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01.07.2013 Investmentmärkte weiterhin sehr dynamisch

Im ersten Halbjahr 2013 wurden bundesweit rund 13,15 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien angelegt – knapp 36 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).

„Mit gut 6 Milliarden Euro zeigte sich auch das zweite Quartal sehr stark und schließt nahtlos an das außergewöhnliche Auftaktquartal (7 Mrd. €) an“, erklärt Piotr Bienkowski, Vorsitzender der Geschäftsführung von BNP Paribas Real Estate Deutschland. „Die Investmentmärkte zeigen sich damit völlig unbeeindruckt von der nur moderaten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung des ersten Halbjahrs. Die unverändert niedrigen Zinsen, wenig Alternativen bei sicheren Anlagen, kauffreudige Verbraucher, anziehende Frühindikatoren und ein unverändert stabiler Arbeitsmarkt bilden ein für Investoren weiterhin ausgesprochen attraktives Umfeld, das in Europa seinesgleichen sucht. Vor dem Hintergrund ist es auch nicht verwunderlich, dass wir das beste erste Halbjahr der vergangenen fünf Jahre gesehen haben.“

Das hervorragende Ergebnis wurde sowohl von Einzeldeals, die auf einen Anteil von 75 Prozent am Gesamtumsatz kommen und um 27 Prozent zulegen konnten, als auch von Portfoliotransaktionen getragen. Mit 70 Prozent wurde hier das Vorjahresergebnis deutlich gesteigert. Zu den größten Transaktionen zählten dabei die Verkäufe des Prime-Portfolios (rund 480 Mio. €), eines SEB-Portfolios (etwa 420 Mio. €) sowie des QMH-Hotelportfolios (rund 300 Mio. €). Erwähnenswert ist, dass zunehmend auch wieder Portfolioverkäufe zu beobachten sind, die einem value add oder opportunistischem Anlageprofil entsprechen. Bei den Portfoliotransaktionen hatten ausländische Anleger einen Anteil von fast 50 Prozent am Gesamtumsatz.

Weiterhin am beliebtesten sind Büroimmobilien, auf die 42 Prozent des Transaktionsvolumens entfallen. Mit rund 28 Prozent folgen Einzelhandelsobjekte unverändert auf dem zweiten Platz. Um mehr als die Hälfte zulegen konnten Logistikimmobilien, die für 10 Prozent des Ergebnisses verantwortlich zeichnen. Nicht zuletzt aufgrund des großen Portfoliodeals konnten auch Hotelinvestments ihren Anteil auf etwa 6 Prozent steigern. Knapp 29 Prozent des Umsatzes tätigten ausländische Käufer, die absolut betrachtet ebenfalls deutlich mehr angelegt haben. Bemerkenswert ist, dass rund ein Viertel davon durch Anleger aus dem Nahen Osten und Asien investiert wurde.

„Auch an den Big-Six-Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München liegt das Investitionsvolumen um 60 Prozent über dem Vorjahresergebnis und erreicht insgesamt gut 7,45 Milliarden Euro. Im langfristigen Vergleich ist dies das zweitbeste erste Halbjahr, das jemals registriert wurde“, betont Sven Stricker, Head of Investment bei BNP Paribas Real Estate Deutschland. Erfreulich ist, dass sich die positive Entwicklung an allen Standorten vollzog. An die Spitze setzte sich Frankfurt mit gut 1,7 Milliarden Euro (plus 95 %), gefolgt von Berlin mit gut 1,54 Milliarden Euro (plus 48 %) und München mit fast 1,53 Milliarden Euro (plus 10 %). Aber auch Hamburg (1,2 Mrd. €, plus 68 %) verzeichnete ein außergewöhnlich gutes erstes Halbjahr. Die mit Abstand größte Steigerung wurde in Düsseldorf registriert (plus 180 %), wo im ersten Halbjahr knapp 1,1 Milliarden Euro investiert wurden. Damit kann Düsseldorf erstmalig bereits in den ersten sechs Monaten die Milliarden-Euro-Grenze durchbrechen und bewegt sich auf Augenhöhe mit den anderen großen Standorten. Dazu beigetragen hat nicht zuletzt der Verkauf großer Core-Objekte wie des Kö-Bogens oder des Stadttors. Deutlich weniger (359 Mio. €) wurde in Köln investiert. Trotzdem konnte das Vorjahresergebnis um 50 Prozent gesteigert werden.

Die Bürorenditen sind im zweiten Quartal 2013 in allen Städten stabil geblieben. Damit sind Top-Immobilien nach wie vor in München mit 4,60 Prozent am teuersten, gefolgt von Hamburg mit 4,70 Prozent und Frankfurt mit 4,75 Prozent. Kurz dahinter folgen Berlin mit einer Netto-Spitzenrendite von 4,80 Prozent und Düsseldorf mit 4,90 Prozent. Einziger Standort mit einer Rendite von über 5 Prozent bleibt Köln mit 5,20 Prozent. Aufgrund des immensen Nachfragedrucks im Core-Segment ist allerdings nicht auszuschließen, dass die Spitzenrenditen im weiteren Jahresverlauf vereinzelt noch weiter nachgeben können.

Ausblick

Auch für das zweite Halbjahr zeichnen sich weiterhin lebhafte Investmentmärkte und hohe Umsatzvolumina ab. „Die Nachfrage nach Core-Immobilien ist ungebrochen hoch und kann durch das vorhandene Angebot nicht gedeckt werden. Nach wie vor drängen neue ausländische Investoren, zunehmend auch eigenkapitalstarke Anleger aus Asien, auf den deutschen Markt. Gleichzeitig beobachten wir auch eine leicht steigende Investitionsbereitschaft bei value add und sogar opportunistischen Produkten, was sich auch weiterhin in Portfoliotransaktionen niederschlagen dürfte. Vor diesem Hintergrund werden wir 2013 einen überproportional hohen Investmentumsatz erzielen. In Abhängigkeit von der Entwicklung der Finanzierungsmöglichkeiten, die teilweise als Bremse für einen noch höheren Umsatz wirken, erscheint ein Investitionsvolumen von 25 bis zu 30 Milliarden Euro möglich“, fasst Bienkowski die Aussichten zusammen.


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