01.08.2013 Dank Amazon zweitbester Halbjahresumsatz der letzten zehn Jahre am Logistikmarkt Region Berlin
Mit einem Umsatz von 183.000 m² geht der Lager- und Logistikflächenmarkt in der Region Berlin* in die zweite Jahreshälfte 2013, ein Ergebnis, das sowohl das Vorjahresvolumen (um 12 %), als auch den 5-Jahresschnitt (um 3 %) überschreitet. Damit ist das zweitbeste Halbjahr der letzten zehn Jahre zu notieren. Nur 2011 wurde nach sechs Monaten ein deutlich höheres Ergebnis registriert.
Bemerkenswert die Entwicklung der beiden Quartale. Nach den ersten drei Monaten mit einem schwachen Umsatz von nur 46.000 m² führten ab April mehrere große Anmietungen zu einer Verdreifachung des Volumens gegenüber dem Vorquartal (137.000 m²). Allen voran hat die Anmietung von Amazon in ehemaligen Neckermann-Flächen im GVZ Brieselang (westlich von Berlin) dazu beigetragen, bei der Jones Lang LaSalle exklusiv die Vermarktung des Objektes im Auftrag des Eigentümers gesteuert hat. "Eine Anmietung wie die von Amazon kommt in einem Logistikmarkt nur einmal in zwei Jahren vor", so Rainer Koepke, Leiter Industrie Immobilien Jones Lang LaSalle Deutschland. Und weiter: "Kein Zufall: zuletzt hatte Online-Handel-Konkurrent Zalando 2011 - ebenfalls in Brieselang - eine Fläche gleicher Größenordnung angemietet, 2010 war es in Oranienburg REWE mit 52.000 m² ". Auch ohne den Amazon-Deal wäre zumindest im 2. Quartal ein überdurchschnittlicher Umsatz zu registrieren gewesen, auch das Halbjahresergebnis hätte die 100.000 m² Marke zweistellig überschritten. "Rein statistisch zieht eine solche Anmietung die Umsätze selbstverständlich nach oben. Fakt ist aber gleichzeitig auch, dass potenzielle Nutzer in diesem Frühjahr offensichtlich bewusst größere Flächen gesucht - und vielfach auch gefunden haben", so Koepke. Insgesamt sind allein im zweiten Quartal drei Deals über der 10.000 m² (Q1 2013: ein Deal) und zwei (Q1 2013: zwei) zwischen 5.000 m² und 10.000 m² zu notieren. "Auch dies kein Zufall: der Berliner Logistikmarkt ist - traditionell und wieder zunehmend - bei großflächigen Nutzern gerade im Handelsbereich sehr gefragt. Großanmietungen wurden - wie bereits erwähnt - in den letzten Jahren allesamt aus diesem Bereich getätigt. Kein Wunder bei einer Bevölkerungsanzahl im Berliner / Brandenburger Großraum von - je nach Definition - bis zu 6 Millionen, also nicht weit der 10 % - Marke der gesamten Bundesrepublik", so Koepke.
Dabei lag die Anzahl aller Deals im 1. Halbjahr mit 38 deutlich sowohl unter dem Vorjahr (H1 2012: 44 Deals, -14 %) als auch ein Fünftel unter dem langjährigen Durchschnitt (50 Deals). "Das ist die Kehrseite der Umsatz-Medaille - Anmietungen in kleineren Flächensegmenten fehlten im ersten Halbjahr. Grund ist die eingeschränkte Flächenverfügbarkeit in Gewerbeparks", so Koepke. Und weiter: "Der weitere Jahresverlauf ist damit schon klar definiert: große Anmietungen über 10.000 m² werden wir auch weiterhin sehen, während das kleinflächige Segment vom Umsatzvolumen eher nur unterdurchschnittlich vertreten sein wird. Insgesamt gehen wir von einem Jahresumsatz von bis zu 300.000 m² aus, möglicherweise sogar darüber. Damit wäre ein sowohl im Vorjahres-, als auch im langjährigen Vergleich, durchschnittliches Jahr zu notieren. Nicht mehr, aber auch nicht weniger", so der Logistikexperte.
Mit 11 % spielen, anders als in anderen Big5-Regionen, Eigennutzer auf dem Berliner Logistikmarkt nach wie vor eine eher untergeordnete Rolle. Der einzige größere Eigennutzerdeal des 1. Halbjahres (10.000 m² durch eine Spedition) geht auf Platz 4 in die Halbjahresstatistik ein. Zusammen mit dem Amazon-Deal und einem weiteren nutzerspezifischen Neubau in Falkensee (21.000 m² für BLG Logistics Solutions, Teilmarkt "Außerhalb Berlin-West") und dem größten Deal des ersten Quartals, der Anmietung der FST Industrie GmbH im Delta Business Park im Berliner Westen machen diese vier Deals jenseits der 10.000 m² 61 % des Gesamtumsatzes aus.
