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13.09.2013 Bis zu 1700 bezahlbare Wohnungen auf dem Tempelhofer Feld in Berlin

Das Tempelhofer Feld ist eine wertvolle und großartige Fläche im Herzen Berlins. Leitlinie für jede Planung ist eine behutsame und nachhaltige Entwicklung mit klaren Zielen. Das Tempelhofer Feld ist wertvoll als große Freifläche, die von den Berlinerinnen und Berlinern so gerne genutzt und die für Erholung, Sport und Rückzugsort in die Natur bestehen bleibt und weiter ausgebaut wird. Wertvoll ist das Tempelhofer Feld für die Berlinerinnen und Berliner aber auch für den wichtigen Neubau von Wohnungen im Zentrum der Stadt. Berlin wächst und der Druck auf den Wohnungsmarkt steigt. Im Sinne einer guten Mieten- und Wohnungspolitik sollen die Ränder des Feldes für neue und bezahlbare Wohnungen zur Verfügung stehen.

Vereinbarungen zum Wohnquartier Tempelhofer Damm
Auf einer Pressekonferenz hat der Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Michael Müller gemeinsam mit Frank Bielka, Vorstand der degewo AG, Ingo Malter, Geschäftsführer der STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH und Michael Abraham, Vorstand der Baugenossenschaft IDEAL eG das Konzept der künftigen Bebauung am Tempelhofer Damm vorgestellt. Mit der heute getroffenen Vereinbarung zum Wohnquartier Tempelhofer Damm werden die formulierten Ziele für das Tempelhofer Feld untermauert:

Am Rand des Tempelhofer Feldes werden moderne, urbane Wohnquartiere entstehen, die im Einklang stehen mit der übergeordneten Entwicklung Berlins. Berlin braucht Wohnungsbaukonzepte mit der nötigen Weitsicht, aber auch zeitnahe Lösungen, die insbesondere auch den Bedarf an innerstädtischen Wohnungen für breite Schichten der Bevölkerung bedienen. Die Quartiersplanungen werden von 2013 – 2017 durchgeführt und die Erschließungsmaßnahmen bis 2017 abgeschlossen, der Baubeginn der Wohnbebauung erfolgt Anfang 2016. Geschaffen werden bis zu 1700 Wohnungen. Die landeseigenen Vorhabenträger werden im Rahmen der Querfinanzierung und durch aktiven Einsatz einer Wohnungsbauförderung eine Mietenstruktur anbieten, die mindestens 50 Prozent der Wohnungen für mittlere und untere Einkommensgruppen bereitstellt, das heißt zu Nettokaltmieten von 6 € bis 8 € pro m². Auch die Genossenschaften werden in Anlehnung an dieses Modell den aktiven Einsatz der Wohnungsbauförderung prüfen. In dem heute unterzeichneten Letter of Intent sind die gemeinsamen Vereinbarungen festgelegt.

Senator Michael Müller: "Wir haben immer klar formuliert: Die Ränder des Tempelhofer Feldes sollen für neuen und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stehen, während die grüne Freifläche im Zentrum bleibt. Dieses Ziel haben wir heute untermauert: Es wird nicht, wie immer wieder gerne beschworen, das vielzitierte "Luxussegment" bedient, sondern es entstehen bezahlbare Wohnungen für die Berlinerinnen und Berliner. Es wird nicht das gesamte Feld bebaut, sondern am Rand der großen Parkfläche gibt es klar definierte Baufelder, für die wir in diesem und im nächsten Jahr mit öffentlicher Beteiligung die Bebauungspläne erarbeiten werden. Wir entwickeln das Tempelhofer Feld mit voller Kraft und in die richtige Richtung. Stillstand auf dieser so wertvollen Fläche wäre das Schlechteste für Berlin."

