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22.07.2013 Europäische Immobilienmärkte leiden unter der Rezession

Europa bleibt hinsichtlich wirtschaftlicher Wachstumsaussichten der Nachzügler unter den Weltregionen. Die wichtigsten Volkswirtschaften der Region haben Mühe, eine weitere Phase der Rezession zu vermeiden. Trotz der konjunkturellen Probleme kehren die Kapitalströme in europäische Immobilien wieder auf ein annähernd dem 10-Jahres-Durchschnitt entsprechendes Niveau in Höhe von €120-150 Mrd. p.a. zurück. Das Immobilienkapital konzentriert sich dabei immer noch sehr stark auf Core-Investitionen in London, Paris und Stockholm und einigen wenigen wichtigen Immobilienhochburgen in Deutschland. Die Strategien der Investoren haben sich in den letzten sechs Monaten nicht wesentlich verändert, jedoch stoßen ertragsstärkere Strategien zunehmend auf Interesse. Obwohl die Spreads schmäler werden, bieten Debt-Investments immer noch eine attraktive Investment-Chance. Denn die Turbulenzen bei den europäischen Banken aufgrund von angespannten Bilanzen und regulatorischen Änderungen haben diese zu Sparmaßnahmen und zur Konzentration auf die Vergabe erstrangiger Kredite für qualitativ hochwertige Immobilien in ihren einheimischen Märkten gezwungen. In Folge dessen sind Mezzanine-Darlehen nur noch über eine Handvoll Spezialanbieter erhältlich.

Die Nachfrage nach Mezzanine-Darlehen und der Finanzierung von Projektentwicklungen ist hoch, sodass Kreditgeber Value-Add-Erträge erzielen können – bei sehr viel weniger Risiko als bei Immobilien, die mit konventionellem Eigenkapital finanziert werden. Großbritannien und Deutschland sind diesbezüglich sichere Investment-Destinationen, da die Rechtssysteme Kreditgebern ausreichend Schutz gewähren. Weitere Kreditgeber drängen auf den Markt, insbesondere Versicherungsgesellschaften, doch diese konzentrieren sich eher auf die Vergabe erstrangiger Darlehen als auf Mezzanine-Darlehen, da bei diesen profunde Immobilien-Underwriting Expertise gefragt ist.

Neben interessanten Investitionschancen im Debt-Investment Bereich bieten sich in Teilen Osteuropas selektive Invesitionsgelegenheiten, da der Bestand an modernen Immobilien in Polen und der Tschechischen Republik, den beiden stärksten Volkswirtschaften in der Teilregion, immer noch begrenzt ist und sich die Projektentwicklungs-Aktivitäten derzeit auf niedrigem Niveau befinden.

Auch in einigen Nischen-Sektoren bieten sich attraktive Investmentchancen: Studentenwohnungen zum Beispiel erweisen sich als relativ rezessionssicher. Und Erweiterungsprojekte namhafter Budget-Hotel-Ketten sind ebenfalls ein Markt, auf dem Investoren sich gute, langfristige laufende Erträge sichern können.

Vor dem Hintergrund des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes nehmen immer größere Kapitalströme Europa ins Visier, um von den konjunkturellen Problemen profitieren zu können. Investoren rechnen z.B. zu Recht damit, dass „Trophy“-Immobilien in Süd-Europa zu interessanten Abschlägen erhältlich sein werden. Allerdings wird für solche Investments in der näheren Zukunft noch viel Geduld nötig sein, da die Preiserwartungen der Verkäufer immer noch deutlich über dem liegen, was Käufer bieten können und wollen.


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