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01.07.2013 Transaktionsvolumen von 6,14 Mrd. Euro am Wohnungsportfoliomarkt

Der Trend zur Wohnimmobilie hält auch bei institutionellen Investoren weiter an und zählt damit zur beliebtesten Anlageklasse auf dem deutschen Immobilienmarkt. Mit einem Transaktionsvolumen von rund 6,14 Milliarden Euro in Wohnpakete und Wohnanlagen ab einer Größenordnung von mindestens 50 Wohneinheiten – ohne etwaige Börsengänge oder Kapitalerhöhungen – wurde nach Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE zur Jahresmitte 2013 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur unwesentlich weniger investiert (-6 Prozent), jedoch zeichnet sich schon jetzt ab, dass das gesamte Transaktionsvolumen 2013 angesichts einer gut gefüllten Investmentpipeline wieder an das sehr gute Vorjahresergebnis heranreichen, wenn nicht sogar übersteigen wird.

Nachdem im ersten Quartal 2013 rund 1,69 Milliarden Euro in hiesige Wohnportfolios investiert wurden, erhöhte sich das Investitionsvolumen infolge des Verkaufs der BayernLB-Wohnungstochter GBW an ein Konsortium aus insgesamt 14 Versorgungswerke, acht Versicherungen, drei Sparkassen und zwei Pensionskassen unter der Führung der Patrizia als zukünftigem Investment- und Asset-Manager sowie weiteren Großtransaktionen verschiedener überwiegend börsennotierter Anlagegesellschaften um zusätzliche 4,45 Milliarden Euro. Dementsprechend zählten Versicherungen/Pensionskassen mit 42 Prozent und börsengelistete Immobilienunternehmen mit 25 Prozent – darunter der Erwerb von drei Portfolios in Berlin mit ca. 13.000 Wohneinheiten durch die Deutsche Wohnen AG sowie drei Investments mit zusammen rund 7.900 Wohneinheiten durch die Adler Real Estate – gefolgt von Asset- und Fondsmanagern mit 12 Prozent zu den aktivsten Investorengruppen. Hierunter fallen auch die drei Wohnpakete mit zusammen ca. 11.400 Wohneinheiten, die die CORESTATE Capital AG überwiegend im Ruhrgebiet bzw. dem norddeutschen Raum erworben hat. Damit belief sich der Anteil der in der Schweiz domizilierten Investoren auf gut zehn Prozent am gesamten Transaktionsvolumen.

Insgesamt konnten in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 85 Transaktionen registriert werden, bei denen über 91.000 Wohneinheiten und rund 5,9 Millionen Quadratmeter Wohnfläche den Eigentümer wechselten, wobei das Gros der Investoren, gemessen am Transaktionsvolumen, zu 74 Prozent aus dem Inland stammt.

Neben dem Milliarden-Deal der BayernLB-Wohntochter mit insgesamt ca. 32.000 Wohneinheiten konnten in der ersten Jahreshälfte 12 weitere Transaktionen mit einem Investmentvolumen von jeweils mehr als 100 Millionen Euro registriert werden. Im gleichen Vorjahreszeitraum gab es nur elf Transaktionen dieser Größenordnung.

Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment bei CBRE in Deutschland:
„Neben dem Trend hin zu größeren Paketen, beobachten wir aktuell auch ein gestiegenes Interesse vor allem seitens offener Immobilien- und Spezialfonds sowie Versicherungen an kleineren, qualitativ hochwertigen Portfolios und Projektentwicklungen, die sich überwiegend in den Metropolen und den angrenzenden Speckgürteln befinden. Infolgedessen ist der durchschnittliche Kaufpreis pro Wohneinheit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 28 Prozent gestiegen. Da sich jedoch das Angebot im Core-Segment immer weiter einengt, widmen sich institutionelle Investoren zwangsläufig zunehmend management-intensiveren Produkten in den stark nachgefragten deutschen Top-Standorten und prosperierenden Regionalzentren. Aber auch B-Standorte z.B. im bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen oder im norddeutschen Raum rücken vermehrt in den Anlagefokus.“

„Weiterhin ist Berlin der gefragteste Investmentstandort in Sachen Wohnimmobilien, auf den in der ersten Jahreshälfte gut ein Viertel des gesamten Transaktionsvolumens entfallen ist. Jedoch dünnt sich auch hier das Angebot an Core-Investments im Bereich von Portfolien und attraktiven Zinshäusern weiter aus, so dass auch wieder mehr sanierungsbedürftige Objekte in weniger zentral gelegenen Bezirken Berlins nachgefragt werden“, ergänzt Michael Schlatterer, Team Leader Residential Valuation bei CBRE in Berlin.

„Die hohe Nachfrage seitens institutioneller Investoren und privater Anleger hat im Bereich der Mehrfamilienhäuser als Kapitalanlageprodukt in den großen Investmentzentren zuletzt zu weiter steigenden Kaufpreisen und sinkenden Ankaufsrenditen geführt. Derzeit liegt die anfängliche Nettorendite für Bestandsobjekte zwischen 4,20 Prozent in München und 5,00 Prozent in Köln; für Neubauprodukte ist für das Gros der Top 7-Standorte weiterhin eine Nettorendite von unter vier Prozent zu veranschlagen. Es ist angesichts der derzeitigen Rahmendaten auch nicht davon auszugehen, dass sich dies in absehbarer Zeit ändern wird“, so Schlatterer weiter.

„Angesichts der weiterhin sehr guten Fundamentaldaten der deutschen Wirtschaft und dem großen Interesse nationaler wie internationaler Investoren am Immobilienmarkt Deutschland und hierbei vor allem am Markt für Wohnportfolios erwarten wir vor dem Hintergrund einer gut gefüllten Investmentpipeline mit einigen großvolumigen, management-intensiveren Immobilienportfolios für das Gesamtjahr 2013 ein Transaktionsvolumen, das sogar über dem hervorragenden Ergebnis des Vorjahrs liegen könnte“, so Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland in seinem Fazit.


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