Frank Bielka: "Die degewo ist ein Garant dafür, dass bei der Randbebauung des Tempelhofer Feldes neue Wohnungen zu bezahlbaren Mieten entstehen. Das ist für uns ein Gebot, um Verantwortung für die Stadt zu übernehmen. Darüber hinaus macht es uns stolz, die Zukunft dieses historischen Berliner Ortes mit zu gestalten und den ehemaligen Flughafen weiterzuentwickeln. Es wird ein zukunftsweisendes Stadtquartier entstehen, das seinen Bewohner die einmalige Möglichkeit gibt, direkt am Rande eines Erholungsparks und dennoch zentral zu wohnen."

Ingo Malter: "Die STADT UND LAND steht zur Verfügung, an den Rändern des Tempelhofer Feldes neue und bezahlbare Wohnungen zu schaffen und damit zu einer Entspannung des innerstädtischen Wohnungsmarktes beizutragen. Durch eine Differenzierung in der Miethöhe je nach Lage und Ausstattung möchten wir eine soziale Durchmischung der neuen Quartiere sicherstellen. Ein behutsames Stadtentwicklungskonzept soll einen Einklang zwischen Frei- und Grünflächen und den neuen Wohnungen schaffen."

Michael Abraham: "Die Baugenossenschaft IDEAL wird zur Stabilisierung des hier neu entstehenden Kiezes beitragen. Die genossenschaftliche Wohnform passt mit ihrer demokratischen Struktur und dem ausgeprägten ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder besonders gut an den Rand des einmalig großen und zentral gelegenen Tempelhofer Feldes. Wir sind stolz bei der Entwicklung dieses Kiezes unseren Beitrag leisten zu können."

Aufstellungsbeschlüsse für die Bebauungspläne unterzeichnet
Zur Schaffung planerischer Voraussetzungen hat Senator Michael Müller die Aufstellungsbeschlüsse für die Bebauungspläne zur Entwicklung der vier Baufelder im Randbereich des Tempelhofer Feldes unterschrieben.

Noch in diesem Monat werden die Entwürfe für die Bebauungspläne der beiden Quartiere am Tempelhofer Damm und am Südring entlang des S-Bahnrings der Öffentlichkeit vorgestellt, um diese frühzeitig in das B-Planverfahren einzubinden. Die Pläne für die Wohnbebauung an der Oderstraße sowie für einen Sportpark im Südosten des Areals folgen 2014.

Am Tempelhofer Damm und am Südring soll bis Ende 2015 Planungsrecht für ein lebendiges, gemischt genutztes Quartier geschaffen werden. Geplant sind neben dem Bau der Zentral- und Landesbibliothek Wohnungen, Dienstleistungen und Gewerbe. Die heute getroffene Vereinbarung zum Tempelhofer Damm wird nun in Planungsrecht umgesetzt.

Entlang des stark befahrenen Tempelhofer Damms und der Stadtautobahn sollen außerdem lärmunempfindliche Nutzungen mit Büros und Dienstleistungen sowie Technologie- und Forschungseinrichtungen entstehen. Auf diese Weise entstehen zentral gelegene, hervorragend an den öffentlichen Personennahverkehr angebundene und attraktiv gelegenen Wohngebiete innerhalb des S-Bahn-Rings.

Die zentrale öffentliche Investition ist der Bau der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) mit etwa 50.000 m² Bruttogrundfläche (BGF) im Südwesten des Areals, in direkter Nähe zum S- und U-Bahnhof Tempelhof. Mit ersten Baumaßnahmen wird ab dem Jahr 2016 gerechnet.

Die mit der zukünftigen Bebauung verbundenen Eingriffe in Natur und Landschaft müssen nach dem Bundesnaturschutzgesetz ausgeglichen werden. Dieser Ausgleich wird zu einem großen Teil direkt auf dem Tempelhofer Feld durchgeführt. Auf diese Weise kann die Parklandschaft weiter behutsam entwickelt werden, ohne dass dabei der Charakter der Weite verloren geht. Die zentrale Freifläche bleibt unbebaut und rund 230 Hektar groß bleiben, wenn an den Rändern neue Wohnquartiere entstanden sind – eine Fläche, die größer ist als der Berliner Tiergarten.


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