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24.06.2013 Neustart auf der Hamburger Spiegel-Insel

Auf dem als Spiegel-Insel bekannt gewordenen Hamburger Areal zwischen der Willy-Brandt-Straße im Norden, dem Dovenfleet und dem Zollkanal im Süden und der Brandstwiete im Westen stehen zwei denkmalgeschützte Bürohochhäuser des Hamburger Architekten Werner Kallmorgen. Das erste entstand 1967 für IBM und ist zum Unternehmen passend als Hollerith-Lochkarte gestaltet. Das zweite stammt aus dem Jahr 1969 und wurde nach Bauhaus-Art für DER SPIEGEL errichtet. Seit 1996 nutzte das Nachrichtenmagazin beide Gebäude als Redaktions- und Verlagshaus. Im Jahr 2011 bezog DER SPIEGEL sein neues Domizil in der HafenCity – seither standen die Hochhäuser, mittlerweile verbunden durch Flachbauten mit Empfangsbereich und Kantine, leer.

Schon vor seiner Zeit als Spiegel-Insel war das Areal, das heute die HafenCity und die Hamburger Innenstadt miteinander verbindet, von großer Bedeutung. Bevor in den 1920er und 1930er Jahren nordöstlich angrenzend das Kontorhausviertel aufgebaut wurde, war 1885/86 mit dem Dovenhof am Dovenfleet bereits das erste Kontorhaus Hamburgs errichtet worden. Parallel dazu entstand seit 1883 die Speicherstadt, quasi das Lagerquartier zum Kontorhausviertel. Ihre berühmten Rotklinker „Chilehaus“, „Meßberghof“, „Sprinkenhof“ und „Montanhof“ sind in den 1950er Jahren aufwändig restauriert worden (übrigens ebenfalls durch den Architekten Werner Kallmorgen). Der Dovenhof musste 1967 dem Ausbau der Ost-West-Straße (heute Willy-Brandt-Straße) weichen. Von 1991 bis 1994 entstand er auf der gegenüberliegenden Straßenseite neu – als Neuer Dovenhof.

Das Projekt
HOCHTIEF Solutions HTP plant auf dem zirka 7 700 Quadratmeter großen Areal ein neues Büroquartier – die Hamburg Heights. Dafür sollen zunächst die beiden unter Denkmalschutz stehenden Hochhäuser saniert und in heutigen Standard versetzt werden. Darüber hinaus sollen auch neue Bürohäuser entstehen, die das vorhandene Ensemble sinnvoll und stilsicher ergänzen. Neben dem Schwerpunkt Büroflächen soll in den Hochhäusern auch Platz für andere Nutzungsarten wie Gastronomie und Einzelhandel oder Freizeiteinrichtungen geschaffen werden. Geprüft wird zurzeit auch die Möglichkeit, Flächen für Wohnungen einzurichten.

Die städtebauliche Kubatur und Architektur der geplanten Neubauten stehen noch nicht endgültig fest. 2009 wurde von dem damaligen Eigentümer in Abstimmung mit der Stadt Hamburg ein Wett-bewerb durchgeführt. Die Ergebnisse dieses Wettbewerbs bilden nun die Grundlage für die Planung der Neubebauung.

Das Konzept
Die Hamburg Heights sollen in zwei Bauabschnitten realisiert werden. Insgesamt sind vier Baukörper vorgesehen. Auf dem gesamten Grundstück ist eine Tiefgarage geplant, die von der Straße Dovenfleet erschlossen werden soll.

Der erste Bauabschnitt umfasst die Revitalisierung des Spiegel-Redaktionsgebäudes, künftig Heigth1, und des IBM-Hochhauses (und späteren Spiegel- Verlagshauses), künftig Height2. Die beiden bisher als Verbindungsgebäude genutzten Flachbauten sollen abgerissen und im zweiten Bauabschnitt durch die Neubauten Height3 und Height4 ersetzt werden. Die Fertigstellung der Revitalisierung im ersten Bauabschnitt ist für Anfang 2015 geplant. Der zweite Bauabschnitt wird sich zeitlich an die Fertigstellung der Bestandsgebäude anschließen.

