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08.05.2013 Nachhaltigkeit fester Bestand im operativen Alltagsgeschäft

Die Nachhaltigkeitsbewegung in der europäischen Immobilienwirtschaft ist in den Unternehmen auch im operativen Alltagsgeschäft angekommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuellen Umfrage der IVG unter 176 Immobiliengesellschaften (Rücklaufquote 13,6%). „Nachhaltigkeit entwickelt sich von der oberflächlichen Betrachtung als Marketingtool hin zu einem integrierten Bestandteil der Unternehmensstrategie“, sagt Dr. Thomas Beyerle, Head of Corporate Sustainability & Research der IVG Immobilien AG. Allerdings gelte diese Aussage nur für die „Avantgarde“ unter den europäischen Unternehmen.

Deutsche Unternehmen sparen bei der Nachhaltigkeit am Personal
54% der Umfrageteilnehmer haben eine eigenständige Abteilung oder Person für das Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen – der Durchschnitt liegt hier bei zwei Personen. Während in Nordeuropa und den BeNeLux-Ländern alle Teilnehmer der Umfrage Personal für das Thema Nachhaltigkeit beschäftigen, trifft dies in Deutschland nur für jedes vierte Unternehmen zu. Diese Unternehmen veröffentlichen regelmäßig Nachhaltigkeitsberichte und bieten diverse nachhaltige Immobilienprodukte an.

Ökonomische Dimension genießt höchste Priorität
Zunehmend an Bedeutung gewinnen ökonomische und finanzielle Aspekte. „Nachhaltigkeit ist kein Selbstzweck. Unternehmen versprechen sich davon Vorteile im Wettbewerb“, erklärt Beyerle. So hätten 63% der befragten Unternehmen „Nachhaltigkeit“ damit verbunden, finanzielle Einsparungen erzielen zu können. Weitere Gründe seien der Druck des Kapitalmarktes (58%) sowie die Anliegen der Kunden (42%). Bei einer Beurteilung der verschiedenen Dimensionen der Nachhaltigkeit hat die ökonomische Dimension für 67% der Befragten höchste Priorität. Zum Vergleich: Die ökologische Dimension erreicht in dieser Kategorie 38%.

„Green Lease“ gewinnt an Bedeutung
Zukünftig hat für 83% der befragten Unternehmen die Implementierung des Carbon Footprints hohe Priorität. „Die europäische Immobilienwirtschaft scheint somit hinsichtlich der Kohlendioxid- und der Treibhausgasemissionen, die mit der Nutzung und dem Bau von Immobilien zusammenhängen, stark sensibilisiert zu sein“, so Beyerle. Zunehmend an Bedeutung gewinne in diesem Zusammenhang das Thema „Green Lease“, also Mietverträge mit nachhaltigen Nutzungsklauseln (für 61% der Befragten sehr wichtig oder wichtig). Zwar haben nur rund 17% der befragten Unternehmen selbst Green Leases abgeschlossen, doch ein weiteres Viertel plant das Angebot für die Zukunft.

Beyerle bemängelt allerdings, dass auf der Kostenseite bei nachhaltigen Investitionen in Gebäude zwar eine hohe Transparenz herrsche, die dadurch erzielbaren Erträge aber oftmals nicht quantifiziert würden. „Hier sehe ich einen deutlichen Selbstanspruch der Branche, die wertstiftenden weitaus stärker herauszustellen“, so der Head of Corporate Sustainability & Research der IVG Immobilien AG.

Eine Baustelle bleiben Benchmarking-Systeme: 30% der Unternehmen beurteilen die Benchmarking-Organisationen hinsichtlich ihrer Anzahl und Transparenz als „unklar“, etwa 22% sogar als „verwirrend“. „Der mäßige Zuspruch der Immobilienunternehmen für die bestehenden Benchmarking-Systeme ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass sich viele Unternehmen aufgrund der Vielzahl verloren vorkommen“, erläutert Beyerle.


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