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30.05.2013 Bei deutschen Anlegern regieren Zuversicht und Angela Merkel

Viele aktive deutsche Anleger sind derzeit zuversichtlich und wollen dieses Jahr wieder verstärkt investieren. Wachstums-Chancen sehen sie vor allem an den Aktienmärkten, insbesondere in Asien. Das geht aus dem aktuellen Schroders Global Investment Trends Report 2013 hervor, für den rund 15.000 aktive Investoren aus 20 Ländern (Europa, Asien, USA) – davon 1.000 aus Deutschland – mit einem Anlagevolumen von mindestens 10.000 Euro befragt wurden.

87 Prozent der befragten deutschen Anleger planen in den kommenden zwölf Monaten gleich viel oder mehr als im vergangenen Jahr zu investieren. „Das stärkere Vertrauen der deutschen Anleger ist sicherlich den guten Ergebnissen der Aktienmärkte und den jüngsten Höchstständen geschuldet“, sagt Achim Küssner, Geschäftsführer der Schroder Investment Management GmbH.

Ein Grund für die Zuversicht vieler Anleger in Deutschland ist offenbar auch Angela Merkel. Zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) glauben, dass Frau Merkel im Wahljahr 2013 Bundeskanzlerin bleiben wird. Davon meinen 40 Prozent, dass sich dies positiv auf den DAX und den Euro Stoxx 50 auswirken wird. Von denjenigen, die Peer Steinbrück als neuen Kanzler sehen (17 Prozent), glauben nur sieben Prozent, dass Steinbrücks Wahl für steigende Kurse beim DAX und beim Euro Stoxx 50 sorgt.

Nicht nur die Deutschen bevorzugen Heimatmärkte
Der Home-Bias der deutschen Anleger wird auch in den aktuellen Ergebnissen belegt: Der Großteil der befragten deutschen Anleger (59 Prozent) setzt bevorzugt auf die Heimatregion. Knapp jeder Zweite (45 Prozent) glaubt aber auch, dass der Asien-Pazifik-Raum, inklusive China, die besten Investment-Chancen bietet. Letzteres gilt im Übrigen nicht nur für die Deutschen – global gehen 46 Prozent der Befragten davon aus, dass die asiatisch-pazifische Region (inklusive China) das größte Ertragspotenzial bietet. Jeder fünfte globale Investor sieht zudem gute Chancen in Zentralasien (22 Prozent) und Südamerika (21 Prozent).

Aus den Ergebnissen wird deutlich, dass nicht nur bei den deutschen Anlegern, sondern auch im globalen Vergleich eine Diskrepanz zwischen den als attraktiv bezeichneten Anlageregionen und den tatsächlichen Anlagevorhaben vorliegt. So sagen zum Beispiel 55 Prozent (58 Prozent im globalen Vergleich) der deutschen Anleger, dass die Region Asien-Pazifik für 2013 das beste Wachstumspotenzial bietet. Doch nur 41 Prozent der Deutschen planen, auch ganz konkret in asiatische Aktien anlegen zu wollen (gegenüber 40 Prozent im globalen Vergleich).

Drei Viertel wollen in Aktien investieren
Die große Aktienrotation scheint sich ebenfalls anzukündigen – denn laut den Ergebnissen ist zumindest der Wille da. Drei Viertel (76 Prozent) der deutschen Investoren gaben an, im laufenden Jahr in Aktien investieren zu wollen, wobei die Märkte Europas (23 Prozent) und der BRIC-Staaten (23 Prozent) – also Brasilien, Russland, Indien und China – zu ihren Favoriten zählen. Ein Viertel (25 Prozent) will in den Rentenmarkt investieren, wozu Unternehmensanleihen, Staatsanleihen und Schwellenländer-Anleihen gehören. Bemerkenswert: Obwohl die Deutschen als „aktienscheu“ gelten, liegen sie mit Aktien als bevorzugter Anlageklasse noch acht Prozentpunkte über dem Anteil der globalen Investoren, von denen 68 Prozent auf Aktien setzen wollen.

