News RSS-Feed

24.05.2013 Deutschland nach Hongkong auf Platz 2 der gefragtesten Länder für neue Markteintritte im Einzelhandel

Hongkong ist der weltweit gefragteste Einzelhandelsmarkt, wenn es für Einzelhandelsunternehmen um den Eintritt in einen neuen Markt geht. Direkt gefolgt von Deutschland, wo Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg und München als begehrte Destinationen für einen Markt-Neueintritt unter den Top 20 des Städte-Rankings liegen. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung des Immobiliendienstleistungsunternehmens CBRE.

Die bereits zum sechsten Mal durchgeführte jährliche CBRE-Umfrage „How Global is the Business of Retail?“ führt die weltweite Präsenz der 320 führenden Einzelhändler in mehr als 200 Städten auf und untersucht länderübergreifende Bewegungen. Insgesamt betrachtet expandierte der Einzelhandel 2012 auf breiter Ebene, wobei im vergangenen Jahr in 81 Prozent der Länder mindestens ein neuer Retailer auf den Markt gekommen ist.

Laut CBRE-Report kann Hongkong mit 51 Neueintritten nicht nur deutlich mehr neue Marktteilnehmer für sich gewinnen als jede andere Stadt, sondern auch als jedes andere Land der Welt. Dabei erfolgte der Zuzug durch Einzelhändler aus allen Bereichen – nicht nur aus dem Luxus-Modemarkt, der den Markt Hongkongs traditionell dominiert. Die neuen Marktteilnehmer in Hongkong stammen vorrangig aus Europa, aber auch aus den USA, Japan und Korea. Hongkong profitierte vom aufstrebenden Mittelstand und den Touristen aus China und dient Marken, die neu auf die regionalen Märkte kommen, häufig als Sprungbrett. Wenngleich sich immer mehr Einzelhändler auch direkt in chinesischen Städten niederlassen. Zu den Händlern, die ihren ersten Store in der Stadt eröffneten zählen unter anderen Pierre Cardin, Forever 21 und Cos.

Direkt hinter Hongkong folgt im Ranking der Länder Deutschland mit 41 neuen Markteintritten. Berlin wartet im weltweiten Städteranking mit einem sehr guten dritten Platz hinter Hongkong und Kiew auf. Die deutsche Hauptstadt kommt auf 28 Ansiedlungen, die als Neueintritte in den deutschen Markt gelten – und liegt damit vor Paris, Tokio, London und New York. Auch Frankfurt mit 20 Neueintritten sowie München und Hamburg mit jeweils 19 Neueintritten sind international besonders begehrt, wenn es darum geht, den deutschen Markt mit einem ersten Shop zu besetzen.

Karsten Burbach, Head of Retail bei CBRE in Deutschland: „Deutschland gilt als der europaweit größte und lukrativste Markt für global agierende Retailer. Dies liegt nicht nur an der robusten Konjunktur in Deutschland, die europaweit als vorbildlich gilt, sondern auch an der Vielzahl der interessanten Einkaufsstädte. Während sich das Interesse der internationalen Retailer in anderen europäischen Ländern häufig auf eine Metropole beschränkt, gelten in Deutschland neben den aufgeführten Metropolen auch Düsseldorf und Köln als gefragte Standorte für einen Eintritt in den deutschen Markt.“

Eine geringe Arbeitslosigkeit, steigende Löhne und ein Beschäftigungsgrad auf Rekordniveau liefern starke Fundamentaldaten für den Einzelhandelsmarkt in Deutschland und ermutigen die Einzelhändler, eine Vielzahl von Städten als Ziel für ihre Expansion zu definieren. Zu den bemerkenswerten neuen Marktzugängen in Berlin zählen unter anderen Mulberry, Hollister, Pull & Bear und Zara Home.

Internationale Expansionspläne konzentrieren sich mehr auf etablierte Märkte als auf Emerging Markets

Ein weiteres Ergebnis der CBRE-Studie: Im letzten Jahr haben die bereits etablierten Märkte die Expansionspläne der Einzelhändler dominiert. Dennoch befinden sich auch fünf Emerging Markets unter den Top 20 der beliebtesten Städte. Mit 39 neuen Marktteilnehmern lag Kiew auf dem zweiten Platz. Aber auch Sao Paulo (25 neue Marktteilnehmer), Lasi in Rumänien (19), Muscat (17) und Ho-Chi-Minh-Stadt (15) waren gefragte Ziele. Damit rangiert Kiew bereits im zweiten Jahr unter den weltweit Top 3. Eine Kombination aus stark gestiegenen Realeinkommen und einem äußerst geringen Angebot an hochwertigen Einzelhandelsflächen innerhalb der Stadt führen zur Entwicklung großer Shopping-Center, was wiederum eine Vielzahl von Einzelhändlern, wie beispielsweise Prada, Camper und S. Oliver, anzieht.

