News RSS-Feed

02.07.2013 Deutscher Gewerbeinvestmentmarkt weiter in Fahrt

Im ersten Halbjahr 2013 wurden insgesamt knapp 13,1 Mrd. € in deutsche Gewerbeimmobilien investiert. „Nach einem schwungvollen Jahresauftakt setzte sich das rege Marktgeschehen in den Monaten April bis Juni fort. Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir ein um 39 Prozent höheres Transaktionsvolumen verzeichnen“, sagt Ignaz Trombello, Head of Investment von Colliers International Deutschland. „Deutschland genießt bei nationalen wie internationalen Immobilieninvestoren damit neben Großbritannien weiterhin das höchst Vertrauen in der EMEA-Region“, ergänzt er. Knapp 3,5 Mrd. € bzw. 27 % des bundesweit angelegten Kapitals stammten von internationalen Investoren. Erwähnenswert ist hier der Verkauf des Frankfurter Bürohochhauses Gallileo von der Commerzbank an einen für mehrere südkoreanische institutionelle Investoren aufgelegten Spezialfonds der IVG für über 250 Mio. € im zweiten Quartal. Das Volumen der Paketverkäufe summierte sich zum Ende des ersten Halbjahres ebenfalls auf rund 3,5 Mrd. €. Mit einem Volumen von ca. 480 Mio. € ist das im ersten Quartal veräußerte Prime-Portfolio deutschlandweit die bislang größte gewerbliche Transkation im laufenden Jahr. Bei den Einzelverkäufen ist es der von Art-Invest Real Estate für über 400 Mio. € erworbene Düsseldorfer Kö-Bogen. Der Bürokomplex Skyper, der im zweiten Quartal für über 300 Mio. € von Allianz Real Estate gekauft wurde, reiht sich ebenfalls in die Liste der größten Transaktionen des Jahres 2013 ein.

An Büroimmobilien ist kein Vorbeikommen
Büroimmobilien standen bei den Anlegern auch im ersten Halbjahr 2013 ganz oben auf den Einkaufszetteln. Bundesweit gut 5,9 Mrd. € bzw. 45 % des Transaktionsvolumens entfielen auf diesen Immobilientyp. In den sechs untersuchten Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, München und Stuttgart lagen die Marktanteile von Büroimmobilien meist deutlich höher und reichten von 45 % in Düsseldorf bis 84 % in Frankfurt. Mit deutschlandweit rund 3,6 Mrd. € bzw. 27 % Marktanteil folgten Einzelhandelsimmobilien auf dem zweiten Platz. In Logistik- und Industrieimmobilien wurden etwa 1,1 Mrd. € angelegt und damit fast doppelt so viel wie vor einem Jahr. Ihr Marktanteil lag bei gut 8 %.

Immobilienfonds und Privatanleger mit höchstem Investitionsvolumen
Offene Immobilienfonds sowie vor allem Spezialfonds investierten in den ersten sechs Monaten des Jahres rund 3,3 Mrd. € in deutsche Gewerbeimmobilien. Dies entspricht einem Marktanteil von 25 %. Die vielfach involvierten Spezialfonds waren dabei oftmals für Versorgungswerke sowie Staats- und Pensionsfonds tätig. Diese investierten allerdings auch direkt in Immobilien und erreichten mit einem Anlagevolumen von etwa 1,1 Mrd. € einen Marktanteil von ca. 9 %. Davor platzierten sich noch Privatanleger und Family Offices sowie Projektentwickler mit Investitionsvolumina von rund 1,5 Mrd. € bzw. gut 1,1 Mrd. €. „Die Attraktivität deutscher Gewerbeimmobilien vor allem für sicherheitsorientierte Anleger aus dem In- und Ausland ist angesichts des Mangels an renditestarken Alternativen weiterhin ungebrochen“, sagt Ignaz Trombello.

Mehr als die Hälfte des Anlagevolumens fließt in die Top-Standorte
Das auf die sechs untersuchten Immobilienzentren entfallende Transaktionsvolumen betrug Ende des ersten Halbjahres etwa 6,9 Mrd. €. „Damit nahm das Investitionsvolumen um rund 51 % zu, obwohl das Angebot an Premium-Immobilien in den Top-Standorten begrenzt und aufgrund der hohen Nachfrage teuer ist“, betont Andreas Trumpp, Head of Research bei Colliers International Deutschland. Die meisten Anlegergelder in der dicht beisammen liegenden Spitzengruppe flossen mit ca. 1,6 Mrd. € nach Frankfurt (+124 % gegenüber dem Vorjahr). Die Bankenmetropole profitierte dabei v.a. von dem auf Frankfurt entfallenden Teil des Prime-Portfolios sowie den genannten Verkäufen des Skypers und des Gallileos. Dicht hinter Frankfurt folgten Berlin (+91 %) und München (-6 %) mit jeweils rund 1,5 Mrd. €. Die Transaktionsvolumina in Hamburg (+39 %) und Düsseldorf (+161 %) lagen mit 970 bzw. 940 Mio. € deutlich über den Vorjahreswerten. In Düsseldorf ist die Steigerung vor allem auf die Verkäufe des Kö-Bogens sowie des Stadttors zurückzuführen. In Stuttgart lag das Transaktionsvolumen mit 427 Mio. € (-2 %) etwa auf dem Vorjahresniveau. „Erstklassige Büroimmobilien in den Top-Lagen der sechs untersuchten Städte sind rar gesät. Aus diesem Grund haben sie sich im Vergleich zum Vorjahr teilweise noch einmal verteuert“, sagt Andreas Trumpp. In München (-25 Basispunkte) lag die Spitzenrendite bei 4,25 %. In Düsseldorf (5,10 %) und Stuttgart (5,20 %) lag sie um 10 und in Frankfurt (5,15 %) um 5 Basispunkte niedriger. Keine Veränderung gab es hingegen in Hamburg (4,70 %) und Berlin (5,00 %).

Ausblick: Gute gefüllte Dealpipeline auch im zweiten Halbjahr
„Das Transaktionsgeschehen blieb auch im zweiten Quartal wie erwartet sehr rege, und die Vorzeichen für eine Fortsetzung dieser Entwicklung im weiteren Jahresverlauf stehen sehr gut“, fasst Ignaz Trombello zusammen. „Das Marktgeschehen wird vor allem vom anhaltend niedrigen Zinsniveau und dem ungebrochenen Nachfrageüberhang nach Core-Immobilien beeinflusst. Aufgrund der gut gefüllten Pipeline von großvolumigen Objekten und Portfolios, deren Verkauf wir in der zweiten Jahreshälfte erwarten, halten wir ein bundesweites Transaktionsvolumen von über 25 Milliarden Euro für realistisch“, ergänzt er.


Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!