News RSS-Feed

15.05.2013 Leerstandsquote im fünften Jahr rückläufig bei 3,4% bundesweit

Mit dem neuen CBRE-empirica-Leerstandsindex, der heute in Berlin vorgestellt wird, sind erstmals seit Jahren für Deutschland wieder aktuelle Informationen über Leerstände in Geschosswohnungen verfügbar. Grundlage der neuen Zahlen bilden Bewirtschaftungsdaten des Immobiliendienstleistungsunternehmens CBRE (ca. 600.000 Wohneinheiten) sowie umfangreiche Analysen und Schätzungen auf Basis der empirica-Regionaldatenbank und des Statistischen Bundesamtes.

Dr. Reiner Braun, Vorstandsmitglied empirica ag: „Der marktaktive Leerstand – also Geschosswohnungen, die unmittelbar vermietbar oder mittelfristig aktivierbarer sind – lag Ende 2011 bei 3,4 % oder rund 720.000 Einheiten. Das sind gut 52.000 Einheiten weniger als noch im Jahr 2009 (rund 770.000 Einheiten). Im selben Zeitraum wurden bundesweit 119.000 neue Geschosswohnungen errichtet. Der Leerstandsabbau allein trug demnach rund ein Drittel zur Befriedigung der zusätzlichen Wohnungsnachfrage in diesem Segment bei. Ohne diese Reserven wären die derzeitigen Mietzuwächse daher noch höher ausgefallen.“

„Der marktaktive Leerstand berücksichtigt keine ´Ruinen´ oder dysfunktionalen Leerstände. Schätzungen für den so genannten totalen Leerstand fallen daher höher aus und summieren sich Ende 2011 auf knapp 1,6 Millionen Geschosswohnungen sowie weiteren 1,5 Millionen Wohnungen in Eigenheimen. Diese Schätzungen sind allerdings mit hohen Unsicherheiten behaftet“, führt Dr. Braun weiter aus.

Der marktaktive Leerstand in Geschosswohnungen liegt in Ostdeutschland (ohne Berlin) mit 6,5% immer noch deutlich höher als im Westen mit 2,7%. Michael Schlatterer, Teamleiter Residential Valuation bei CBRE in Deutschland: „Aussagekräftiger als Ost-West-Unterschiede sind jedoch die abweichenden Entwicklungen in Regionen mit schrumpfenden und wachsenden Einwohnerzahlen, wie es sie beiderseits der ehemaligen innerdeutschen Grenze gibt. In Schrumpfungsregionen stagniert der Leerstand seit Jahren und beträgt derzeit 6,4%. Demgegenüber liegt der Leerstand in Wachstumsregionen nur bei unterdurchschnittlichen 2,2% und ist hier im fünften Jahr rückläufig (2009: 2,6%, 2006: 3,2%).“

Die niedrigsten Leerstandsquoten haben derzeit die Städte München (0,6%), Hamburg (0,7%) und Ingolstadt (0,8%). Am anderen Ende der Skala finden sich Salzgitter (11,7%), Chemnitz (10,4%) und Schwerin (9,9%). Dr. Braun: „Beeindruckend ist aber auch die Dynamik. In fünf Städten ist die Leerstandsquote seit 2009 um mehr als einen Prozentpunkt geschrumpft: von hohem Niveau aus in Emden (-1,5 Punkte), Magdeburg (-1,4 Punkte) und Frankfurt/Oder (-1,2 Punkte), von eher niedrigem Niveau aus in München (-1,0 Punkte) und Berlin (-1,0 Punkte). Hohe Zuwächse hatten vor allem Neustadt a.d. Weinstaße (+1,0 Punkte), Worms (+0,9 Punkte) und Bremerhaven (+0,7 Punkte) zu verzeichnen.“

Fazit: Der Abbau von Leerstandsreserven konnte in der jüngsten Vergangenheit die Anspannungen am Wohnungsmarkt zumindest teilweise kompensieren. In den prosperierenden Wachstumsregionen sind diese Reserven nun aber weitgehend ausgeschöpft. Angesichts weiter steigender Wohnungsnachfrage und damit einhergehender Mietzuwächse wird Neubau daher immer dringlicher.



Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!