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14.05.2013 Internationales Architektur-Projekt im Bregenzerwald gestartet

Vorarlberg gilt als eine außergewöhnliche Kultur- und Naturlandschaft. Die Region des Bregenzerwalds, im Drei-Länder-Eck gelegen, bietet Besuchern ein reiches Angebot aus Kultur und Küche, Architektur und Handwerk, Sport und Freizeit, das man in einem ländlich geprägten Umfeld in dieser Dichte sonst kaum vermutet. Nicht zuletzt die Baukultur ist es, die das Land zu einem Modell-Fall werden ließ und jährlich rund 30.000 Touristen anlockt. Das neue Bauen in Vorarlberg ist die konsequente Fortsetzung der Handwerks- und Baukunst, die seit Jahrhunderten diese Region prägt.

Internationale Expertise trifft auf regionale Kompetenz
Das Projekt BUS:STOP Krumbach, das gerade im Bregenzerwald mit sieben internationalen Architekturbüros aus Spanien, Belgien, Norwegen, Russland, Chile, China, und Japan gestartet ist, setzt auf Dialog und die Verbindung aus Tradition und Zukunftsdenken. „Innovative Ideen entstehen im Austausch und der Auseinandersetzung mit anderen Kulturen. Für unsere Region suchen wir neue Sichtweisen und Inspiration“, so Arnold Hirschbühl, Bürgermeister der Gemeinde Krumbach. Dietmar Steiner (Direktor des Architekturzentrums Wien, AzW) und Marina Hämmerle (Projektkoordinatorin) wurden von den Organisatoren (Verein kultur krumbach) als Kuratoren eingesetzt.

Die eingeladenen Architekturbüros sind:
Ensamble Studio Antón García-Abril und Débora Mesa, Spanien; Architecten de Vylder Vinck Taillieu, Belgien; Rintala Eggertsson Architects, Finnland/Norwegen; Alexander Brodsky, Russland; Wang Shu, China; Sou Fujimoto, Japan und Smiljan Radic, Chile. Das internationale Architekturprojekt BUS:STOP Krumbach führt weltweit renommierte Architekten zusammen, darunter den Pritzker Preisträger 2012 (Wang Shu), den diesjährigen Gestalter des Serpentine Pavillon (Eröffnung 8. Juni 2013, London), Sou Fujimoto, die Nominierten für den Mies van der Rohe Award (Rintala Eggertsson Architects) sowie den für den Aga Khan Architekturpreis nominierten Architekten DI Bernardo Bader.

Sie alle haben zugesagt, erste Ortstermine mit den internationalen Architekten haben bereits in Krumbach stattgefunden, bis Ende Mai sollen erste Entwürfe für sieben neue BUS:STOPS vorliegen. Die Büros sind ein einmaliger Zirkel von weltweit, für ihre kontextuelle Haltung geschätzte Architekten – sie sind in eine ihnen fremde Region eingeladen, um sich dort auf die Kooperation mit dem regionalen Handwerk einzulassen. Jedes Gastbüro wird von einem lokalen Architekturbüro partnerschaftlich vor Ort betreut.

Folgende Vorarlberger Büros sind in das Projekt involviert:

Bechter Zaffignani Architekten, Bregenz; DI Thomas Mennel, Schwarzenberg; Baumschlager Hutter Partners, Dornbirn; Dietrich ! Untertrifaller, Bregenz; Architekt DI Bernardo Bader, Dornbirn; Architekturwerkstatt Dworzak, Lustenau; Architekten Hermann Kaufmann, Schwarzach (von ihm stammt der in den 90er Jahren entwickelte Prototyp der Bushaltestellen, die in der gesamten Region des Bregenzerwaldes im Einsatz sind).

Das Projekt
Die Gemeinde Krumbach (Vorderer Bregenzerwald) konnte in den letzten Jahren mit einigen Neubauten wie einer gemeinnützigen Wohnanlage, einem Pavillon im Hochmoor (Naturschutzgebiet) und zuletzt mit einer neuen zentralen Landbus-Station der lokalen Architekten Hermann Kaufmann, Bernardo Bader und Rene Bechter architektonische Akzente setzen. Mit BUS:STOP Krumbach knüpft kultur krumbach daran an. Ziel des Projektes ist, auch mit kleinsten Nutzbauten einen anderen Mehrwert zu schaffen: Baukultur. Mit BUS:STOP entstehen in Krumbach sieben neue Wartehäuschen. Es sind ganz unterschiedliche kleine Nutzbauten im öffentlichen Raum, die als Ort der Begegnung auch etwas über den Charakter ihrer architektonischen Herkunft erzählen. Das Projekt ist eingebunden in die Regionalenwicklung und in die Leitplanung der Gemeindeentwicklung. Es steht in Zusammenhang mit dem europaweiten Mobilitätsprogramm e5, an dem die Gemeinde Krumbach seit 2003 teilnimmt.

„In der kleinen Form liegt die größte Herausforderung für die Architektur. Nur die Besten schaffen das Große im Kleinen,“ so Dietmar Steiner, Kurator, Architekturzentrum Wien.

Das Ergebnis darf mit Spannung erwartet werden. Projektbegleitend sind eine Film- und Foto-Dokumentation, eine Ausstellung und eine Publikation geplant. Das unkonventionelle Projekt bringt richtungsweisend Tradition, Gegenwart und Zukunft zusammen. Als Modellprojekt setzt BUS:STOP Krumbach neue Impulse für Tourismus, Wirtschaft und Handwerk, auch über die Region und das Land hinaus.


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