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05.06.2013 BFW fordert fachlichen Dialog statt Wahlkampfparolen

Heute wird der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen in der öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Stellung beziehen zum Bericht der Bundesregierung zur Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Deutschland. Als Experte der Immobilienwirtschaft wird er weiterhin zu den Anträgen der SPD für bezahlbares Wohnen in der sozialen Stadt und der Linksfraktion für einen „Neustart des sozialen Wohnungsbaus“ befragt. Die Linksfraktion hat zudem nachträglich einen Antrag zur Verbesserung der Wohn- und Mietsituation von Studierenden eingebracht, auf den der BFW mit seiner Studie „Studentisches Wohnen in Deutschland“ reagieren wird.

„Es ist von gesellschaftlichem Nutzen, wenn die private Immobilienwirtschaft am Markt tatkräftig agiert. Denn Mieten im preisgünstigen Segment, wie von vielen Parteien derzeit gefordert, können nur über ein gesundes Überangebot entstehen. Dafür sind baupolitische Rahmenbedingungen notwendig – steigende Anforderungen in der Energieeinsparverordnung oder staatliche Mietpreisregulierungen verhindern dagegen die Schaffung von neuem Wohnraum“, so Walter Rasch, Präsident des BFW Bundesverband Freier Immobilien und Wohnungsunternehmen.

Jüngst bestätigten zudem die Ergebnisse des „Zensus 2011 – Fakten zur Bevölkerung in Deutschland“, dass in den Ballungszentren kaum noch Aktivierungspotential von Wohnbeständen liegt. „Auch wenn regionale Unterschiede bestehen, vor allem in den schrumpfenden Regionen in Sachsen und Sachsen-Anhalt mit fast 10 Prozent Leerstand, sehen wir in Ballungszentren wie Hamburg mit 1,5 Prozent und sogar Berlin mit 3,3 Prozent Leerstand dagegen dringend Neubaubedarf. Hier wird deutlich, dass wir kaum aktivierungsfähige Altbestände haben, um mehr Wohnraum zu schaffen“ folgert Rasch.

„Um mehr Neubauvorhaben anzustoßen, sind mehr Investitionen nötig. Dafür braucht es ein breites Spektrum von Anlegern, die ein investitionsfreudiges Klima erwarten. Eine Vermögenssteuer oder Mietpreisbremsen schrecken Investoren dagegen ab – die Folge ist das Investment in andere Finanzmarktprodukte und damit das Aus für den Wohnungsbau“, so Rasch. Um preisgünstige Mieten zu erzielen sei es im Neubau auf kommunaler Ebene daher notwendig, dass die Sätze für die Grund- und Grunderwerbsteuer niedrig gehalten werden und bei der Flächenvergabe nicht über das Höchstgebot entschieden wird. Auch staatliche Verschärfungen in der Energieeinsparverordnung wirken sich preissteigernd aus. „Kurzfristig am effektivsten wäre die Erhöhung der linearen AfA von 2 auf 4 Prozent. Steuerliche Anreize wirken unbürokratisch und sind die einfachste Lösung zur Förderung von Wohnraum. Was die Steuereinnahmen auf den ersten Blick schmälert, kommt durch die erhöhte Bautätigkeit doppelt zurück. Es sichert zudem die Auftragslage im gewerblichen Mittelstand und schafft Arbeitsplätze“, so Rasch.

Nicht zu vernachlässigen sind die Zukunftsaufgaben zur Schaffung von energieeffizientem und altersgerechtem Wohnraum. Statt weiteren Einsparzielen in der EnEV hätte eine gezielte Förderung technologieoffener Einzelmaßnahmen eine wesentliche Breitenwirkung. Für den altersgerechten Umbau sind außerdem weitere Bundeszuschüsse langfristig notwendig.


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