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08.08.2013 Deutschland bleibt weiterhin positive Ausnahme auf dem schwächelnden europäischen Immobilienmarkt

Nach Angaben des aktuellen RICS Global Commercial Property Survey sind Deutschland und Belgien die beiden einzigen europäischen Märkte, auf denen die Stimmung sowohl auf dem Gewerbeimmobilienvermietungs- als auch -investmentmarkt im zweiten Quartal 2013 positiv ist.

Während die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) eine langsame Erholung verzeichnen und Asien sich weiterhin erfolgreich zeigt, weisen die Hauptindikatoren des Immobilienmarktes in Europa ein eher schwaches Bild auf. Damit spiegeln sie die andauernde Rezession in der Region wider. Deutschland, die größte Volkswirtschaft Europas, bildet weiterhin eine positive Ausnahme, was die Wachstumsaussichten und die Stimmung auf dem Immobiliensektor angeht. Das Land zieht weiterhin Investoren an, so dass der RICS Investment Sentiment Index dort von 18 auf 22 gestiegen ist.

Obwohl sich in anderen europäischen Märkten wie Spanien, Griechenland oder Polen die Investitionslaune aufhellt, muss sie sich erst noch in höheren Kapitalwerten niederschlagen. In Belgien, Österreich, der Schweiz und Irland geschieht das bereits.

In Frankreich und den Niederlanden verschlechtern sich die Mieter- und Investorennachfrage hingegen schneller. Die Anzahl der verfügbaren Flächen ist im zweiten Quartal angestiegen und die Mieten und Kapitalwerte werden in den kommenden Monaten voraussichtlich weiter sinken.

Demgegenüber zeigt der Stimmungsaufschwung auf dem Vermietungs- und Investmentmarkt in den VAE, dass die Zuversicht in die Immobilienbranche weiter wächst. In Brasilien verzeichnet die RICS eine sich verdüsternde Lage, insbesondere auf dem Vermietungsmarkt, wo der Stimmungsleitindex von -28 auf -39 gefallen ist. Drei Quartale in Folge ist er damit bereits im Minus und reflektiert die negativen Zahlen der Mieternachfrage und der Mieterwartungen. Dieser Abwärtstrend entspricht den negativen Wirtschaftsmeldungen in Brasilien der letzten Zeit. Dennoch zeigt sich der brasilianische Investmentmarkt ein wenig stabiler. Der RICS Survey zeigt, dass Immobilieninvestoren bereit sind, langfristig zu denken, was die Wirtschaftsaussichten angeht.

Die Ergebnisse für Asien sind laut RICS vielversprechend. Japan gibt dabei den Weg auf der Investmentseite vor und liefert gleichzeitig ein starkes Ergebnis auf dem Vermietungsmarkt, wobei die drastischen Gesetzesinitiativen von Premierminister Shinzo Abe unterstützend wirken. Laut RICS hat sich die im ersten Quartal verzeichnete negative Stimmung in Hong Kong aufgrund der angekündigten „Stamp duty“ erhellt. Die wichtigsten Zahlen für China sind weiterhin stabil, obwohl die Wirtschaft ein wenig an Schwung verloren hat, eine zunehmende Besorgnis wegen der dramatischen Zunahme von Krediten zu verzeichnen ist und die Investmentdaten positiver ausfallen als die Daten für den Vermietungsmarkt.

Der Gewerbeimmobilienmarkt in Indien verlief größtenteils flach und spiegelt eine gewisse Vorsicht der Branche wider, da die Zentralbank weiterhin mit eingetrübten Konjunkturaussichten und Währungsschwankungen zu kämpfen hat.

Die Ergebnisse für die USA sind erfolgsversprechend. Es zeigt sich eine wachsende Investoren- und Mieternachfrage, die sowohl die Erwartungen an die Mieten als auch an die Kapitalwerte steigen lassen, obwohl die Wirtschaftsdaten gemischt sind. Kanada weist stabile Zahlenwerte aus.

In Australien ist der RICS Occupier Index im zweiten Quartal 2013 noch deutlicher als im ersten Quartal weiterhin im Minus, da die Wirtschaftsdaten enttäuschen, während der Investment Index ein leichtes Plus aufweist, jedoch weniger deutlich als zuvor.

Simon Rubinsohn, Chefökonom der RICS: „Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich die schwache Wirtschaftslage in einem Großteil Europas sich auch weiterhin in einer negativen Nachfrage auf dem Vermietungsmarkt niederschlägt. Daher überrascht es wenig, dass die Mietaussichten außerhalb der Core-Lagen auch künftig schlecht sind. Der deutsche Markt bleibt im Fahrwasser eines relativ dynamischen Makroszenarios hingegen weiterhin der Umsatzträger auf dem Kontinent.“


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