Singapur dominiert Südostasien

Mit 25 neuen Marktteilnehmern hat sich Singapur als regionale Drehscheibe etabliert und dient dem expansionswilligen internationalen Einzelhandel als Eingangstor zu Südostasien. Die Stadt hat von dem Zustrom der regionalen Touristen zu Attraktionen wie "Gardens by the Bay" und der "River Safari" profitiert, während die Entwicklung von neuen Shopping-Centern den weltweit aktiven Einzelhändlern nach wie vor Chancen für den Neuzugang auf den Markt bieten.

Etablierte Märkte weiter im Fokus der Retailer

Im Hinblick auf die weltweit bereits etablierten Märkte mit einer Vielzahl internationaler Einzelhändler, verzeichnete Berlin im Jahr 2012 noch einmal 28 neue Marktteilnehmer, dicht gefolgt von Dubai (25), Paris (24), London (23) und New York (20).

Europa bevorzugte Region für Expansion internationaler Retailer

Europa konnte 49 Prozent der neuen Marktteilnehmer für sich gewinnen und ist damit die weltweit begehrteste Region, gefolgt von Asien mit 24 Prozent sowie dem Nahen Osten und Nordafrika (MENA) mit 11 Prozent. Für Lateinamerika, Nordamerika und den pazifischen Raum haben sich neun, sieben bzw. weniger als ein Prozent entschieden.

US-amerikanische Einzelhändler bei Expansion besonders offensiv

Die US-amerikanischen Einzelhändler sind bei der Ausweitung ihres Filialnetzes weltweit mit Abstand am offensivsten. Traditionell haben sich die US-Einzelhändler auf die asiatischen und westeuropäischen Märkte konzentriert; allerdings richten sie ihr Augenmerk zunehmend auf den Nahen Osten (18 Prozent aller neuen Marktteilnehmer in dieser Region kamen im vergangenen Jahr aus den USA), Mittel- und Osteuropa (17 Prozent) und Lateinamerika (10 Prozent). Auch die italienischen, britischen und französischen Einzelhändler sind in hohem Maße aktiv und zielen u.a. auf Asien, legen ihren Schwerpunkt aber hauptsächlich auf die eigene Region.

Modebranche weiterhin dominant

Auf Branchenebene haben sich im vergangenen Jahr mit einem Anteil von 22 Prozent aller Neueröffnungen Modehändler aus dem mittleren Preis-Segment auf mehr neuen Märkten niedergelassen als jede andere Branche. Gefolgt von Einzelhändlern aus dem Segment der Luxus- und Business-Mode (20 Prozent). Mit 13 Prozent sind auch Kaffee- und Restaurantkonzepte ein Wachstumsbereich, da internationale Retailer expandieren, um der Verbrauchernachfrage nach einem auf Unterhaltung ausgerichteten Einzelhandel gerecht zu werden.

London, Dubai, Paris und New York mit größter Einzelhandelsdichte

Die globale Rangliste für die Präsenz von Einzelhändlern hat sich in den vergangenen zwei Jahren nicht wesentlich verändert, da beinahe alle der 320 untersuchten Retailer in der Regel auf den führenden Einzelhandelsmärkten vertreten sind. London behält seine Position als Nummer Eins und Dubai konnte den zweiten Platz verteidigen. Paris ist um eine Position auf Platz drei geklettert und tritt damit an die Stelle von New York, das sich jetzt zusammen mit Moskau den vierten Platz teilt. Hongkong und Madrid belegen nach wie vor die Plätze sechs bzw. sieben. Allein Peking hat sich erkennbar verbessert und ist um fünf Plätze auf Rang 13 geklettert.

Burbach: „Grundsätzlich werden die Möglichkeiten für Einzelhändler, ihre Expansionspläne zu verwirklichen, durch das weltweit mangelnde Angebot an neuen erstklassigen Flächen eingeschränkt. Dies ist am besten auf den etablierten Märkten erkennbar, wirkt sich aber auch auf viele Emerging Markets aus, wo ein Großteil der neuen Projekte in den Randlagen der Großstädte entwickelt werden, was jedoch nur für inländische Marken attraktiv ist. Die Einzelhändler sind zudem wählerischer als zuvor – sowohl in Bezug auf die Auswahl der Länder als auch im Hinblick auf die Art der Räumlichkeiten, die sie beziehen. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf Flächen in bester Lage in Großstädten.“

„Das Wachstum des Online-Einzelhandels verstärkt die Sorgfalt, mit der Einzelhändler ihre Portfolien analysieren, weiter. Während einige ihre Filialpräsenz verringern wollen, macht sich die überwiegende Mehrheit den Multi-Channel-Ansatz zu eigen, baut die Online-Präsenz aus, investiert aber auch in Neueröffnungen und in bestehende Filialen. Für viele Einzelhändler ist die Eröffnung von Filialen in neuen Märkten ebenfalls eine Priorität. Dies stützt unsere Aussage, dass sich länderübergreifende Aktivitäten auch 2013 in einem gleichmäßigen Tempo fortsetzen werden“, so Burbach abschließend.


Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!