„Viele Anleger dürften festgestellt haben, dass gerade im vergangenen Jahr mit Aktien hohe Renditen möglich waren. Daher ist es naheliegend, dass diese Anlageklasse im Fokus der Investoren steht“, sagt Achim Küssner, Geschäftsführer der Schroder Investment Management GmbH.

Wo genau in Aktien investiert werden soll, ist überraschend. Denn es widerspricht der aktuellen Home-Bias. Der Großteil (35 Prozent) der deutschen Investoren glaubt, mit Schwellenländer-Aktienfonds in diesem Jahr die höchsten Erträge zu erzielen. Weitere 31 Prozent gaben an, auf Aktienfonds zu setzen. Auf Platz drei (16 Prozent) rangieren börsengehandelte Indexfonds (ETFs) sowie auf Platz vier (14 Prozent) Mischfonds.

Deutsche wollen 2013 mehr investieren
Die Hoffnung der deutschen Investoren auf ein gutes Investment-Jahr 2013 ist daran zu erkennen, dass sie in diesem Jahr ihr Anlagevolumen am Aktien- und Geldmarkt im Vergleich zu 2012 im Schnitt um fünf Prozent erhöhen wollen. Jeder Dritte (35 Prozent) geht davon aus, dass sein Depotvolumen in diesem Jahr wachsen wird. Fast jeder Dritte (29 Prozent) plant, im Investment-Jahr 2013 sein langfristiges Einkommen zu stabilisieren. Jeder Fünfte (20 Prozent) will in diesem Jahr mit seinen Investments sein Kapital vor Verlusten schützen.

„Die Stimmung der Anleger spiegelt die aktuelle Situation an den Märkten insgesamt gut wider“, sagt Küssner. „Sogenannte risikofreie Investments wie etwa deutsche Staatsanleihen sind kaum rentabel. Aktien hingegen bieten erheblich bessere Renditechancen. Gerade jetzt sind Portfoliomanager gefragt, mit deren Hilfe Privatanleger von der Aktienhausse profitieren und zugleich ihre Anlagerisiken eingrenzen können“, kommentiert Küssner.

Die Hälfte der deutschen Anleger will Risiko meiden
Zuversicht schließt aber Vorsicht nicht aus. Im Schnitt bevorzugt jeder zweite Deutsche (52 Prozent) Investments mit geringem Risiko und nimmt dabei geringere Renditen in Kauf. Jeder Dritte (33 Prozent) geht ein mittleres Risiko ein. Nur knapp jeder Siebte (16 Prozent) ist bereit, ein hohes Risiko einzugehen, um im Gegenzug die Renditemöglichkeiten zu steigern. Die meisten deutschen Anleger haben nicht das Gefühl, dass sich seit der globalen Rezession 2008 die wirtschaftlichen Bedingungen merklich auf ihre Aktieninvestments und ihr verfügbares Vermögen ausgewirkt haben. Fast jeder Zweite (44 Prozent) ist mit seinen Investments für dieses Jahr noch zuversichtlicher als im vergangenen Jahr. Nur rund jedem Sechsten (16 Prozent) ergeht es genau umgekehrt: Er vertraut in diesem Jahr den Märkten weniger als noch im vergangenen Jahr. 40 Prozent der befragten Deutschen haben 2013 das gleiche Vertrauen in die Märkte wie 2012.

Euro-Krise ist größte Sorge der deutschen Anleger
Doch trotz der Zuversicht ist die Sorge der deutschen Anleger um die Euro-Schuldenkrise immer noch groß (64 Prozent). Weiter glauben rund 40 Prozent, dass politische Instabilität sowie die Unsicherheit über die Regierungspolitik ihre Investments beinträchtigen könnten. Zum Vergleich: 49 Prozent der globalen Investoren sorgen sich wegen der Euro-Schuldenkrise, 42 Prozent von ihnen befürchten eine politische unstabile Lage beziehungsweise eine unsichere Regierungspolitik einiger Staaten. Als weitere Unsicherheitsfaktoren nennen deutsche Anleger eine steigende Inflation (33 Prozent), eine anhaltende Konjunktur-Eintrübung (32 Prozent) sowie schwächere Bonitäts-Einstufungen von Staaten (30 Prozent).



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