Wie gewohnt dominieren die westlichen (über 125.000 m² bzw. 70 %, inklusive Amazon) und südlichen (23 %) Teilmärkte das Umsatzgeschehen auf dem Berliner Logistikmarkt. "Die hohe Anzahl der Gewerbegebiete, die Verfügbarkeit von Grundstücken und die infrastrukturelle Anbindung sind natürlich die schlagenden Argumente für die Logistiknutzer. Vor allem die GVZs Großbeeren und Wustermark können hier als Beispiele dienen." Immerhin noch Platz 5 der Teilmarktstatistik belegt der Bereich des künftigen BER-Flughafens mit 4 % (6.500 m²).
Die - auch bundesweit und in anderen Regionen - dominierenden drei Branchen machen in Berlin im 1. Halbjahr 2013 die Statistik unter sich aus: Amazon treibt den Handel auf Platz 1 mit knapp der Hälfte des Umsatzes, die Branche "Transport/Verkehr/Lagerhaltung" vereint 26 % auf sich, ein weiteres Fünftel die Industrie. Nennenswert wären darüber hinaus noch die Umsätze der "unternehmensbezogenen Dienstleister" mit knapp 7.000 m² (4 %).
Ob Fertigstellungen , die bis zum Jahresende mit 69.000 m² im 5-Jahresschnitt knapp unterdurchschnittlich erwartet werden, für Entspannung auf Nutzerseite sorgen werden, ist aus heutiger Sicht recht fraglich. Bis zum Jahresende werden im Berliner Umland, in Schönefeld und Wustermark, zwei Logistikimmobilien jenseits der 10.000 m² fertiggestellt, beide bereits vorvermietet.
Auf weiterhin stabile Spitzenmieten von 4,70 Euro / m² / Monat (erzielbar im Süden der Hauptstadt) können sich potentielle Berliner Logistikflächen-Nutzer einstellen. "Im bundesweiten Vergleich ist der Berliner Markt freilich noch ein sehr günstiger", so Koepke. Dabei war die Durchschnittsmiete im 2. Quartal sogar leicht rückläufig - von 3,69 auf 3,63 Euro / m² / Monat. Die meisten Vertragsabschlüsse wurden zwischen 2,90 und 4,50 Euro / m² / Monat getätigt.
* Die Region Berlin umfasst das Berliner Stadtgebiet und das angrenzende Umland bis zum Autobahnring A10
Bemerkenswert die Entwicklung der beiden Quartale. Nach den ersten drei Monaten mit einem schwachen Umsatz von nur 46.000 m² führten ab April mehrere große Anmietungen zu einer Verdreifachung des Volumens gegenüber dem Vorquartal (137.000 m²). Allen voran hat die Anmietung von Amazon in ehemaligen Neckermann-Flächen im GVZ Brieselang (westlich von Berlin) dazu beigetragen, bei der Jones Lang LaSalle exklusiv die Vermarktung des Objektes im Auftrag des Eigentümers gesteuert hat. "Eine Anmietung wie die von Amazon kommt in einem Logistikmarkt nur einmal in zwei Jahren vor", so Rainer Koepke, Leiter Industrie Immobilien Jones Lang LaSalle Deutschland. Und weiter: "Kein Zufall: zuletzt hatte Online-Handel-Konkurrent Zalando 2011 - ebenfalls in Brieselang - eine Fläche gleicher Größenordnung angemietet, 2010 war es in Oranienburg REWE mit 52.000 m² ". Auch ohne den Amazon-Deal wäre zumindest im 2. Quartal ein überdurchschnittlicher Umsatz zu registrieren gewesen, auch das Halbjahresergebnis hätte die 100.000 m² Marke zweistellig überschritten. "Rein statistisch zieht eine solche Anmietung die Umsätze selbstverständlich nach oben. Fakt ist aber gleichzeitig auch, dass potenzielle Nutzer in diesem Frühjahr offensichtlich bewusst größere Flächen gesucht - und vielfach auch gefunden haben", so Koepke. Insgesamt sind allein im zweiten Quartal drei Deals über der 10.000 m² (Q1 2013: ein Deal) und zwei (Q1 2013: zwei) zwischen 5.000 m² und 10.000 m² zu notieren. "Auch dies kein Zufall: der Berliner Logistikmarkt ist - traditionell und wieder zunehmend - bei großflächigen Nutzern gerade im Handelsbereich sehr gefragt. Großanmietungen wurden - wie bereits erwähnt - in den letzten Jahren allesamt aus diesem Bereich getätigt. Kein Wunder bei einer Bevölkerungsanzahl im Berliner / Brandenburger Großraum von - je nach Definition - bis zu 6 Millionen, also nicht weit der 10 % - Marke der gesamten Bundesrepublik", so Koepke.
