertragspartnern geschlossen wurde. "Für die Einführung einer Maklertaxe gibt es daher keine wirkliche Notwendigkeit", sagt Dirk Wohltorf, Vorsitzender des IVD Berlin-Brandenburg. "Wird sie dennoch eingeführt, ist es wichtig, dass die Höhe der Taxe nachvollziehbar und wissenschaftlich ermittelt wird." Hierbei sei der IVD gerne beratend behilflich.

Die Darstellung des Senats, die Maklerprovision in Berlin sei bundesweit am höchsten, ist nicht korrekt. In Berlin habe sich eine ortsübliche Provision herausgebildet, die sechs Prozent plus Mehrwertsteuer beträgt und vorrangig vom Käufer zu tragen sei. "Damit liegt die Provisionshöhe auf dem gleichen Niveau wie in zwölf der 16 Bundesländer", sagt Wohltorf. In einigen Regionen sei es üblich, dass sich Verkäufer und Käufer die Maklerprovision teilen. "Die 7,14 Prozent in Berlin können somit nicht mit den drei Prozent Verkäufer- und Käuferprovision in Bayern und Baden-Württemberg verglichen werden. Das wäre fahrlässig und vermittelt durch die Vernachlässigung der Provisionsaufteilung und den Vergleich von Netto- und Bruttoprovisionen einen falschen Eindruck", erklärt Wohltorf. Grundsätzlich sei es so, dass die Höhe sowie die Verteilung der Provision zwischen den Vertragspartnern vereinbart werden. "Wird keine Vereinbarung getroffen, gilt die ortsübliche Provision", erklärt Wohltorf. Die Vereinbarung zur Provisionshöhe hänge auch immer von Angebot und Nachfrage ab. In weniger nachgefragten Lagen trage auch in Berlin der Verkäufer die Provision. "Der Preis und die Verteilung finden sich durch den Markt", sagt Wohltorf. "Daher gibt es auch keinen Grund zur Reglementierung der Maklerhonorare, zumal diese seit Jahrzehnten gleich geblieben sind."

Begrüßt wird dagegen die Initiative des Senats einen Sach- und Fachkundenachweis für Immobilienmakler einzuführen. "Diesen Vorschlag unterstützen wir ausdrücklich", sagt Wohltorf. "Wir fordern seit jeher die Einführung eines Sach- und Fachkundenachweises aus Gründen des Verbraucherschutzes." Dieser Schritt sei dringend notwendig und überfällig.


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