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12.06.2013 Energieeffizienz wird für Österreichs Wohnungssuchende immer wichtiger

Die verpflichtende Information über die Energieeffizienz bei Verkauf oder Vermietung von Wohnungen hat zu einem steigenden Energie- und Umweltbewusstsein der Konsumenten beigetragen. Sechs Monate nach Inkrafttreten des Energieausweisvorlage-Gesetzes 2012 zieht Sandra Bauernfeind, Leiterin der Abteilung Wohnimmobilien bei EHL Immobilien, einem von Österreichs führenden Immobiliendienstleistern, eine überwiegend positive erste Bilanz: „Die steigenden Energiepreise und die dadurch unvermeidliche Erhöhung der Heizkosten haben das Thema Energieverbrauch in den Blickpunkt gerückt und der Energieausweis hat diese Tendenz deutlich verstärkt.“ Insbesondere beim Wohnungskauf wird die Energieklassifizierung zu einem immer wichtigeren Kriterium.

Bauernfeind sieht jedoch auch einige Schwächen der aktuellen Regelung. Die verpflichtende Angabe der Energieeffizienzwerte in Inseraten sei ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. „Die verpflichtende Angabe der Energieeffizienzwerte in den Wohnungsinseraten führt zu Mehrkosten ohne irgendeinen Mehrwert für die Wohnungssuchenden. Und letzten Endes schlagen sich alle Kosten auch im Preis nieder.“ Das Kriterium „Energieeffizienz“ werde erst in einem späteren Stadium relevant.

„Niemand wird sich nur wegen eines guten Energieausweises auf ein Inserat melden oder umgekehrt sich über ein grundsätzlich interessantes Angebot wegen eines schlechten HWB-Werts nicht einmal informieren.“ Angaben zur Energieeffizienz im Beratungsgespräch und im schriftlichen Anbot seien hingegen sinnvoll und absolut ausreichend.

Bauernfeind berichtet außerdem, dass Wohnungssuchende die Kennzahlen oft nicht richtig interpretieren würden. „Die Klassifizierung und bildliche Darstellung läuft ja nach einem ähnlichen Schema wie bei Haushaltsgeräten, die mittlerweile jedem ein Begriff ist: A ist das Beste und kaum jemand würde heute mehr ein Gerät mit B oder einer noch schlechteren Klassifizierung kaufen. Da aber z. B. auch tadellos modernisierte Altbauwohnungen kaum über Klassifizierung C hinauskommen, entsteht hier oft ein ganz falscher Eindruck“. Wohnungssuchende müssten daher besser informiert werden, um die Angaben im Energieausweis richtig interpretieren zu können. Dabei sei nicht nur der Gesetzgeber, sondern auch die ganze Immobilienbranche gefordert, plädiert Bauernfeind für ein gemeinsames Vorgehen.


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