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07.06.2013 Dr. Aengevelt zum Wohnungsbaukonzept: Düsseldorf ist für alle da!

Am 06. Juni 2013 beschloss der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf mit breiter Mehrheit von CDU, FDP und Grünen die Umsetzung des Handlungskonzeptes „Zukunft. Wohnen. Düsseldorf“. Die Grundlagen des Konzeptes wurden im gleichnamigen Arbeitskreis seit Sommer 2012 erarbeitet. AENGEVELT wirkte hier von Anfang an mit. Danach sollen B-Plan-basierte Wohnungsneubauprojekte ab sofort einen Anteil von 20% sozial geförderter Wohnungen enthalten und weitere 20% mit preisgedämpften Kaltmieten von max. EUR 8,50 pro Quadratmeter. Aengevelt sieht sich damit in seiner Forderung „Wohnungsneubau statt Möhrenanbau“ voll bestätigt, denn die vom Rat vorgegebenen sozialorientierten Nutzungen und Mieten im Wohnungsneubau sind nicht im Stadtinneren ohne Verlust für den Investor zu realisieren, sondern ausschließlich durch gezielte Umnutzung von Ackerflächen im dezentralen Stadtgebiet, also nur über den Weg deutlich niedrigerer Grundstückspreise:

„In der letzten Dekade wuchs Düsseldorf um 22.000 Einwohner bzw. etwa 14.000 Haushalte. Der Wohnungsbestand erhöhte sich indessen „nur“ um etwa 9.000 Wohneinheiten. Bei dem Bevölkerungs-wachstum handelt es sich überwiegend um arbeits¬platzorientierte Zuwanderungen mit entsprech¬end solider Einkommensstruktur. Dennoch stellt das insbesondere in den gesuchten Wohnlagen anzieh¬ende Miet- und Kaufpreisniveau auch für die Neu¬bürger eine finanziell anspruchsvolle, zumeist gleich¬wohl lösbare Herausforderung dar.

Allerdings partizipieren die großen Bevölkerungsgruppen unterschiedlich stark am Wirtschaftsgeschehen: Zum Beispiel verfügen in Düsseldorf 18 Prozent bzw. rund 55.000 Haushalte über ein monatliches Nettoeinkommen von unter 1.100 Euro. Speziell diese Haushalte haben es bei knappem Angebot und steigendem Mietniveau zunehmend schwerer, angemessenen Wohnraum zu finden.

Vor diesem Hintergrund reicht es nicht, auf langfristige Auswirkungen des unausweichlichen demographischen Übergangs und deren quantitative „Entspannung“ am Wohnungsmarkt durch wieder abnehmende Haushaltszahlen zu setzen. Vielmehr werden jetzt Lösungen benötigt, um das fragile Sozialwesen, das eine Großstadt in seiner Gesamtheit braucht, nicht zu erodieren. Hier sind alle Beteiligten in Stadtverwaltung und Politik im Dialog mit Banken-und Immobilienwirtschaft gefordert.

Der interdisziplinäre Arbeitskreis „Zukunft. Wohnen. Düsseldorf“ ist dabei ein wichtiger Schritt auf einem hochkomplexen Weg. Dabei bestätigt in dem nun beschlossenen Handlungskonzept insbesondere der Punkt, dass bei Wohnungsneubauprojekten zukünftig ein Anteil von 20% auf Wohnungen mit max. EUR 8,50 Kaltmiete pro Quadratmeter entfallen müssen (der Arbeitskreis hatte EUR 10,-/m² vorgeschlagen), meine Forderung „Wohnungsneubau statt Möhrenanbau“, also die Umnutzung von Ackerland zu Wohnbauland. Denn aufgrund der moderateren Grundstückspreise bieten nur diese Flächen noch am ehesten die Chance für mietgünstigen Wohnungsbau im geforderten Rahmen. Eine von der Rheinischen Post im September 2012 durchgeführte Umfrage bei ihren Lesern zur von AENGEVELT vorgeschlagenen Umwandlung von Ackerflächen zu Wohnbauland wurde übrigens mit großer Mehrheit - 65% - befürwortet. Allerdings muss der Umnutzungsprozess angesichts der mehrjährigen Vorlaufphase für Planungs- und Genehmigungsverfahren bereits heute in Gang gesetzt werden!

Durch Umwandlung von Büro- zu Wohnflächen und Nachverdichtungen in geeigneten Innenhöfen lässt sich der dringend benötigte günstige Wohnraum dagegen aus technischen und/oder wirtschaftlichen Gründen nicht in der benötigten Größenordnung schaffen.“

(Statement von Dr. Wulff Aengevelt)


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