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05.07.2013 Commerzbank-Deal rettet Halbjahresergebnis am Frankfurter Büromarkt

Der Flächenumsatz am Frankfurter Büromarkt summierte sich im 1. Halbjahr 2013 auf etwa 199.500 m² und damit nur knapp 5 % weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. „Die nackten Zahlen lesen sich gut, aber das tatsächliche Marktgeschehen war eher verhalten“, so Marco Mallucci, Regional Director und bei Savills verantwortlich für das Bürovermietungsgeschäft in Frankfurt. Dass der Halbjahresumsatz trotzdem fast das Vorjahresniveau erreichte, liegt vor allem daran, dass die Commerzbank kürzlich 46.000 m² in ihrem eigenen Objekt – dem ehemaligen Sitz der Deutschen Börse – bezog.

Für den unterdurchschnittlichen Flächenumsatz lassen sich mehrere Gründe anführen. Auf der Nachfrageseite schlagen die längeren Abschlusszeiten zu Buche. Hinzu kommt, dass vom Finanzsektor nach wie vor keine Impulse ausgehen. Aber auch auf der Angebotsseite lassen sich Ursachen für den niedrigen Flächenumsatz ausmachen: „Vor allem im kleineren Bereich gibt es zu wenig gutes Produkt, so dass die Nutzer zum Teil keine attraktive Alternative zur Verlängerung ihrer existierenden Verträge haben“, weist Mallucci auf Flächenengpässe im hochwertigen Segment hin. Da die Unternehmen hinsichtlich der Flächenqualität zunehmend anspruchsvoller werden, kommt dieser Mangel umso stärker zum Tragen.

Nicht nur im hochwertigen Flächensegment, auch insgesamt war der Leerstand weiter rückläufig. Ende Juni lag die Leerstandsquote bei 12,4 % und damit mehr als zwei Prozentpunkte unter ihrem Vorjahreswert. Hinzu kommt, dass mehr als ein Drittel dieser leer stehenden Flächen de facto zum nicht mehr marktgängigen Sockelleerstand gerechnet werden können, so dass das verfügbare Flächenangebot entsprechend kleiner ausfällt.

Obwohl qualitativ hochwertige Flächen in einigen Teilmärkten also bereits knapp werden und die Ansprüche der Nutzer weiter steigen, findet spekulative Projektentwicklung nach wie vor nicht statt. Die Banken sind trotz der günstigen Rahmenbedingungen weiterhin nicht bereit ins Risiko zu gehen und alternative Kapitalgeber stehen (noch) nicht parat. Dies führt dazu, dass die Schere zwischen dem Bedarf an hochwertigen Büroflächen und der Neubauaktivität weiter auseinandergeht. So sind die in diesem Jahr zur Fertigstellung anstehenden bzw. bereits realisierten Projekte – insgesamt knapp 200.000 m² – bereits zu etwa 80 % vermietet.

Da noch einige große Gesuche am Markt sind, wo wahrscheinlich noch im laufenden Jahr Verträge unterzeichnet werden, hält Savills trotz des schwachen Halbjahresergebnisses an seiner Umsatzprognose von 450.000 m² für 2013 fest. Die Spitzenmiete – Ende Juni bei 37,50 EUR/m² – dürfte aufgrund einiger Projektanmietungen im weiteren Jahresverlauf noch etwas steigen, wohingegen die Durchschnittsmiete auf ihrem aktuellen Niveau von 17,75 EUR/m² verharren dürfte.


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