News RSS-Feed

17.07.2013 Immobilienexperten betrachten Green Leases und Gebäudezertifizierungen zunehmend als wertbildenden Faktor

Die internationale Rechtsanwaltskanzlei DLA Piper hat am 15. Juli 2013 zusammen mit der Kenneweg Property Personalberatung den ImmobilienStammtisch Rhein/Ruhr am Kölner DLA Piper-Standort veranstaltet. Thema waren diesmal die „Green Leases“ – also gemäß nachhaltiger Kriterien bewirtschaftete Gebäude – sowie die Immobilienzertifizierung. Auf der Veranstaltung wurden die Kernpunkte der „grünen“ Vertragsgestaltung mit über 90 Marktteilnehmern aus der Immobilienwirtschaft diskutiert und Regelungsbeispiele aus der Praxis mit konkreten Handlungsempfehlungen vorgestellt. Darüber hinaus berichtete ein Experte des Immobiliendienstleisters Cushman & Wakefield von Immobilienzertifikaten der zweiten Generation.

„Green Building“ ist derzeit in erster Linie auf Neubauten und Premium-Objekte beschränkt“, sagt Dr. Markus Beaumart, Partner bei DLA Piper in Köln. „Wir erwarten aber, dass diese Fragen in Zukunft auch für weitere Immobiliensegmente stark an Bedeutung gewinnen, nicht zuletzt, weil neue und zertifizierte Objekte Druck auf in die Jahre gekommene Bestandsobjekte auslösen. Die Zertifizierung ist also auf dem besten Wege, ein wertbildender Faktor zu werden.“

Christiane Conrads, Senior Associate bei DLA Piper in Köln, ist der Meinung, dass sich wohl nicht alle „grünen“ Regeln in Mietverträgen durchsetzen werden: „Die Diskussion ist derzeit in vollem Gange. Standard werden aber wohl nur solche ‚grünen‘ Regelungen, die ein Höchstmaß an Umwelt- und Nutzerfreundlichkeit schaffen, ohne dabei den Faktor der Wirtschaftlichkeit zu vernachlässigen.“ Entscheidend sei dabei nach Meinung Conrads nicht die bloße Zahl der Regelungen: „Schon wenige sinnvolle ‚grüne‘ Regelungen sind allerdings ausreichend, um von einem Grünen Mietvertrag sprechen zu können.“

Jens Böhnlein, Partner bei Cushman & Wakefield, ist gespannt auf die weitere Entwicklung: „Leuchtturmprojekte der ersten Generation haben zur Akzeptanz von Green-Building-Zertifikaten im Markt geführt. Doch erst die jetzt heranwachsende zweite Generation wird zeigen, ob Zertifikate auch in der breiten Masse des Bestandes Wirkung entfalten können. In diesem Fall werden sie Lebenszyklus und Wertschöpfung von Immobilien nachhaltig beeinflussen.“

Nachhaltige Gebäude liegen im Trend. Das spiegelt sich sowohl in der Bauphase als auch immer häufiger in den Mietverträgen. Die Überwachung der Nachhaltigkeit in Bau- und Architektenverträgen stellt besondere Anforderungen an den Bauherrn und Architekten. Green Leases erfordern einen Regelungskatalog, der auf die Bedürfnisse der Nutzer und die Besonderheiten des Objekts abgestimmt ist. Nur so können der Werterhalt und sogar eine Wertsteigerung der Immobilie während der Nutzungsphase erreicht werden.

Zum Hintergrund der Veranstaltung

Die Veranstaltungsreihe „ImmobilienStammtisch Rhein/Ruhr“, die in Köln bereits zum 35. Mal durchgeführt wurde, hat den Zweck, ein Netzwerk unter Immobilienexperten und Verbandsvertretern aller Teilbereiche der gewerblichen Immobilienwirtschaft aus der Region Rhein/Ruhr (und darüber hinaus) aufzubauen und bietet eine Plattform zum fachlichen Informationsaustausch. Regelmäßige Treffen an wechselnden Standorten (in der Regel Duisburg, Düsseldorf, Essen und Köln) – immer verbunden mit immobilienwirtschaftlichen Vorträgen namhafter Referenten und/oder Podiumsdiskussionen – dienen seit 2009 dazu, neue und alte Kontakte in ungezwungener Atmosphäre zu vertiefen.


Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!