Dabei lag die Anzahl aller Deals im 1. Halbjahr mit 38 deutlich sowohl unter dem Vorjahr (H1 2012: 44 Deals, -14 %) als auch ein Fünftel unter dem langjährigen Durchschnitt (50 Deals). "Das ist die Kehrseite der Umsatz-Medaille - Anmietungen in kleineren Flächensegmenten fehlten im ersten Halbjahr. Grund ist die eingeschränkte Flächenverfügbarkeit in Gewerbeparks", so Koepke. Und weiter: "Der weitere Jahresverlauf ist damit schon klar definiert: große Anmietungen über 10.000 m² werden wir auch weiterhin sehen, während das kleinflächige Segment vom Umsatzvolumen eher nur unterdurchschnittlich vertreten sein wird. Insgesamt gehen wir von einem Jahresumsatz von bis zu 300.000 m² aus, möglicherweise sogar darüber. Damit wäre ein sowohl im Vorjahres-, als auch im langjährigen Vergleich, durchschnittliches Jahr zu notieren. Nicht mehr, aber auch nicht weniger", so der Logistikexperte.
Mit 11 % spielen, anders als in anderen Big5-Regionen, Eigennutzer auf dem Berliner Logistikmarkt nach wie vor eine eher untergeordnete Rolle. Der einzige größere Eigennutzerdeal des 1. Halbjahres (10.000 m² durch eine Spedition) geht auf Platz 4 in die Halbjahresstatistik ein. Zusammen mit dem Amazon-Deal und einem weiteren nutzerspezifischen Neubau in Falkensee (21.000 m² für BLG Logistics Solutions, Teilmarkt "Außerhalb Berlin-West") und dem größten Deal des ersten Quartals, der Anmietung der FST Industrie GmbH im Delta Business Park im Berliner Westen machen diese vier Deals jenseits der 10.000 m² 61 % des Gesamtumsatzes aus.
Wie gewohnt dominieren die westlichen (über 125.000 m² bzw. 70 %, inklusive Amazon) und südlichen (23 %) Teilmärkte das Umsatzgeschehen auf dem Berliner Logistikmarkt. "Die hohe Anzahl der Gewerbegebiete, die Verfügbarkeit von Grundstücken und die infrastrukturelle Anbindung sind natürlich die schlagenden Argumente für die Logistiknutzer. Vor allem die GVZs Großbeeren und Wustermark können hier als Beispiele dienen." Immerhin noch Platz 5 der Teilmarktstatistik belegt der Bereich des künftigen BER-Flughafens mit 4 % (6.500 m²).
Die - auch bundesweit und in anderen Regionen - dominierenden drei Branchen machen in Berlin im 1. Halbjahr 2013 die Statistik unter sich aus: Amazon treibt den Handel auf Platz 1 mit knapp der Hälfte des Umsatzes, die Branche "Transport/Verkehr/Lagerhaltung" vereint 26 % auf sich, ein weiteres Fünftel die Industrie. Nennenswert wären darüber hinaus noch die Umsätze der "unternehmensbezogenen Dienstleister" mit knapp 7.000 m² (4 %).
Ob Fertigstellungen , die bis zum Jahresende mit 69.000 m² im 5-Jahresschnitt knapp unterdurchschnittlich erwartet werden, für Entspannung auf Nutzerseite sorgen werden, ist aus heutiger Sicht recht fraglich. Bis zum Jahresende werden im Berliner Umland, in Schönefeld und Wustermark, zwei Logistikimmobilien jenseits der 10.000 m² fertiggestellt, beide bereits vorvermietet.
Auf weiterhin stabile Spitzenmieten von 4,70 Euro / m² / Monat (erzielbar im Süden der Hauptstadt) können sich potentielle Berliner Logistikflächen-Nutzer einstellen. "Im bundesweiten Vergleich ist der Berliner Markt freilich noch ein sehr günstiger", so Koepke. Dabei war die Durchschnittsmiete im 2. Quartal sogar leicht rückläufig - von 3,69 auf 3,63 Euro / m² / Monat. Die meisten Vertragsabschlüsse wurden zwischen 2,90 und 4,50 Euro / m² / Monat getätigt.
* Die Region Berlin umfasst das Berliner Stadtgebiet und das angrenzende Umland bis zum Autobahnring A10