Die Bestandsgebäude
In den beiden Bestandsgebäuden ist jeweils ein repräsentativ gestaltetes Foyer geplant. Der Eingang und die Adresse von Height1 liegen an der Brandstwiete. Height2 erhält den Eingang und die Adresse an der Willy-Brandt-Straße. Die Erschließung der Bürogeschosse erfolgt jeweils vom Foyer aus über den zentralen Kern mit Aufzug und Treppe. Daran schließen sich in der Gebäudemitte die Sanitärkerne, Teeküchen und kleine Abstellflächen an. Der Empfang kann je nach Mieterwunsch angeordnet werden. Aufgrund der schmalen Grundrisse mit 14 beziehungsweise 12 Meter Gebäudetiefe werden alle Ebenen natürlich belichtet. Jede Etage kann in zwei gleichwertige Mieteinheiten separiert werden. Es können aber auch mehrere Geschosse zu einer Einheit zusammengeschlossen werden. Alle Etagen lassen sich gemäß individueller Ansprüche in verschiedene Büroformen und variabel unterteilen: Großraum-, Open Space- und klassische Zellenbüros. Die hohe Varianz in der Flächenaufteilung macht Height1 und Height2 sowohl für Großmieter als auch für Unternehmen mit geringerem Flächenbedarf ab 275 beziehungsweise 210 Quadratmetern interessant.

In den Erdgeschossen sind jeweils ein bis zwei Gewerbeeinheiten eingeplant, die zum Beispiel für Gastronomie genutzt werden könnten. Im Untergeschoss von Height1 (Spiegel-Redaktionsgebäude) befindet sich zudem ein Schwimmbad, das auch zu einer Bar oder zu einer Club-Location umgebaut werden könnte. Beide Gebäude sollen nach der Revitalisierung nach dem Silber-Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) oder nach einem vergleichbaren Nachhaltigkeitssiegel zertifiziert werden.

Der Standort
Das Projekt Hamburg Heights liegt im Stadtteil Hamburg-Altstadt zwischen Jungfernstieg (Binnenalster) und Überseequartier (HafenCity). Dieser Bereich der Hamburger Altstadt hat sich in den letzten Jahren zu einer Verbindungsachse entwickelt und an Bedeutung gewonnen.

Durch die Insellage des Grundstücks sind die Hamburg Heights aus allen Richtungen besonders gut zu sehen. Von allen Häusern aus öffnet sich eine einzigartige Aussicht auf den Hamburger Hafen, die Speicherstadt, das Kontorhausviertel sowie das Rathaus und die Hamburger Innenstadt bis hin zur Alster.

Der Zeitplan
Revitalisierung: Baubeginn: frühestens 02 / 2014, Baufertigstellung: frühestens 02 / 2015, Neubau: Im Anschluss an die Revitalisierung der Hochhäuser nach Baurechtsschaffung

Daten und Fakten (Zirka-Angaben der Planungsgrundlagen)

Grundstücksgröße gesamt: 7 700 m²

Height 1 (ehemaliges Spiegel-Hochhaus)
Baujahr: 1969
Gebäudehöhe: 45 m
Gebäudetiefe: 14 m
Geschosszahl: 12 Büroetagen zzgl. EG und UG
Bruttogrundfläche o.i: 8 100 m²
Mietfläche: 7 150 m²
Mietfläche pro Etage: 550 m²
Tiefgaragenstellplätze: 25 Stück
Nutzung: Büro (1-2 Gewerbeeinheiten im EG möglich)

Height 2 (ehemaliges IBM-Hochhaus)
Baujahr: 1967
Gebäudehöhe: 62 m
Gebäudetiefe: 12 m
Geschosszahl: 16 Büroetagen zzgl. EG und UG
Bruttogrundfläche o.i: 8 750 m²
Mietfläche: 7 225 m²
Mietfläche pro Etage: 425 m²
Tiefgaragenstellplätze: 27 Stück
Nutzung: Büro (1-2 Gewerbeeinheiten im EG möglich)



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